Rottaler Anzeiger, 8.7.99 - Doris Altmannsberger (Hobby? Barfuß! 2)
Sehr geehrte Doris Altmannsberger!
Ich kann Ihre Begeisterung für den angeblichen Aztekenhäuptling Xokonoschtletl Gomora nachvollziehen, jedoch nicht nicht tolerieren, dass z. T. völlig falsche Informationen an die Öffentlichkeit weitergegeben werden.
1. Wie ist es möglich, dass ein "Aztekenhäuptling", von welchem die Nachfahren der Azteken hier in Mexiko fast nichts wissen bzw. ihn inzwischen ablehnen, Gamora heisst, absoluter Mischling ist, eine italienische Frau hat und vor allem in Merida seinen Sitz hat, im Reich der Mayas? Wissen Sie eigentlich, wie verwerflich es ist, wenn sich jemand einfach als Volkstammoberhaupt ausgibt? Dieser Xokonoschtletl vertritt leider nicht in Wirklichkeit die Interessen der Nachfahren der Azteken oder Mayas oder Totonaken, er macht schlicht und einfach Geschäft, auf Kosten seiner Landsleute, welche Kopf und Kragen riskieren, ohne eine Unfall- oder Krankenversicherung zu besitzen bzw. für 500,- DM pro Monat. Aus ihrer Not heraus, folgen sie ihm, um ihre Familien ernähren zu können. Wenn Sie möchten, besuchen Sie mich in Mexiko, ich stelle Ihnen sehr gern ehemalige "Mitstreiter" des sauberen "Aztekenhäuptlings" vor.
Nun zu den Angaben. Montezuma wurde nicht von den Spaniern getötet sondern von seinen eigenen Leuten. 300 Spanier besiegten auch nicht die Million von Azteken, eine halbe Million allein in und um Mexiko-City sondern es waren die Volksstämme, welche grausam von den Azteken unterdrückt worden waren. Das Aztekenreich bestand gerade mal 100 Jahre, weisst jedoch viel grausamere Vorgehensweisen auf als das Hitlerreich. (Ist in Büchern nachzulesen, in Spanisch) Die Krone in Wien ist u. a. nicht das Original, jenes existiert nicht mehr. Der Staat Mexikos würde von allein die Krone zurückfordern, wenn Rechte darauf bestünden und Wien hätte dann auch einen Austausch akzeptiert, "Original gegen Kopie". Jedoch ist jener Xokonoschtletl für Mexiko eher eine Witzfigur, weil er vor allem in keiner Weise mit seiner Lebensform dem Volke der Azteken Ehre macht. Währe er z. B. Oberhaupt der Azteken, so dürfte ihm niemand in die Augen schauen, seine Füße dürften nicht die bloße Erde berühren u. noch viele Dinge mehr. Und er hätte von seinem Volk auserwählt werden müssen.
Ich lernte diesen Menschen auch kennen und allein beim Zuhören widersprach er sich ständig, erst recht im persönlichem Gespräch. Er verlangt von uns, dass wir nicht Indianer sagen, doch wir werden von ihm selbst als Bleiche bezeichnet, nicht als Deutsche, Sachsen, Bayern, Spanier u.s.w. bzw. pocht er auf die Rechte der Indigenas, der etnischen Volksgruppen, tritt sie jedoch mit eigenen Füßen, indem er seine Mitarbeiter (die Truppe arbeitet täglich von 8.00 Uhr bis meist 22.00 Uhr für 500,- DM pro Monat/Person, ohne Kranken- und Unfallversicherung bzw. einem rechtlichen Arbeitsvertrag bzw. als Touristen, welche offiziell gar nicht arbeiten dürfen in Deutschland), absolut ausnutzt, denn der Schmuck wird von den Totonaken hergestellt. Er zwingt seine Leute zu rechtswidrigen Handlungen, denn der Verkauf ist ohne Reisegewerbekarte nicht gestattet.
Das Ritual der Totonaken ist außerdem auch kein Sonnenbaumritual sondern ein Ritual zu Ehren der Götter der Fruchtbarkeit.
Die aztekischen Tänze sind auch nicht original überliefert worden sondern man stellt es sich so ungefähr vor. Es gibt keine genauen Überlieferungen dieser Tänze. Leider, ist aber nun mal die Tatsache. Außerdem dürfen auch keine Frauen tanzen und dies tun hier in Mexiko und auch inzwischen in der Gruppe von Xokonoschtletl viele.
Sehr gern können wir uns über das Thema Azteken und andere Hochkulturen mit ihren Traditionen weiter unterhalten, aber ich möchte vermeiden, dass dieser Mexikaner weiter auf Kosten seiner Landsleute das große Geld macht und die eigene Kultur letztlich mit Füßen tritt.
Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen der ausgebeuteten ehemaligen Mitarbeiter von Xokonoschtletl, aus Mexiko Claudia Quispe