Der ultimative Barfuß Trip in den Schweizer Alpen (Hobby? Barfuß! 2)

K.C., Thursday, 08.06.2000, 01:21 (vor 8872 Tagen)

Kürzlich war ich mit meiner Freunden in der Schweiz - die ganze Zeit barfuß. Während sie in Luzern zu tun hatte, bin ich auf den in der Nähe befindlichen "Titlis" - 3050m gefahren. Bei der Talstation habe ich mir ein Ticket bis ganz rauf gekauft. Da wußte ich schon, daß da oben Schnee liegt - war auf einem Bildschirm zu sehen. Es war super warmes Wetter, 26 Grad und am Gipfel hatte es immerhin auch noch 5 Grad und fast wolkenlos.
Ich bin also, bekleidet mit Jeans, T-shirt und Jeanshemd, die ersten 2 Stationen bis auf 1800m gefahren. Kommentiert hat da meine nicht vorhandene Fußbekleidung noch niemand. Oben hatte es 20 Grad. Also noch super zum spazieren und ein paar Schneefelder waren auch schon zu sehen. Ich bin aber gleich weiter zur nächsten Bahn die bis ca. 2300m fährt. Da hat mich dann der Bahnangestellte gefragt ob mir nicht kalt würde - die üblich Frage, was ich natürlich verneinte.
Also weiter ging´s zur nächsten Station. Da haben dann die meisten Gäste bereits Ihre Wollmützchen und Wintersachen angezogen - hauptsächlich Japaner und Inder. Und von der nächsten Station konnte man dann den Gipfel sehen: Alles Schnee! Ohne Zögern ging es weiter mit einer sich drehenden Gondel auf 3050m. Die ungläubigen Blicke auf meine Füße habe ich vornehm ignoriert und das Japanisch und Jndisch habe ich sowieso nicht verstanden.
Am Gipfel angekommen sind also alle ausgestiegen und ich bin als erstes mal auf die Dachterasse um das Gelände zu überblicken. Alles Schnee. Als geübter Barfußschneegeher sah ich da aber gar kein Problem; die Sonne scheinte und 5 Grad Lufttemperatur erhöten den subjektiven Eindruck der Temperatur.
Ich bin also einfach losmarschiert in Richtung eines 200m entfernten Sesselliftes. Der Schnee fühlte sich sehr angenehm weich an. Von den anderen Touristen haben viele gar nicht mitgekriegt das ich barfuß durch den Schnee stappfe. Der Liftwart beim Sessellift hat gar nichts gesagt. Der wollte nur mein Ticket sehen. Mit dem Sessellift bin ich dann hinunter gefahren. Ein paar Schifahrer sind mir dabei entgegen gekommen. Die könnten es gar nicht fassen, als sie meine baumelnden nackten Füße sahen. Ich habe nur selbstverständlich zurück gelächelt.
Bei der Ausstiegsstelle hat auch niemand was gesagt - Schweizer sind offensichtlich einiges gewohnt. Und jetzt kam der ultimative Kick. Da gab es eine Rodelbahn, auf der man mit Gummischläuchen ca. 300m im Slalom (3 Kurven) hinunter rutschen konnte. Von unten wurde man dann mit einem kleinen Lift wieder nach oben gezogen.
Und ich kann Euch sagen: Barfuß so was zu machen ist ein super Gefühl, wenn rundherum alle in Winterkleidung eingepackt sind. Die Mitrutscher haben das lustig gefunden und haben mich ziemlich bewundert. Ich hatte Temperaturmäßig keine Probleme. Nach dem ersten Rutsch habe ich meinen Füßen eine Aufwärmpause auf einer Sonnenterasse mit Betonboden gegönnt. Ich habe schon im Winter zuhause festgestellt, daß danach die Thermik in den Füßen noch besser funktioniert und ich danach oft stundenlang warme Füße habe. Und so war es auch hier. Danach bin ich noch ein paar mal geschlauchrutscht.
Vor der Fahrt zurück hat mich der Liftwart dann höflich gewarnt, daß ich am Abend eine Blasenenzündung haben würde (das ist natürlich nicht eingetreten!) und das kneippen anders funktionieren würde. Ich habe halt nur gemeint, daß das ein super Gefühl ist und man davon nicht krank wird.
zurück am Gipfel bin ich dann noch ca. 25 Minuten im Schnee spaziert. Ein paar Japaner haben mich gebeten Sie zu fotografieren. Erst nach der Fotosession hat das Mädchen gesehen, wie ich da barfuß im Schnee stehe. Und wieder die Frage...
Ich habe mir dann noch die Gletschergrotte angesehen. Da war es allerdings sehr frostig, weil im Berg drinnen, aber sehr hübsch so mit blauem Licht. Da mußte ich mich danach gleich wieder im Schnee "aufwärmen". Echt geil!
Nach ca. 2 Stunden bin ich dann wieder runter auf 1800m und bin dort noch ca. 1,5 Stunden um den "Trübsee" herumspaziert. War auch sehr schön. Am Ufer Schiefergestein und Schlamm, ein bißchen Wiese und Schotter und ein paar Schneefelder zum abrunden. Und keine Touristen! Sehr ruhig und angenehm.
Gegen 16h30 bin ich dann wieder ins Tal gefahren. In der Gondel hat mich ein indisches Ehepaar angesprochen. Aber ohne auf meine Füße Bezug zu nehmen. Nur so normales Urlaubsgespräch. Für die war das wohl nichts abnormes ohne Schuhe rumzulaufen, wie mir schien.

Tja, das wars. Vielleicht schaffe ich es noch ein paar "Beweis"-Bilder zu posten. Ich hatte meine DV Camera dabei!

Liebe Grüße,
K.C.


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