Barfuß in Wien-Liesing - Erfahrungsbericht (Hobby? Barfuß! 2)

Robert ⌂ @, Wednesday, 26.04.2000, 07:36 (vor 8914 Tagen)

Gestern habe ich beim Versuch, an der Liesing ab Alterlaa barfuß zu gehen, nach 200 Metern bemerkt, daß ich aus der linken großen Zehe blute, wahrscheinlich ist das passiert, als ich durch den Fluß gewatet bin, da habe ich irgendwas gespürt, unter den Algen, die drin wachsen. Aber heute ist es schon wieder viel besser, vielleicht probiere ich es wieder, aber diesmal ohne durch den Fluß zu waten, denn da übersieht man leicht spitze Gegenstände, noch dazu, wenn sie unter die Algen gefallen sind.

PS: Kann mir jemand sagen, ob nach einigen Wochen Übung im Barfuß-Gehen die Hornhaut so fest wird, daß die Zehen nicht mehr so leicht bluten können? Jede Erfahrung ist für mich wertvoll ;o)

[image] Meine HP

Barfuß in Wien-Liesing - Erfahrungsbericht

Kai ⌂ @, Wednesday, 26.04.2000, 11:39 (vor 8914 Tagen) @ Robert

Hallo Robert,

PS: Kann mir jemand sagen, ob nach einigen Wochen Übung im Barfuß-
Gehen die Hornhaut so fest wird, daß die Zehen nicht mehr so leicht
bluten können? Jede Erfahrung ist für mich wertvoll ;o)

die Haut unter den Füßen wird mit der Zeit schon 'ne ganze Ecke fester wenn Du regelmäßig barfuß gehst. An Anfang halt einfach nicht übertreiben und 15-30 Minuten regelmäßig (!) barfuß laufen, dann ergibt sich nach meiner Erfahrung schon die notwendige Gewöhnung.

Ansonsten ist halt das A und O der ganzen Sache ein gewisser Blick auf den Boden um rechtzeitig mögliche Unebenheiten oder spitze Gegenstände zu entdecken. In der Zeitschrift "WALK & more" gab es folgende Tipps für den Start:

1) Allmählich steigern: Zu Beginn bzw. nach der Winterpause muß man
in den ersten Wochen noch einer erhöhten Verletzlichkeit der Hornhaut
Rechnung tragen.
2)Den Fuß immer gerade aufsetzen. Das Gewicht sollte mehr auf den
Vorderballen liegen, da diese durch ihre flexible Haut mit
Unebenheiten besser umgehen können als die Ferse und die Gelenke
durch die Federwirkung des Fußes geschont werden.
3) Unübersichtliches Gelände sollte man nicht im Laufschritt
durchqueren, denn wenn der Fuß dabei auf etwas Scharfkantiges kommt,
sind die Reflexe möglicherweise zu langsam, um Unheil zu verhüten.
4)Grillplätze, Straßenränder, etc. sind oft mit Glasscherben
dekoriert und deshalb mit Vorsicht zu genießen.
5)Von Weidezäunen kann Stacheldraht weghängen - vor allem an
Durchlässen muß man vorsichtig sein!
6) Etwas Verbandsmaterial mitzuführen ist sowohl beschuhten als auch
barfüßigen Wanderern anzuraten - zumindest Heftpflaster und elastische
Binde.
7) Insekten können stechen: zwischen blühenden Blumen (vor allem
Klee) sollte man deshalb gut auf Bienen achten! Allergiker sollten
(auch wenn sie Schuhe tragen!) immer ein wirksames Gegenmittel mit
sich führen.
8)Stiche durch Dornen sind harmlos, wenn man den Stachel sofort wieder
geradlinig herauszieht und ein ausreichender Tetanusimpfschutz
vorhanden ist.
9) Im Wohnbereich ist darauf zu achten, daß keine heruntergefallenen
Reißnägel, Nadeln und Glassplitter liegenbleiben.
10)Regelmäßiges Eincremen der Füße ist anzuraten, damit keine
Hornhautrisse entstehen. Es macht viel mehr Spaß als Lederpflege am
Schuh.
11)Sonnenbrand auf nicht vorgebräunten Fußrücken muß bei hohem
Sonnenstand durch Eincremen verhindert werden.
12) Erfrierungsgefahr droht bei langdauernder Auskühlung auf unter +6
Grad C - das wird sich wohl niemand antun. Wer Schneetreten
praktiziert, sollte spätestens aufhören, sobald die Zehen anfangen zu
schmerzen. Wenn sie taub werden, drohen Erfrierungen!
13) Brandblasen kann man sich an Metall (Gullydeckel, Schienen) und
auf Asphalt in der Sonnenglut holen. Naturboden wird zumindest in
Mitteleuropa nicht so heiß. Der Sand an südlichen Stränden kann in
der Mittagszeit allerdings gnadenlos Hitze tanken.

Der ganze Artikel findet sich (hier kommt der Werbeblick) unter untenstehendem Link.

Weiterhin viel Erfolg bei Deinen Touren wünscht Dir
Kai

[image] Barfußwandern - Artikel von Rainer Ungermann in WALK & more

Barfuß in Wien-Liesing - Erfahrungsbericht

Joe @, Friday, 28.04.2000, 00:39 (vor 8912 Tagen) @ Robert

Gestern habe ich beim Versuch, an der Liesing ab Alterlaa barfuß zu >gehen, nach 200 Metern bemerkt, daß ich aus der linken großen Zehe >blute

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zu Beginn der "saison" es auch schon sehr hilft, einfach einmal am Abend barfuß spazieren zu gehen, d.h. auch auf Gehsteigen und so. Natürlich ist es umso schöner, wenn sich dann dazwischen eine Wiese oder ein Bach anbietet (allerdings bin ich bei letzterem eher sehr vorsichtig - eben weil man nicht genau weiss, was da am Boden ist). Wenn ich barfuß unterwegs bin, will ich auch sehen, wohin ich gehe und das wäre mir in einem Bach einfach zu riskant. Deswegen nehme ich ganz normale Wege, wenn geht Wald - da bildet sich in eigentlich kurzer Zeit genug Haut, um die Füße zu schützen. Wenn man das lang genug macht, kann man sogar im Herbst/Winter ein paar Ausflüge inden Schnee wagen ohne Probleme. Eine lustige Sache! Denn mit barfüßigen Fußabdrücken rechnet im Winter NIEMAND :-)) Abder das Wichigste ist: Es macht Spaß! Laß dich also nicht verunsichern und trainier weiter....

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