Hallo, liebe Barfuesser,

als Nicht-SZ-Leser habe ich mir vom Verlag ein Einzelexemplar des besagten SZ-Magazins vom Mai schicken lassen. Der Beitrag war tatsaechlich lesenswert, geistvoll und in der Tendenz positiv.

Etwas enttauscht haben mich allerdings die Photos. Schwarze Sohlen waren keine dabei - und die kriegt man nun mal, oder zumindest braun-gruene, wenn man barfuss im Wald oder auf Rasen unterwegs ist.

Stattdessen gab es als "Aufmacher-Photo" eines, dass gut und gerne auch fuer irgend ein Fußpflegeprodukt haette dienen koennen. Und drei ausgelassen auf dem Bett tanzende oder huepfende Teenager sind nun auch nicht gerade prickelnd; wer einigermassen gute Manieren hat, zieht die Schuhe (nicht zwangslaeufig auch die Socken) aus, wenn er sich auf´s Bett setzt, legt oder stellt (letzteres macht man aber wohl eher selten). Das dritte Bild zeigte eine Frau und ein Kind auf einer Terrasse oder in der Naehe eines Pools (?) liegend, also auch absolut nichts ungewoehnliches.

Insgesamt ergibt sich ein irgendwie gespaltener Eindruck zwischen dem Text, der um das Barfusslaufen auch an ungewohnten Orten, in ungewohnten Situationen etc. keinen Bogen macht und den reichlich harmlosen Photos. Keine Ahnung, warum die Autoren von den zahlreichen, im Netz verfuegbaren "wirklichen" Barfuesser-Bildern keinen Gebrauch gemacht haben. Oder hatten Sie letztlich doch Scheu vor Sohlen, die keinen Hehl daraus machen, dass sie ungewaschen - und vielleicht beshalb - "unattraktiv" sind?

Uebrigens laß ich gestern, dass die beiden Chefredakteure des SZ-Magazins gefeuert worden sind. Aber das hatte wohl nichts mit dem Barfuss-Beitrag zu tun, sondern drehte sich um den Abdruck von gefaelschten Interviews mit Promis, denen die Chefredaktion auf den Leim gegangen war.

Vielleicht gibt´s ja bald einen aehnlich guten Beitrag an prominenter Stelle, der nicht nut gut geschrieben, sondern auch gut bebildert ist.

Herzliche Fuesse

Schorsch