Aprilpresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Tuesday, 02.05.2000, 19:51 (vor 8908 Tagen)

Toilette und Sichtschutz am Barfußpfad
Große Wiese am Start soll aufgerüstet werden/ Werbeschilder für Innenstadt dieses Jahr?
BAD SOBERNHEIM - Bei den Besuchern der Nahe war der Barfußpfad in den vergangenen Jahren ein absoluter Renner, und so soll es auch bleiben. Deshalb wird die Kur- und Tourist-Information den Barfußpfad weiter aufrüsten.
Am Freitag, 5. Mai wird die neue Barfuß-Saison eröffnet. Bis dahin wird auch die Hängebrücke wieder stehen, in diesen Tagen hat die Montage des Brückenteils begonnen.
Den neuesten Stand am Barfußpfad teilte der Geschäftsführer der KTI, Ralf Schneberger, dem Kur- und Touristik-Ausschuss mit. In den vergangenen beiden Jahren ist demnach die große Wiese im Startbereich des Barfußpfades immer beliebter geworden. Dort lassen sich gerne ganze Familien zum Picknick nieder. Diesem Umstand will Schneberger nun Rechnung tragen. So wird in diesem Bereich ein neues Toilettenhäuschen gebaut. Das kleine Häuschen, in dem bisher die Eintrittskarten und die Getränke verkauft wurden, soll vergrößert werden. Auch Sichtschutz-Wände will das KTI aufstellen und Besuchern damit die Möglichkeit geben, sich ungestört umzuziehen.
Schließfächer werden nun dort ebenfalls angeboten, wo die Barfußgänger starten. Denn die Erfahrung hat gezeigt, das die Fächer am Quellenpavillon zu weit abseits liegen. Der tatsächlich noch bestehende Fischereisportverein des Jagdbombergeschwaders 35 hat Schilder gesponsert, die am Barfußpfad auf den Fisch- und Tierbestand der Nahe hinweisen.
Der Barfußpfad soll auch Standort eines der Schilder werden, mit denen Schneberger für die Innenstadt und deren Gastronomie werben will. [...]
[Main Rheiner, 14. 04.2000]

Ein Barfußpfad als Touristenattraktion - auch anderswo ein Thema :

Mit Personen-Schiff über den Bostalsee
Freizeitzentrum soll für Besucher attraktiver werden [...]
Wer Touristen anziehen will, muss Magnete schaffen. Das wissen auch die Verantwortlichen im Landkreis St. Wendel und haben sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. [...]
In Freisen ist zudem ein Barfuß-Pfad vorgesehen [...]
[Saarbrücker Zeitung, 15. 04.2000]

oder auch :

Barfuß wandern als Sinnesfreude
RODING (mz). Sinnliches Barfußwandern statt Gewaltmärsche mit qualmenden Socken: In Roding (Ldkr. Cham) wird gerade eine neue Touristenattraktion aus dem Boden gestampft. Der Rundweg verschafft Vergnügen via Fußsohle. Besucher sollen mit nackten Füßen über Gräser streifen oder über Kieselsteine tänzeln. Sie können durch kühles Wasser platschen oder ihre Zehen in warmen Sand graben. Der Parcour wird von Langzeitarbeitslosen errichtet. [...]
[Mittelbayerische Zeitung, 18. 04. 2000]

--

Neugestaltung des Geländes am Lukaskindergarten geschah auf Elterninitiative
Mit Rutsche, Matschbereich und Erlebnispfad: Garten für alle Sinne
Holzbüttgen. Zufriedene Gesichter im Heilpädagogischen Lukaskindergarten: Die Jungen und Mädchen können seit gestern im neu angelegten Garten hinter dem Haus spielen. Gemeinsam schafften es die Eltern, der evangelische Träger und zahlreiche Sponsoren den Wunsch nach einem kindgerechten Außenbereich rasch in die Tat umzusetzen. [...]
Die kleine Fläche hinter dem Haus wurde dabei in einen Ort verwandelt, der viele Sinne ansprechen soll. Entworfen hat ihn der Gartenarchitekt Jürgen Bluhm. Er wollte damit "verschiedene Erlebnisbereiche" realisieren. Der vom Kindergarten-Team mit den Kindern angelegte Erlebnispfad wurde professionell gestaltet. Für den Weg wurden verschiedene Belagmaterialien verwendet, die die Jungen und Mädchen mit nackten Füßen kennen lernen können: Perlkies, Rinde, normale Pflastersteine, und Sand versprechen verschiedene haptische (den Tastsinn betreffende) Sinneseindrücke. Auch die bereits vorher vorhandene gelbe Rutsche konnte in die neue Spiellandschaft integriert werden. Sie liegt auf einer erhöhten zweiten Ebene, darunter lädt ein Tunnel zum Verstecken ein. Und während der "Matschbereich" Aktivität fordert, gibt es auch eine Sitzgruppe zum Ausruhen und eine Kuschelecke unterm Baum. [...]
[Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 14. 04. 2000]

--

Ralph Krueger: Trainer der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft [...]
Für den Erfolg tut er alles und von seinen Spielern fordert er dasselbe. Und immer positiv denken. Ralph Krueger, Trainer der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft, will Weltmeister werden. Interview: [...]
Sie gelten als Motivationskünstler. Welches ist Ihre Methode? Es ist wie überall im Leben: Wir müssen die Sinnfrage beantworten. Wer das tut, ist motiviert. [...] Wenn ich aber eine Denkwahl treffen kann, wähle ich immer die positive Einstellung.
Dazu brauchen Sie viel Energie. Woher nehmen Sie die?
Ich habe eine sehr gute Balance. [...] Ich verbringe eine gute Zeit mit meiner Familie, mit meinen Kindern. Ich lese viel, treibe fanatisch Sport und im Sommer steige ich zwei Monate aus, gehe auf eine Insel in Kanada, in die Natur, ohne Telefon, ohne Auto, ohne Schuhe . . . . . .
ohne Schuhe?
Ja, mir ist barfuss sehr wohl. Diese Zeit zum Auftanken brauche ich. Man kann nicht nur geben, geben, geben. [...]
Das Gespräch fand am Mittwochabend statt, zwischen den beiden Spielen gegen Schweden.
[Bieler Tagblatt, 15. 04. 2000]

--

Es darf gebeacht werden
Die Freizeitindustrie sagt dem Wetter den Kampf an: Im Indoor-Beach-Center werden Trendsport, Rundumversorgung und Urlaubsillusion geboten - ganz ohne lästige Regenschauer
aus Bochum-Witten [...] Nass, kühl und unwirtlich ist es nun schon seit Tagen. April eben. Schon von weitem überstrahlt die ikeafarbene Halle das Einheitsgrau der Ruhr-Uni. Drinnen geht die Sonne auf.
"Alle reden vom Wetter, wir nicht", sagt Patrick Immermann. Aus seinem Munde klingt der Satz wie neu erfunden. Immermann ist Geschäftsführer von "Europas größtem Sandkasten", des Indoor-Beach-Sportcenters in Witten-Heven. Achthundert Tonnen feinsten Dünensand hat er anfahren lassen und zu einer mehr als zweitausend Quadratmeter großen, überdachten Sandfläche mit fünf Spielfeldern arrangiert, auf denen Trendsportarten wie Beach-Volleyball, Beach-Soccer oder Beach-Badminton betrieben werden können. Ein Hauch von Timmendorfer Strand und Copacabana umweht Bochum.
Mit Jeans und Pulli wirkt man hier hoffnungslos deplatziert. Strandshorts und T-Shirts sind angesagt, man trollt sich barfüßig. [...]
Die Illusion ist fast perfekt. Man könnte sich drei Flugstunden südlicher wähnen, fehlte da nicht der Geruch von Sonnenmilch, wäre da nicht die Empore mit den Kraftmaschinen des Fitnessbereichs [...] Überhaupt: Es geht locker-leicht zu - und trendy. Jugendliche heißen hier natürlich Kids, die Spielfelder Courts. In der Hauspostille On the Beach finden sich News und Events. Es darf "gebeacht" (Immermann) werden.
Und das wird es. Der Beach-Sport brummt, selbst zur Mittagszeit. Abends und am Wochenende geht hier ohne längerfristige Voranmeldung gar nichts. Am Eröffnungswochenende waren 6.500 Menschen da, zur Beach-Party über zweitausend, manche kamen sogar aus den Nachbarländern Belgien und Holland. [...] Bald schon sollen bundesweit und möglichst flächendeckend weitere Hallen folgen. [...] Man sucht Standorte im Umfeld von Uni-Städten, gibt es doch hier am ehesten die vermutete Klientel für die gewünschten Zuwachsraten: Sportbegeisterung, jugendliche Agilität, jede Menge Urlaubsträume. [...]
Zur Mittagszeit tummeln sich hier viele Schulklassen im Sand, vor allem beim Soccer wird eifrig getrickst und gezaubert: Flugkopfbälle und Fallrückzieher sind oft zu sehen, weil der Flachpass im tiefen Sand keine Konjunktur hat. Zum Abschluss gibts für alle im Beach-Bistro noch ein Stück Pizza, ehe sie der hauseigene amerikanische Schulbus des Centers in die Schule zurückfährt.
Derlei All-inclusive-Sorglospakete sind fester Bestandteil der Marketingstrategie. Die gilt nicht nur Schulen, sondern auch Sportvereinen, Betrieben und privaten Gruppen. [...]
[TAZ, 19. 04. 2000]
Ob von dem Trend auch etwas aus dem "Beachreservat" herausschwappt ?

--

Mit "Aktion Mensch" kam neuer Erfolg [...]
"Wenn ich nach einem einjährigen Lehrauftrag in Kalifornien demnächst nach Deutschland zurück komme, gelte ich nicht mehr als ein ,Sorgenkind', sondern als ein ,Mensch' ", scherzt Theresia Degener.
Sie gehört zu den zahllosen behinderten Menschen, die über viele Jahre für eine Namensänderung der "Aktion Sorgenkind" kämpften und sich jetzt über ihren Erfolg freuen. [...] "Insgesamt 5,9 Millionen Teilnehmer der Lotterie unterstützen die Aktion", berichtet Heike Zirden.
Die 1961 in Münster/Westfalen als contergangeschädigtes Kind ohne Arme und Hände zur Welt gekommene Theresia Degener, die in Frankfurt und Berkeley Jura studierte und ihre Doktorarbeit mit Zehen in den Computer getippt hat, wertet die Namensänderung als zweiten Etappensieg auf dem Weg zur gesellschaftlichen Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Deutschland. "Der erste wichtige Erfolg war der 1994 in Artikel 3 Grundgesetz aufgenommene Satz ,Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden' ", sagt Degener, die als Professorin an der Fachhochschule in Bochum lehrt. "Für uns Menschen mit Behinderungen war die Bezeichnung ,Sorgenkind' eine Demütigung", betont sie.
Bei ihren Aufenthalten in den Vereinigten Staaten gehörte sie trotz Schwerstbehinderung überall dazu. "Hier zu Lande werde ich oft aus den Lokalen hinausgeworfen, weil ich mit den Füßen esse, die bei mir auch die Funktion der Hände ersetzen." [...]
"Durch den Wegfall der Bezeichnung ,Sorgenkind' hoffe ich, als Mensch mit allen guten und schlechten Eigenschaften angesehen zu werden, egal ob ich im Rollstuhl sitze oder beim Laufen wie ein kleines Kind aussehe", sagt der Richter Andreas Jürgens. [...]
[Rhein Main Net, 18. 04. 2000]
Vergleiche dazu auch den Beitrag "Füße sind so praktisch" in unserem "Best of" ...

--

Sonne pur begleitet die Ausflügler
70 Wanderer in Sandförde Belling/Sandförde
Die hochsommerlichen Temperaturen konnten die Sandförder und Bellinger, aber auch Gäste von außerhalb, auch diesmal nicht davon abhalten, ihren traditionellen Osterspaziergang nach Schmidt's Eiche zu unternehmen. Teils in kurzen Hosen, teils barfuß waren rund 70 Wanderer auf den Beinen. Der Weg führte durch das schattige Erlenbruch, in dem die mitgeführten Hunde genüsslich badeten. Für die kleinen Spaziergänger hatte der Osterhase unterwegs süße Überraschungen versteckt. Organisiert wurde die Wanderung in diesem Jahr vom Jugendverein Belling/Sandförde. Die Gemeinde leistete finanzielle Unterstützung.
[Nordkurier, 25. 04. 2000]

--

Judas erhängte sich beim Passionsspiel
[...] Auch wenn es nur ein Passionsspiel sein sollte: Der Strick war echt und auch die Schlinge, die sich Renato Di Paolo (23) um den Hals legte. Der Judas-Darsteller von Camerata Nuova, einem kleinen Oberammergau in den Abruzzenbergen hinter Rom, erhängte sich damit, als er barfüßig von einem nassen Stein rutschte.
Eine Tragödie, die 3000 Zuschauer für eine super- realistische Darstellunghielten. Darum wurde das Drama erst nach einer Viertelstunde erkannt, als für den Arbeiter jede Hilfe zu spät kam. [...]
Di Paolo stand im Rampenlicht, nachdem er die 30 Silberlinge, die Judas für den Verrat des Meisters kassiert hatte, aus Reue wegschleuderte, auf einen Stein stieg und den Kopf in die Schlinge steckte. Danach sah die Regie einen Schwenk des Scheinwerfers auf die Kreuzigungsgruppe vor. Im Dunkeln muss der Laienschauspieler ausgerutscht sein, aber aller Augen waren auf Christus gerichtet. Erst die Mutter, die ebenfalls in der Menge stand, merkte, dass sich Renato nicht mehr rührte, sein Kopf nach vorne geknickt war und die nackten Füße 30 Zentimeter über dem Boden baumelten. Ihr Schmerzensschrei setzte dem sakralen Theater ein abruptes Ende. [...]
Dem Unglück waren mehrere Proben vorangegangen, die Renato mit Bravour überstand. Dass die Szene jedoch nicht ungefährlich war, wussten die Dorfbewohner: Auch Di Paolos Vorgänger als Judas hatte die Schleife um den Hals gespürt, aber vor einem Jahr war der verwendete Strick elastisch gewesen und hatte nachgegeben.
[Neue Ruhr Zeitung, 24. 04. 2000]

--

Eigene Schlamperei verpatzt Galaxy die Heimpremiere
[...] Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige, auch beim American Football, auch in der NFL Europe League. Der nächste Versuch also: "Meine Spieler spielen gerne hier. Die Atmosphäre in Frankfurt ist einmalig. Sie setzt das nötige Adrenalin frei." [...]
Die Entscheidung besorgte Kicker Rob Hart mit einem Field Goal (42 Yards). Keine Frage des Adrenalins, eher der Standfestigkeit: Hart pflegt seiner Arbeit barfuß nach zu gehen.
[Frankfurter Neue Presse, 25. 04. 2000]

--

Spielplatz Neumühlepark ist der Renner bei den kleinen Gästen - Erste mutige Wasserratten wagen den Sprung ins kühle Nass
Schauplatz Neumühlepark am Nachmittag: Scharenweise hat die Landesgartenschau ihre jüngsten Gäste an den Spielinseln versammelt. Die Szene hat etwas ausgesprochen Friedliches, Idyllisches.
Die Kleinen sind mit den aufregenden Spielgeräten mehr als beschäftigt, die Erwachsenen genießen entspannt den Tag. Auf dem Rasen zwischen einem Beet mit blühenden Stiefmütterchen und der leise murmelnden Lauter haben sich zwei Frauen zu einem Picknick nieder gelassen. In unmittelbarer Nähe plantschen Kinder im Wasser. Die Hosenbeine aufgekrempelt, tasteten sie sich von Stein zu Stein. Andere traben im Storchenschritt durch die Kneipp-Anlage. Die Sonne entwickelt erstmals in diesem Jahr fast sommerliche Kraft [...]
Alle sind barfuß und glücklich, dass das im so genannten Areal Neumühlepark möglich ist. "In den Neumühlepark sollten auch nach der Landesgartenschau keine Hunde rein dürfen", sagt eine Frau, deren Kleinkind am Sandplatz spielt. Nur unter dieser Voraussetzung könne man seine Kinder so sorglos spielen und herumtollen lassen. Selbst ein größeres Mädchen fühlt sich zum Sandspiel noch nicht zu alt und wühlt mit beiden Händen ellenbogentief im Sand. Hochbetrieb herrscht zwischen den Pumpen, Schrauben und Schöpfrädern auf dem Wasserspielplatz. Die kleinen Pumpexperten sind nicht zu bremsen, und so rinnt das Wasser in steten Bächen über Steine und Abflussrinnen: Spielvergnügen pur.
[Rheinpfalz Online, 27. 04. 2000]
Landesgartenschau - ein Ausflugstipp ?

--

"Die Malerei ist mein Lebenselexier"
Seit drei Jahren wohnt Käthe Zimmermann in Dittelsheim-Heßloch / Ein Porträt
[...] Käthe Zimmermann hat eigentlich schon ihr ganzes Leben gemalt. "Die Malerei ist mein Lebenselexier", sagt die 79-Jährige. Seit rund drei Jahren wohnt die gebürtige Chemnitzerin in Dittelsheim-Heßloch - und hat dort bereits Spuren hinterlassen: Der Gemeinde schenkte sie jüngst drei ihrer Werke, die nun im Dorfgemeinschaftshaus hängen. [...]
Manchmal fällt es ihr schwer, ein Bild aus den Händen zu geben. Besonders dann, wenn sie eine Geschichte zur Entstehung zu erzählen weiß. "Das Bild da", sagt die 79-Jährige und zeigt auf das Gemälde mit den Heugarben über dem Esstisch, "das habe ich gemacht, als meine Eltern im Krieg ausgebombt worden waren. Da bin ich barfuß in die Natur und habe gemalt. Das gebe ich nicht mehr her."
[Main Rheiner, 29. 04. 2000]
Demnächst (Ein-)Blicke in die Maipresse.

Belesene Füße
Georg

RSS-Feed dieser Diskussion