Kälte (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar @, Tuesday, 15.02.2000, 23:11 (vor 9049 Tagen)

Am Samstag habe ich einen Barfußspaziergang bei schönem Wetter und ungefähr sechs Grad Außentemperatur unternommen. Bereits nach wenigen Minuten schmerzten aber meine Füßte kältebedingt beim Auftreten auf eigentlich angenehmem Untergrund wie Wiese und Sand und Mulch und ich fand es eigentlich relativ unangenehm und hatte schon Bedenken wieder zu meinem Auto zurückzukehren, von dem ich vielleicht 400 Meter entfernt war. Nach Rückkehr zum Auto stellte ich fest, daß ich gerade mal 14 Minuten unterwegs war.
Später lief ich dann noch ein paar Minuten durch die Pfützen die die Überschwemmung des Mains auf den dafür vorgesehenen Wiesen hinterlassen hatte, nachdem er wieder in sein Bett zurückgekehrt war.
Es war herrlich, aber als ich dann zu meinem Auto zurücklief, schmerzten auch hier die Füße beim Auftreten kältebedingt.

Ein ähnlich unangenehmes GEfühl befiel mich am Sonntag schon erheblich schneller bei einem Spaziergang entlang der Wiesen des Altmains. Da hatte allerdings den ganzen Tag geregnet und gerade begonnen kurz vor Sonnenuntergang aufzuklaren. Die Temperatur lag bei ca 5 Grad.

Allen REspekt vor denen, die bei diesen Temperaturen ohne Schuhe längere Ausflüge per Bus Bahn etc. unternehmen und nicht schnellstens wieder zur Autoheizung zurückflüchten können.

Da ich leider aus beruflichen Gründen nur sehr gelegentlich im Freien barfuß gehen kann, wird sich diese Empfindlichkeit leider auch nicht legen.

Wieviele Barfußkilometer braucht man denn, um so weit zu sein, daß man bei diesen TEmperaturen mehrere Stunden ohne Probleme barfuß unterwegs sein kann?
Haben andere von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder bin ich der einzige dem die Kälte diese Probleme bereitet?

Lothar

Kälte

Rol @, Wednesday, 16.02.2000, 08:19 (vor 9049 Tagen) @ Lothar

Am Samstag habe ich einen Barfußspaziergang bei schönem Wetter und ungefähr sechs Grad Außentemperatur unternommen. Bereits nach wenigen Minuten schmerzten aber meine Füßte kältebedingt beim Auftreten auf eigentlich angenehmem Untergrund wie Wiese und Sand und Mulch und ich fand es eigentlich relativ unangenehm und hatte schon Bedenken wieder zu meinem Auto zurückzukehren, von dem ich vielleicht 400 Meter entfernt war. Nach Rückkehr zum Auto stellte ich fest, daß ich gerade mal 14 Minuten unterwegs war.
Später lief ich dann noch ein paar Minuten durch die Pfützen die die Überschwemmung des Mains auf den dafür vorgesehenen Wiesen hinterlassen hatte, nachdem er wieder in sein Bett zurückgekehrt war.
Es war herrlich, aber als ich dann zu meinem Auto zurücklief, schmerzten auch hier die Füße beim Auftreten kältebedingt.
Ein ähnlich unangenehmes GEfühl befiel mich am Sonntag schon erheblich schneller bei einem Spaziergang entlang der Wiesen des Altmains. Da hatte allerdings den ganzen Tag geregnet und gerade begonnen kurz vor Sonnenuntergang aufzuklaren. Die Temperatur lag bei ca 5 Grad.

So schön natürlicher Untergrund und feuchte Wiesen in wärmeren Zeiten auch sind, sind sie bei solchen Temperaturen der "härtere" Untergrund für die Füße:

Durch die Feuchtigkeit fühlt sich der Boden gleich eine ganze Ecke kälter an als trocken (ich schätze mal subjektiv ca. 5 Grad kälter). Wiesen und ähnliche Untergründe zeigen diesen Effekt noch stärker als z. B. nasser Asphalt. Vermutlich durch ihren höheren Feuchtigkeitsgehalt. Pfützen sind dann natürlich der "Overkill".

Zum Eingewöhnen würde ich daher evtl. trocken-kalten Asphaltboden empfehlen.

Kleine Warnung am Rande: durch die Kälte merkt man nicht mehr so genau, was sich in der Fußsohle verhängt. Dadurch kann man sich schneller was reintreten, was man sonst nach dem ersten Schritt (bevor wirklich was passiert) von der Fußsohle entfernt hätte!

Ich habe mir bei einem kleinem Abendspaziergang auf die Art mal eine kleine Glasscherbe (1x1mm) eingetreten (Aufpassen ist Glückssache ;-), die ansonsten wohl nach dem ersten Schritt als Störenfried entdeckt und entfernt worden wäre. So hatte ich ein bißchen zu "popeln", bis das Biest wieder raus war, weil ich sie erst daheim wieder entdeckt habe (und wenn man oft genug drauftritt, ist sie irgendwann durch die ersten Hornhautschichten durch...).

Ein anderer interessanter Effekt dabei: wenn man mal kurz irgendwo stehenbleibt (z. B. vor nem Schaufenster) kühlen die Füße dabei nicht noch stärker aus (was ich zuerst durch den längeren Kontakt mit dem kalten Boden erwartet hätte) sondern wärmen sich etwas auf. Anscheinend können sie dabei den Effekt der stärkeren Durchblutung besser nutzen als in Bewegung.

mfG

Rol

Kälte

Kai, Wednesday, 16.02.2000, 08:36 (vor 9049 Tagen) @ Rol

Hallo Rol,

ich kann Dich da voll bestätigen. Feuchte Untergründe empfindet man als deutlich kälter, was vermutlich mit der hohen Wärmekapazität von Wasser zusammenhängt und der fehlenden isolierenden Luftschicht um den Fuß, sobald dieser durch den Untergrund nass geworden ist. Trockener Asphalt ist hier (leider) wirklich die jahreszeitenbedingt beste Alternative zum beschuhten gehen.

Ein anderer interessanter Effekt dabei: wenn man mal kurz irgendwo
stehenbleibt (z. B. vor nem Schaufenster) kühlen die Füße dabei
nicht noch stärker aus (was ich zuerst durch den längeren Kontakt
mit dem kalten Boden erwartet hätte) sondern wärmen sich etwas auf.
Anscheinend können sie dabei den Effekt der stärkeren Durchblutung
besser nutzen als in Bewegung.

Der Effekt tritt interessanterweise tatsächlich auf - auch bei meinen eher schlecht durchbluteten Füßen macht sich eine kurze Pause (bei den WENIGEN Barfußspaziergängen zu dieser Jahreszeit) positiv bemerkbar. Spontan fällt mir da aber auch keine ganz schlüssige Erklärung ein - hauptsache es ist erst mal so.

Gruß
Kai

Kälte

Lothar @, Wednesday, 16.02.2000, 19:44 (vor 9048 Tagen) @ Rol

Ein anderer interessanter Effekt dabei: wenn man mal kurz irgendwo stehenbleibt (z. B. vor nem Schaufenster) kühlen die Füße dabei nicht noch stärker aus (was ich zuerst durch den längeren Kontakt mit dem kalten Boden erwartet hätte) sondern wärmen sich etwas auf. Anscheinend können sie dabei den Effekt der stärkeren Durchblutung besser nutzen als in Bewegung.
mfG
Rol

Ich hatte eher vermutet, daß ein Wärmeaustausch zwischen Füßen und Boden stattfindet und somit die abgegebenen Wärme der Füße dann wieder zurückfließt.
Lothar

Kälte

aquajeans, Wednesday, 16.02.2000, 16:24 (vor 9048 Tagen) @ Lothar

Haben andere von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder bin ich der einzige dem die Kälte diese Probleme bereitet?

Lothar

Ich unternehme jedes Wochenende einen solchen Spaziergang.

Es gibt eignetlich nur einen Rat: Im September bei 15 ° beginnen, und regelmässig dranbleiben, und sich progressiv an die Kaelte gewoehnen.

Letztes Jahr hab ich einen einzigen BArfussspaziergang im Winter probiert, vom Forum angeregt, im Januar, und mir prompt eine saftige Erkaeltung geholt.

Dieses Jahr habe ich das BArfusslaufen gar nicht erst abgebrochen, und bin ab September jedes Wochenende barfuss unterwegs, zuerst 20 min, dann 40, mittlerweile ein gutes Stündchen.

Aufgrund dieser Vorbereitung sind meine Fuesse auch bei 4° noch warm.

Asphalt ist zwar waermer als Naturgrund, hat aber den Nachteil der staerkeren Reibung, was bei längeren Märschen zu Blasen führen kann, wenn man es nicht mehr so gewohnt ist, wie im Sommer.

Ich gehe normalerweise auf stillen Waldwegen, (um den barfussfeindlichen Zivilstreifen, Kunden, Berufskollegen, Bekannten und ähnlichen Problemen zu entgehen); letztes Wochenende habe ich meine Wanderung ein paar Kilometer über Asphalt ausdehnen müssen; da meine Hornhaut nicht so fest ist wie im Sommer hats zwei kleine Blasen gegeben.

Für die Winterzeit ist NAturboden also doch besser, und Matschtreten macht dohc Freude, oder ?

bis bald

aquajeans

Kälte

lothar @, Wednesday, 16.02.2000, 19:40 (vor 9048 Tagen) @ aquajeans

Für die Winterzeit ist NAturboden also doch besser, und Matschtreten macht dohc Freude, oder ?
bis bald
aquajeans

Grundsätzlich richtig. Aber wie kommt man zu Naturboden, der nicht geschottert ist. Hier sind nahezualle Waldwege mit wanderschuhfreundlichem Schotter ausgestattet.
In Bamberg habe ich da weniger Probleme, da es hier entlang der Flüsse Möglichkeiten gibt. Hier muß ich in den Wald und da muß ich erst mal hinkommen. Für Autos sind die meisten Wege gesperrt und von den Parkplätzen muß man über Schotterwege oder gesplittete Teerwege.

Lothar

Geeignete Wege

Lorenz, Wednesday, 16.02.2000, 21:44 (vor 9048 Tagen) @ lothar

Hallo Lothar,

Grundsätzlich richtig. Aber wie kommt man zu Naturboden, der nicht geschottert ist. Hier sind nahezu alle Waldwege mit wanderschuhfreundlichem Schotter ausgestattet.

Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken, wie man den Planern und Realisierern von Wandergebieten die Idee des Barfußwanderns nahebringen kann. Bei uns zu Hause bin ich auch schon bei der lokalen Agenda aktiv geworden, um so etwas anzuzetteln. Mit den ausgedruckten Homepages von den Barfußparks Dornstetten und Bad Sobernheim habe ich auch einigen Eindruck gemacht! Mein konkreter Vorschlag wurde dann aber von den Jägern und Fischern verrissen, die ihr Terrain unbedingt für sich alleine haben wollen. Der Bürgermeister zeigt sich dagegen sehr aufgeschlossen -- mal sehen, was ich erreichen kann. Ich denke, so einen Vorstoß kann jeder an seinem Heimatort versuchen!

..... Für Autos sind die meisten Wege gesperrt und von den Parkplätzen muß man über Schotterwege oder gesplittete Teerwege.

Ich bin immer viel mit dem Rad unterwegs und steige immer wieder ab, um Seitenwege auf Barfußfreundlichkeit zu testen. So kenne ich in unserer Gegend jede Menge Möglichkeiten -- natürlich abseits der ausgewiesenen Wege. Und mit dem Rad erreicht man jeden beliebigen Ausgangspunkt.

Serfuß, Lorenz

Geeignete Wege

Lothar @, Thursday, 17.02.2000, 21:57 (vor 9047 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lothar,

Grundsätzlich richtig. Aber wie kommt man zu Naturboden, der nicht geschottert ist. Hier sind nahezu alle Waldwege mit wanderschuhfreundlichem Schotter ausgestattet.

Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken, wie man den Planern und Realisierern von Wandergebieten die Idee des Barfußwanderns nahebringen kann. Bei uns zu Hause bin ich auch schon bei der lokalen Agenda aktiv geworden, um so etwas anzuzetteln. Mit den ausgedruckten Homepages von den Barfußparks Dornstetten und Bad Sobernheim habe ich auch einigen Eindruck gemacht! Mein konkreter Vorschlag wurde dann aber von den Jägern und Fischern verrissen, die ihr Terrain unbedingt für sich alleine haben wollen. Der Bürgermeister zeigt sich dagegen sehr aufgeschlossen -- mal sehen, was ich erreichen kann. Ich denke, so einen Vorstoß kann jeder an seinem Heimatort versuchen!

..... Für Autos sind die meisten Wege gesperrt und von den Parkplätzen muß man über Schotterwege oder gesplittete Teerwege.

Ich bin immer viel mit dem Rad unterwegs und steige immer wieder ab, um Seitenwege auf Barfußfreundlichkeit zu testen. So kenne ich in unserer Gegend jede Menge Möglichkeiten -- natürlich abseits der ausgewiesenen Wege. Und mit dem Rad erreicht man jeden beliebigen Ausgangspunkt; sofern man genügend Kondition hat, die Berganstiege zu meistern und der Beruf genügend Zeit läßt hierfür zu trainieren. Ich hab sie leider nicht.

Lothar

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