Ausflüge in Oberbayern (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Barfußläuferinnen und Barfußläufer,
Als Praktiker in Sachen barfuß läßt mir das schöne Wetter kaum Zeit für Forumsdiskussionen, dafür habe ich in letzter Zeit einige schöne Ausflüge gemacht:
Freilichtmuseum Glentleiten:
Nahe der Autobahn München Garmisch, Ausfahrt Murnau gelegen, sind hier Dutzende alter Bauern- und Handwerkeranwesen aufgebaut worden, genauso wie sie früher eingerichtet waren. Außerdem alte Mühlen, die zum Teil wieder funktionsfähig gemacht wurden. Gerade die Technik unserer Vorfahren nötigt viel Bewunderung ab. Die Wege in diesem Gelände sind geschottert und nicht so angenehm, wie sich wohl früher die Dorfstraßen unter den Füßen angefühlt haben. Ich habe vor allem das Erlebnis genossen, die Böden der Anwesen so unter meinen Füßen zu spüren, wie die Generationen von früheren Bewohnern (die am Luxusartikel Schuh vermutlich wenig Bedarf hatten).
Paterzeller Eibenpfad:
Zwischen Weilheim und Wessobrunn befindet sich der größte natürliche Eibenbestand Deutschlands in einem von Bachläufen malerisch durchflossenen Areal. Dort ist ein Lehrpfad von knapp 2 km angelegt, der bemerkenswerterweise zu 2/3 mit Holzmulch befestigt ist - wunderbar baren Fußes zu begehen! Der Rest ist geschotterte Forststraße - man kommt auch drüber weg. Das Ganze bietet Ruhe und Romantik für barfüßige Naturgenießer und Information für biologisch Interessierte.
München:
Letzten Samstag besuchte ich ausfühlich den Botanischen Garten in München und den Park von Schloß Nymphenburg. Leider sind die Wege mit scharfkantigem Schotter befestigt und die Rasenflächen gesperrt, so daß die Füße schnell ermüden. Im Botanischen Garten war Tag der offenen Tür, und ich machte eine Führung mit. Anschließend fuhr ich per Tram in die City und kehrte im Rathaushof ein. Mit meinen bloßen Füßen war ich ziemlich alleine, in den Menschenmassen im Citybereich bekam ich im Laufe des Tages lediglich zwei barfußige Männer (!) zu Gesicht. Bei Frauen ist allemal der (auch erfreuliche) Trend zu sehr offenen Sandalen festzustellen. Mehr (aber immer noch viel zu wenig) barfüßiges Leben war im Englischen Garten festzustellen. Fazit: in der Kleinstadt sehe ich in einer Stunde mehr Barfüßige als in der Hauptstadt an einem Tag. Aber dumm angequatscht oder gar wegkomplimentiert werde ich weder hier noch dort. Das ist die gute Nachricht: man hat überall die Freiheit barfuß zu gehen soviel man will!
Serfuß, Lorenz