Ich bin zwar kein Mediziner, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die stärkere (aber ja im natürlichen Rahmen liegende) Belastung von Muskeln zu deren Schwächung führen kann - das Gegenteil sollte der Fall sein. Wenn das Barfußlaufen die Muskeln schwächen würde, dann müßten in manchen 'primitiv' lebenden Völkern ja ständig Risse der Wadenmuskulatur auftreten!

Nicht schwächen, sondern den ungeübten Barfußeuropäer wie mich überfordern, da die Muskeln schuhtechnisch trainiert sind; läuft jemand immer barfuß gibt es keine Probleme aber wenn dies jemand wie ich, der normalerweise nur nach Feierabend zwei drei Stunden in der Wohnung barfuß laufen darf oder dann eben gelegentlich unterwegs das dann drei Tage hintereinander tut und dabei eine Laufstrecke bewältigt, die ich äußerst selten mit Schuhen im Laufe des Jahres einmal bewältige, führt das eben zu Problemen mit einer diesbezüglich untrainierten Wadenmuskulatur.

Lothar

Hallo Lothar,
ich habe das Forum nicht lückenlos verfolgt.
Wenn Du nach den drei Tagen starken Muskelkater hattest, deutet dies auf Überbeanspruchung hin, ansonsten ist dies aber garantiert nicht der Fall! Wie Du weißt, schränkt ein Muskelkater eher die Bewegungsfähigkeit wegen der damit verbundenen Schmerzen ein; von einer Förderung richtiger Muskelfaserrisse bzw. von Muskelzerrungen dadurch habe ich noch nie etwas gehört (bin zwar kein Mediziner, habe aber drei dicke Gesundheitsbücher zuhause, jeweils "sehr gut" getestet und weitgehend auf dem neuesten Stand).
Ein Muskelfaserriß entsteht entweder durch "fortgesetzte Überbeanspruchung von Muskeln" oder aber durch "Stoß oder Schlag auf einen stark beanspruchten Muskel".
Zu "fortgesetzter Überbeanspruchung" wird aber nicht das Barfußwandern, sondern etwas qualitativ ganz anderes gezählt; das, was bei Sprintern, Fußballern, Kugelstoßern, Diskuswerfern, Springern etc. passiert...
Ist es erst einmal passiert mit dem Riß, muß man aufpassen - wehe, er verheilt nicht richtig: "Wird die Verletzung nicht vollständig auskuriert, vernarben mehrere Muskelfasern miteinander. An solchen Stellen verliert der Muskel an Elastizität. Die Gefahr wächst, daß weitere Risse auftreten."
Ausheilzeit je nach Schwere: Vier bis sechs Wochen. Der Muskel hat z.T. erst nach drei Monaten seine alte Kraft.
"Auch während der Heilungszeit müssen Sie den Muskel beweglich halten, beispielsweise mit
- leichten Bewegungsübungen in der Badewanne oder unter der Dusche
- Krankengymnastik
- Ferner sind geeignet: Ultraschall und Kurzwelle".
Durch das Barfußlaufen werden die Fuß- und Wadenmuskeln tatsächlich stärker beansprucht, und zwar auf sehr gesunde Weise (ganz im Gegensatz zu der völlig andersartigen Beanspruchung bei Fußballern, Handballern etc.).
Da Du nun aber verletzt bist, würde ich barfuß nur auf ebenem (!!) Untergrund laufen (dies verhindert die im verletzten Zustand bestimmt schädlichen zusätzlichen Ausgleichsbewegungen der Muskulatur), und auch NUR (!!!), wenn es Dir keine stärkeren Schmerzen bereitet.
Das Tragen von Schuhen mit etwas höheren Absätzen wurde empfohlen, damit die Wadenmuskulatur etwas stärker zusammengezogen gehalten wird, was die Heilung wohl beschleunigen soll.
Empfehlenswerte Bücher (je besser m.E. das Buch, desto weiter oben steht es:
- Kursbuch Gesundheit, 78 DM, Verlag Kiepenheuer & Witsch
- Das neue große Gesundheitsbuch, ca. 100 DM, Verlag Südwest
- Naturmedizin heute, Verlag GU (Gräfe und Unzer)
Gute Besserung und viele Grüße,
MarkusII

Vielen Dank für die Tips. Ultraschall hat meine Ärztin glücklicherweise auch verordnet und dazu Schwimmen aber möglichst ohne große Anstrengung. Entspricht auch den genannten Tips. Bleibt das Problem barfuß. Größere Wanderungen werde ich derzeit nicht unternehmen; aber es ist halt schwierig mit Schuhen mit Absätzen einen
Schwimmingpool aufzusuchen. Ansonsten ist ja tatsächlich nicht beim Wandern passiert sondern beim Versuch einen Strömungskanal im Schwimmbad wieer zu verlassen, wobei natürlich erheblicher Widerstand gegen die Strömung notwendig war und damit lauftechnisch eine große
Kraftanstrengung; schwimmtechnisch hatte ich es nicht gewagt, da das Ding so albern konstruiert ist, daß man an einer scharfkantigen Metallbeckenbegrenzung landet, wenn man das nicht schafft; da hatte ich mir auch schon mal sehr schmerzhaft den Knöchel angeschlagen.
Leider hatte mein Protest bei der schwimmbadverwaltung zur Entschärfung dieser Verletzungsfalle keinen Erfolg; das restliche Becken ist zwar auch aus Metall aber abgerundet.

Lothar