Maipresse (2.2) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
die erste Abteilung des zweiten Teils von der zweiten Hälfte des Mai - Pressespiegels steht ganz im Zeichen von Fühl- und Barfußpfaden :
Barfuß zurück zur Natur
Grünes Klassenzimmer im Umweltzentrum Plochingen - Mit dem Wort Natur wissen viele Kinder aus Ballungsgebieten nichts mehr anzufangen. Im Grünen Klassenzimmer des Umweltzentrums Neckar-Fils ändert sich das.
[...] Mit vielen spitzen Schreien und ganz vorsichtig auftretend, tasten sich die Zweitklässler der Plochinger Burgschule über den mit Splitt eingestreuten Weg vor dem Umweltzentrum auf dem ehemaligen Plochinger Landesgartenschaugelände.
Sie laufen barfuß, und viele von ihnen versuchen so schnell wie möglich auf eine betonierte Fläche vor dem Haus zu kommen. "Viele Kinder, die uns besuchen, sind noch nie barfuß gelaufen'', fällt Andreas Lämmert, der zusammen mit je drei Zivildienstleistenden und Praktikanten das Grüne Klassenzimmer umtreibt, zum Verhalten der Mädchen und Buben ein.
Der Mangel an Naturerfahrung unter den Kindern ist jedoch wesentlich umfangreicher. Um gerade den Kids aus Ballungsgebieten die Natur wieder zugänglich zu machen, gründete der Naturschutzbund in seinem Plochinger Umweltzentrum das Grüne Klassenzimmer.
Seither nahmen über 200 Schulklassen das Angebot wahr. Allein in diesem Jahr wollen Mädchen und Buben aus 93 Schulen den Garten der Sinne, den Lebensraum Wasser oder die Knochenwerkstatt vor allem mit Händen und Füßen erforschen. [...] "Vom mehrkanaligen Lernen haben die Kinder am meisten. In den normalen Klassenzimmern kann dieses Angebot nicht gemacht werden'', wird die Schulrätin ihren Kollegen sagen. [...]
[Sindelfinger, Böblinger Zeitung 19. 05. 2000]
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Moos klebt an den Füßen - Kinder ertasten die Natur
Schwelm. "Blätter kann ich viel besser". Die vierjährige Katrin hat den Weg über die sieben Stationen des funkelnagelneuen Tastpfades im AWo-Kindergarten am Zamenhofweg erfolgreich hinter sich gebracht.
Seit gestern gibt es den Pfad, der den Kindern die Natur ein Stück häherbringen soll. Mit nackten Füßen marschieren Theresa und Nils über Tannenzapfen, Moos, Blätter, Steine, Baumrinden, Baumscheiben und Rindenmulch. Die erste Runde drehen die beiden noch unter "normalen" Bedingungen. Erst in den nächsten Tagen sollen die Kinder mit verbundenen Augen über die Felder laufen, "die", erklärt Martin Prange, Initiator der ganzen Sache, "die Sinne der Kinder in Sachen Natur schärfen sollen". Das funktioniert erst, "wenn sich die Kinder nicht mehr auf ihre Augen verlassen, sondern nur auf den Tastsinn ihrer Füße".
Martin Prange: "So lernen sie, dass Moos sich klebrig anfühlt und Tannenzapfen pieksen, wenn man drauftritt". Die Idee zu der Aktion kam dem 33jährigen Praktikanten durch seine vorherige Arbeit bei der Bundeswehr: "Hier hatte ich täglich mit der Natur zu tun und wollte auch in meinem neuen Job den Kindern ein Gefühl dafür vermitteln". Das ist ihm gelungen. Die Kinder sind von dem Tastpfad begeistert. [...]
[Westfälische Rundschau, 18. 05. 2000]
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Geheimnissen der Natur auf der Spur
Sinnesgarten macht Kinder stark [...]
»Sinnesgarten - das Spiel mit den Sinnen«, so lautet der Titel einer Schau in den Räumen der Wirtschaftsschulen Steinfurt. Anders als bei den üblichen Ausstellungen für die Augen ist der aufgebaute Parcours als vielfältiger Anreiz für die übrigen Sinne gedacht. Riechen, Tasten, Fühlen und Hören werden angesprochen.
Die Idee zu diesem Erlebnisgang stammt von Astrid Bröker, Mitglied des Beratungslehrerteams. In Zusammenarbeit mit der Schule für Ergotherapie, der Deutschen Angestellten Akademie und in Kooperation mit der Fachstelle für Suchtvorbeugung in Rheine verwirklichte Karin Wenzel (Diplompädagogin an den Wirtschaftsschulen) die Organisation dieses Sinnesgartens.
Der grundlegende Gedanke hinter diesem Projekt: »Kinder stark machen«. Das wollen doch alle Eltern und Lehrer. Sicher, nur der Weg dahin bleibt oft im Alltagsleben stecken. Dabei ist gerade die Sinnesentwicklung in der heutigen Generation durch die rasante technische Entwicklung schwieriger geworden. Selbstverständlich ist es, dass Kinder, statt draußen zu spielen, manchmal nur vor dem Bildschirm sitzen. Viele Dinge in der Natur bleiben ihnen fremd. Barfuss über Tannenzapfen oder durch Sand gehen, auf Bäume klettern und balancieren, dass können einige nicht.
Fehlendes Ausdifferenzieren von Fein- und Grobmotorik verdeckt gelegentlich die geistige Reife mancher Kinder. Hilfe gegen so genannte sensorische Integrationsstörungen darf allerdings in keinem Programm von Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche fehlen. Die Eltern bemerken die Symptome wie häufiges Hinfallen, Anstoßen, Hyperaktivität, verzögerte Sprachentwicklung und sonstige Verhaltensauffälligkeiten oft erst im Schulalter.
Da auch in der Arbeit mit jungen Kindern im Kindergarten derartige Beobachtungen gesammelt werden können, ist es wichtig, schon früh Defizite zu erkennen und zu beheben. Deshalb haben Erzieherklassen diese Erfahrungsschau ebenso interessiert angenommen, wie die Fachoberschulklassen. Das Thema Wahrnehmung ist ihnen aus der Praxis wie auch in der Theorie bekannt.
[...] Wieder ein Gespür für die Umwelt mit allen Sinnen zu entwickeln war das Anliegen der Veranstaltung. [...]
Zum Thema: Sensorische Integrationsstörungen Mit sensorischen Integrationsstörungen wird ein Prozess beschreiben, der im Mutterleib beginnt. Der Weg der Reizaufnahme vollzieht sich durch die Sinnesorgane. Diese veranlassen die Weiterleitung zum Gehirn, die dortige Speicherung, Koordination und Verarbeitung. Wenn dieser Prozess reibungslos verläuft, kommt es zur Reizbeantwortung und damit zur Handlung beziehungsweise Reaktion. Störungen, wie mangelnde oder unangemessene Sinnesangebote, seelischer Druck, Gifte im Mutterleib, Sauerstoffmangel und anderes führen zu einer instabilen Sinnesentwicklung beziehungsweise sensorischen Integrationsstörungen.
[Westfälische Nachrichten, 30. 05. 2000]
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Und jetzt geht es barfuß durch die Natur :
Der Barfußweg lädt zum Abenteuer ein
Das Projekt am Esper ist fertiggestellt - Kinder testeten das Angebot schon intensiv [...] Seit Donnerstag ist die Stadt Roding um eine Attraktion reicher. Der Barfußweg am Esper, der im Haushalt der Stadt Roding mit 15000 Mark veranschlagt worden war, wurde fertiggestellt und offiziell übergeben. Er dient der Attraktivitätssteigerung des Regental - Radwanderweges und bereichert gleichzeitig das Naherholungsangebot der Stadt, vor allem für Familien mit Kindern, die ein weiteres Ziel für den "kleinen Ausflug" vor der Haustüre suchen, sowie für Bootswanderer.
Der Barfußweg ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gestaltung des Freizeitparks am Esper. Bürgermeister [...] lobte die gute Ausgestaltung des Weges, der in Zusammenarbeit mit dem Sozialinstitut der KAB für Erwachsenenbildung e.V. entstanden ist. Obwohl anfangs viele Fragen offen waren, habe sich das Projekt gut entwickelt und bereichere das Freizeitangebot der Stadt Roding.
Der Barfußweg ist entstanden im Rahmen des Leader-II-Projektes "Chance aus Arbeit", das seinen Sitz in Roding hat. [...] Das Projekt dient der Verbesserung der Vermittelbarkeit von Arbeitslosen in den regulären Arbeitsmarkt [...] Es wurde über EU - Mittel des Arbeitsministeriums Bayern gefördert [...] "Der Barfußweg in Roding ist somit ein Beispiel dafür, wie EU - Gelder in sinnvoller Weise wieder denen zugute kommen, die sie über ihre Steuergroschen mitfinanziert haben: den Bürgern Europas" [...] Der Barfußweg sei das erste realisierte Vorhaben zur Unterstützung des Agenda - 21 - Prozesses im Landkreis Cham. [...] Die Kommunen des Landkreises, vor allem im Einzugsgebiet des Regental-Radweges, sind herzlich eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen und so zum Gelingen beizutragen. [...]
Die Arbeiten hatten am 10. April begonnen und wurden vorerst am 12. Mai abgeschlossen. Im Herbst dieses Jahres werden zu einer günstigeren Pflanzzeit die "Bäume des Jahres" gepflanzt.
Der neue Barfußweg lädt Kinder sowie Erwachsene ein, den Weg zu durchstreifen, um verschiedene Oberflächen an den Füßen zu spüren. Entlang des Siedersees sind Granit Bordsteinbruch, ein Mosaik aus Granit und Muschelkalk sowie Natursteine vorhanden. Eine besondere Attraktion stellt am Ufer des Siedersees ein Tretbecken mit Kies dar. "Kinder, Familien und Schulklassen haben den Weg, das Wasserbecken und die Pumpe schon reichlich getestet", freute sich der Projektleiter. Weiterhin sind unterschiedliche Gräser wie Knaulgras, deutsches Weidegras, Rotschwingel und Straußgras für einen Streifzug vorhanden. Der Graniteinzeiler besteht unter anderem aus Feinsplitt, Flusssand, Feinkies, Granitsplitt und grobem Kies. Auf dem Abschnitt unter den Bäumen finden sich Stirnholzpflaster, Kiefernzapfen, Hackschnitzel, Rindenmulch und Sägespäne. In einer gepflasterten Mulde hat eine Schwengelpumpe ihren Platz, mit der Wasser in die Mulde gepumpt werden kann (Erfrischung der Füße im Sommer), von der aus sich das Wasser im Sand verläuft. Eine Attraktion - besonders für Kinder -, die hier mit Sand und Wasser matschen können.
[Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung, 26. 05. 2000]
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22 Naturparks in NÖ locken mit Attraktionen
Ab sofort ist umfangreicher Wanderpass erhältlich [...] Der Naturpark Heidenreichstein umfasst etwa 30 Hektar Moorflächen, von denen etwa zwei Drittel bewaldet sind. Man erhält Informationen über Tiere und Pflanzen des Moores und das Ökosystem Wald. Als Besonderheit bietet dieser Park eine Kinderführung: Die Schuhe werden ausgezogen, und das Moor wird barfuß entdeckt. [...] Den Wanderpass erhält man in den niederösterreichischen Naturparks [...]
[Kurier, 28. 05. 2000]
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Barfuß durch den weichen märkischen Sand
Wenn am kommenden Sonntag Dutzende von Wanderern barfuß durch märkischen Sand stapfen, dann handelt es sich nicht um eine Selbsterfahrungsgruppe, sondern um die Leser der Berliner Morgenpost. Denn auf der dritten Etappe der 66-Seen-Wanderung führt unser Weg von Brieselang (Havelland) nach Hennigsdorf (Oberhavel) kilometerweit über weichen Sand, der zum Barfuß- Laufen geradezu herausfordert.
Gleich hinter Brieselang erreichen wir den Nymphensee. Wer baden will, muss ein andermal wiederkommen, denn 18 Kilometer Weg liegen noch vor uns. Durch einen hohen Laubwald an einer Försterei vorbei kommen wir an das Ufer des Havelkanals, um dann in ein weiteres Waldstück abzuzweigen. Links stehen Kiefern und Eichen am Wegrand, rechts schweift der Blick über ein freies Feld - wir wandern die Waldkante entlang durch den hellen märkischen Sand. Ein letztes Mal treffen wir auf den Havelkanal, genießen den Ausblick auf die Schönwalder Schleuse und folgen wieder einem sandigen Weg durch Heide und Kiefernwald.
[...] Nachdem wir hinter Schönwalde ein Sumpfgebiet passiert haben, wandern wir auf einem breiten Sandweg bis nach Hennigsdorf, dem Ziel unserer Etappe. Durch die gepflegte Fußgängerzone mit Springbrunnen bummeln wir gemütlich die letzten Meter bis zum Bahnhof der Kleinstadt. [...]
[Berliner Morgenpost, 25. 05. 2000]
Klingt ausgesprochen verlockend !
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Gut getreten ist halb gebaut
[...] Die Kinder der Grundschule Silixen durften gestern und vorgestern nach Herzenslust mit nackten Füßen im Lehm herumstapfen. Dabei mussten sie noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben, wenn die Mama Zuhause ob verschmierter Hosen tadelnd blickte. Denn der Lehm war nötig, um für Wildbienen Wohnungen zu bauen und das Herumstampfen Teil eines Naturschutzprojektes.
Die Schuklassen halfen reih-um jeweils eine Unterrichtsstunde lang beim Bau zweier Wildbienen-Wände mit, die das Biotop-Netzwerk im Schulgarten bereichern sollen. Dazu wurden in einem Holzgerüst Lehmsteine vermauert, Hölzer mit Bohrlöchern oder Pflanzenstengel in Lehm eingebettet und Weidenflechtwerk mit Strohlehm beworfen.
Bevor das aber soweit war, musste der "Rohlehm" aufbereitet werden. "Dazu stampft man ihn am besten mit nackten Füßen, dann hat mein ein besseres Gefühl für seine Konsistenz", erklärte Norbert Franzen von der Firma "Lehmbau kreativ", der solche Projekte mit Schulen gemeinsam umsetzt. Er wusste aber auch: "Mehr als die Hälfte aller Kinder sind zunächst zurückhaltend, wenn sie im Matsch herumstapfen sollen." Doch wenn die Hemmschwelle überwunden, Stiefel und Strümpfe erst einmal ausgezogen waren, wurde mit viel Vergnügen durch die erdfarbene Masse getreten. Dennoch wurde kräftig gestampft und gestapft. Die Wildbienenarten werden dankbar sein. [...]
[Lippische Landeszeitung, 30. 05. 2000]
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Kindergarten "Arche Noah"
Tänze und Indianergeheul: Gelungenes Fest für Eltern und den großen Manitou
[...] Lautes Geschrei und wilde Kämpfe waren am Wochenende im Kindergarten "Arche Noah" ausnahmsweise erlaubt: Beim Indianerfest ließen die Kinder den Wilden Westen lebendig werden. [...] "Indianerfest" lautete das Motto, und themengerecht hatten sich die Kinder mit Fransenhosen, bunten Stirnbändern und Federn verkleidet, barfuß tollten sie um ihre Tipis, wie die Zelte der Indianer genannt werden, herum. [...] Häuptling Adam erzählte anschließend über das Leben der Mohaw-, Lakota- und Wabanaki-Indianer, und die Kinder zeigten Tänze und sangen Lieder dazu. [...]
Ein Regentanz schafft Abhilfe, und dies zeigen die Kinder unter der Leitung von Daniela Schrettenbrunner mit großer Freude. "Taino tee" sangen sie, während Häuptling Adam von der Liebe der Indianer zur Mutter Erde, zu den Tieren, zur Natur und besonders zu ihrem Land erzählte. "Die Erde gehört nicht den Menschen, sondern der Mensch gehört zur Erde", erinnerte er. Vom Gott aller Menschen berichtete er, der alle Menschen, die Tiere und die Natur gleichermaßen liebt. Alle Kinder versammelten sich zum Schluss auf dem Hügel im Kindergarten und sangen gemeinsam das Lied "Der alte Mann". Tosenden Applaus ernten die Kinder für ihre Darstellungen. Und weil sie zuvor einen Regentanz aufgeführt hatten, ließ dieser nicht lange auf sich warten. [...] [Passauer Neue Presse, 31. 05. 2000]
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Birgit Breuel - Macherin der Expo
Von Hartwig von Saß, dpa Hannover (dpa) - Ihr Arbeitsmotto hat zwei Zeilen, ist in Messing geprägt und liegt in der untersten Schublade ihres Schreibtisches. «Wie es nicht geht, weiß ich selbst.»
Expo-Generalkommissarin Birgit Breuel sagt, dass sie nicht die Probleme, sondern vielmehr die Lösungen liebt. Dauern der 62-Jährigen Diskussionen zu lang, hält sie das Messingschild hoch - und will Ergebnisse und Entscheidungen. [...] Expo - Mitarbeiter sagen von ihr, sie führe die Expo streng, aber fair und verbindlich im Umgang. Besonders jungen Mitarbeitern gegenüber lasse sie manchmal «sogar mütterliche Züge» erkennen [...]
So will sich Breuel nach Ende der Weltausstellung endgültig aus dem «operativen Geschäft» zurückziehen und sich ganz ihrem Privatleben widmen. Selbst in manch heißen Phasen der Expo-Vorbereitungen hat sich die Expo-Chefin - sofern es irgendwie möglich war - die Wochenenden frei gehalten. Sie fährt dann in ihr Hamburger Haus und kümmert sich leidenschaftlich gern um ihren Garten. «Es gibt kaum etwas Schöneres, als mit den Händen in der Erde zu arbeiten.»
Oft zieht sie gleich nach der Ankunft in Hamburg ihre Schuhe und Strümpfe aus, um barfuß durch das Gras zu laufen - selbst bei Minustemperaturen - «um die Bodenhaftung nicht zu verlieren».
[Walsroder Zeitung und andere, 02. 06. 2000]
Reichlich Bodenhaftung in der nächsten Zeit wünscht Euch
Georg