Hallo zusammen,

Matto H. Barfuss ist ja auch in unserem "Best of" vertreten. Im Moment finde ich über PAPERBALL allerdings gehäuft Zeitungsbeiträge wie diesen :

Matto H. Barfuß
Liebesabenteuer in der Steppe
Engagierter Tierschützer lebte mit einer Gepradenfamilie
[...] Reichshof - "Die Waldjugend Windfus ist ein Juwel für uns alle", hatte Landrat Hans Leo Kausemann in seiner Begrüßung behauptet. Zwei Stunden später war das Publikum in der Aula des Eckenhagener Schulzentrums der gleichen Meinung. Denn zur 60. Veranstaltung hatten die aktiven jungen Reichshofer um Lothar Selbach zur eigenen und zur Freude von rund 500 Besuchern einen ganz besonderen Gast eingeladen: Matto H. Barfuß, der Mann, der mit Geparden lebte.
"Jambo!" - auf Kisuaheli begrüßte der Maler, Fotograf, Autor und engagierte Tierschützer aus Baden-Württemberg seine Zuhörer (weil ja inzwischen jeder weiß, dass er alles, nur kein Hochdeutsch, kann). Und dann nahm er sie mit auf die Reise zu einem ganz besonderen Liebesabenteuer, das 1995 in der Serengeti begann.
Flug nach Tansania, Station in Arusha am Kilimandscharo, Besuch des Ngoro-Ngoro-Katers, Überlebenstraining durch einen Massai-Krieger, Fahrt in die Serengeti, um die großen Trecks der Wildtiere zu beobachten und zu fotografieren - alles das war nur Vorspiel für eine Begegnung, die damals Fünfundzwanzigjährige beinahe verpasst hätte. Gut getarnt im dichten Steppengras lag eine Gepardin mit ihren Jungen. Für Barfuß war es Liebe auf den ersten Blick.
Tagelang beobachtete der junge Deutsche im sicheren Schutz seines Autos die Katzenfamilie, bevor er zum ersten Mal einen Fuß auf den Boden zu setzen versuchte. Erst ganz allmählich ließ seine große Liebe, Gepardenmutter "Diana", die Annäherung zu. Doch dann wurde der Fremdling, der erst mühsam die Gepardensprache erlernen musste, in die Familie aufgenommen. Auf allen Vieren kroch er mit den Tieren durch die Steppe, erlebte sie hautnah, ja kommunizierte mit ihnen und wurde von Diana als Babysitter eingesetzt, wenn sie zur Jagd ging.
In traumhaft schönen Fotos malte der Gast aus Süddeutschland die Objekte seiner Zuneigung: Spielende, fressende, vom Regen durchnässte, schlafende, jagende, schmusende und streitende Geparden. Und es gab unter den großen und zahlreichen kleinen Besuchern in der Aula wohl keinen, der diese Zuneigung nicht geteilt hätte.
Insgesamt 23 Wochen lebte Barfuß mit "seiner" Katzenfamilie in der Steppe Afrikas, immer der Gefahr ausgesetzt, von Elefanten, vor allem aber von Löwen und anderen Raubtieren, nicht als Gepard anerkannt zu werden. In der späteren Reflexion entstanden aus all den Erfahrungen Bilder, Kalender, Bücher, Filme, der Verein "Leben für Geparden" und Dia-Vorträge, die immer wieder begeistern.
In Windfus wird ein Baum, den Matto H. Barfuß im Anschluss an seinen Vortrag pflanzte, an die ungewöhnliche Liebesgeschichte erinnern.
Und wer diesen Nachmittag nicht erleben konnte oder mehr wissen möchte, findet am 5. April um 20.15 Uhr im Südwest-Fernsehen unter dem Titel "Länder - Menschen - Abenteuer" eine Reportage über den "Gepardenmenschen" und seine Katzenfamilie in der Serengeti.
[Kölner Stadt-Anzeiger Lokales 21.3.2000]