Ein wunderschöner Frühlingstag (Hobby? Barfuß! 2)
Obwohl frühmorgens noch Rauhreif auf der Wiese lag, sorgte der strahlende Sonnenschein doch dafür, daß es nach dem Mittagessen 13°C hatte. Trotz des noch frischen Windes schwang ich mich unbeschuht auf's Fahrrad - ich wollte mal eine größere Runde fahren als sonst (die Familie wollte lieber zu Hause bleiben und die Sonne auf der Terrasse genießen). Zuerst tankte ich bei der Eisdiele nochmals Kalorien und ratschte ein wenig mit den Bekannten, die ich dort traf. Doch dann radelte ich ernsthaft los mit Blick auf die noch schneebedeckten Bayerischen Alpen. Erstes Ziel war Benediktbeuren, wo ich mir das Kloster und die wunderschöne, mit unzähligen barfüßigen Engeln verzierte Barockkirche anschaute (glückliche Menschen des Barock, die noch nichts von Fetischismus und Pädophilie wußten!). Interessant war auch die Ausstellung, der Kräutergarten und die Biotope des Zentrums für Umwelt und Kultur. Ein kleines Kind sagte dort zu seinen Eltern: "Guck, der Bub läuft barfuß!", worauf die schallend lachten. Meine Antwort war: "ich weigere mich nach wie vor, erwachsen zu werden, weil das nur Nachteile hat." - Z.B. den Nachteil, daß man sich beim Barfußlaufen dauernd Wunder was denken muß........
Weiter ging es an der Loisach in Richtung Kochel, wobei ich auch einen Rundweg fand, der sehr gut für eine barfüßige Wanderung taugt. Zeitweise war der Boden so einladend (und inzwischen auch warm), daß ich das Fahrrad streckenweise schob - dem Barfußgenuß zuliebe. Dann traf ich auch auf die erste Barfüßerin des Jahres, eine hübsche junge Dame so Mitte zwanzig, die da mit ihren Eltern des Wegs ging, die schwarzen Schnürstiefel um die Schultern hängend. "Da macht's noch jemand wie du", sagte ihre Mutter - Grund genug, wieder vom Rad zu steigen, ein Stück mitzulaufen, und mich nett mit den Leuten zu unterhalten. Und das inmitten der schönsten Natur mit Blick auf die nahen schneebedeckten Berge.....
Schließlich ging ich getrennter Wege, um einen Trimmpfad mit Kneippbecken in Augenschein zu nehmen, und wieder Richtung auf die Heimat zu nehmen. Später gab es dann nochmals ausgedehnte Wiesen zum Barfußgehen und einen kleinen See, an dessen Ufer drei barfüßige Jungen tollten. Sie waren mit Rollschuhen hergekommen. Schließlich radelte ich zügig nach Hause, weil die Sonnenwärme doch allmählich nachließ.
Es ist ein so wunderbar normales Vergnügen, wenn man einen ganzen Nachmittag barfuß in der Natur unterwegs sein kann!
Serfuß, Lorenz