Barfuß am Rhein unterwegs (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Thursday, 25.05.2000, 19:51 (vor 8885 Tagen)

Hallo zusammen,

dass ich für das Wochenende noch in Bonn - Bad Godesberg einige Fragen zu klären und die Wettervorhersage für den gestrigen Mittwoch einen schönen Tag vorhergesagt hatte, sollte sich doch zu einem schönen Barfußspaziergang am Rhein entlang verbinden lassen - war jedenfalls mein Gedanke zu Beginn der Woche.
So parkte ich mein Auto am Parkplatz Rheinaue - da wo man in der guten alten Bonner Zeit den Großkopferten bei Start und Landung ihrer Hubschrauber zusehen konnte - und ging über die Brücke ins Rechtsrheinische, um am rheinaufwärts Richtung Dollendorf zu spazieren. Wege und begleitende Wiesen, auf kleineren Stücken auch begehbare Uferflächen mit Sand- und Kiesbelag luden zum Barfußgehen ein, aber außer mir hatte niemand äußerlich erkennbar diese Einladung auch angenommen.
Dass die Wettervorhersage stark übertrieben hatte (es war wolkig, aber wenigstens mild und trocken), war mir an der Autofähre ganz lieb; vor dem Begehen heiß gewordener Metallplatten scheue ich doch zurück. So war es aber eine nette Unterbrechung des Ganges.
In Bad Godesberg hatte ich ein Planungsgespräch in einem Gastronomiebetrieb zu führen, wo man mich schon seit Jahren kennt. Die Wirtin begrüßte mich mit den Worten : "Hallo, och, guck mal, der Herr ... kommt bläck fööss" (rheinisch für barfuß, kommt von blanke Füße).
Ich antwortete : "Sie kennen mich doch schon so lange, hier muss ich mich nicht mehr verkleiden", was sie erkennbar als Kompliment (!) auffasste (Merke : soo kann man Barfüßigkeit durchaus auch verstehen).
Der Rückweg auf der linksrheinischen Seite verlief ähnlich entspannt und barfußfreundlich wie der Hinweg. Unterwegs erkundigte sich ein auf einer Parkbank sitzendes Mädchen von vielleicht 17 Jahren: "Ist das nicht kühl ?" Ich antwortete verneinend und hatte den Eindruck, sie wollte ein Gespräch zum Thema anfangen, aber der neben ihr sitzende Möchtegern - Lebensabschnittsbegleiter sah mich schon missmutig an, so dass ich - um dem jungen Glück keine bloßen Sohlen in den Weg zu werfen - mich verabschiedete (einen Flyer von Lorenz hatte ich leider nicht mit).
Fazit : Ein erfreulicher Barfußnachmittag - wie schon viele in diesem Jahr.

Herzliche Füße an alle Barfußläufer

Georg


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