Recht hat er, der Bruno Ruosch (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Forum,
zwischen zahlreichen Nieten findet Paperball bei der täglichen Suche nach barfuß etc. auch gelegentlich einen wirklich lesenswerten Beitrag - und den möchte ich dann auch sofort posten ! So heute das Interview der "Südorstschweiz Presse" mit dem Barfuss - Läufer Bruno Ruosch :
Keine Provokation, nur Wohlbefinden
Bruno Ruosch (50), Barfuss - Läufer aus Gommiswald, zu Kälte, Kinesiologie und Knochen
Er führt in Gommiswald eine Praxis für Kinesiologie und Meditation und berät dabei Menschen in gesundheitlichen Belangen. Er ist Sommer wie Winter barfuss unterwegs, und beim FC Herrliberg engagiert er sich als Masseur und Mentalbetreuer: Bruno Ruosch.
[...] Bruno Ruosch, zuerst zum Barfuss-Laufen. Wie sind Sie darauf gekommen?
Bruno Ruosch: Als Kind lief ich fast immer barfuss herum. Als Erwachsener kam ich erst vor fünf Jahren wieder auf den Geschmack. Ich besuchte auf Hawaii ein Seminar im Bereich Persönlichkeitsfindung. Nach drei Tagen Aufenthalt in den Kursräumen hatte ich genug: Ich benötigte eine Luftveränderung. In Badefinken zog ich ins Freie. Plötzlich verspürte ich das Bedürfnis, barfuss weiterzulaufen. Das tat ich dann auch. Dieses bewusste Empfinden und die Verbundenheit mit der Erde waren für mich einmalige Erlebnisse, durch die ich mir bewusst wurde, dass die Gesundheitsvorsorge künftig mein Tätigkeitsbereich sein würde. Dadurch kam ich auf die Bereiche Kinesiologie und Meditation.
Und Sie spazieren tatsächlich auch im Winter barfuss durch Gommiswald?
Bruno Ruosch: Ja. Nicht nur durch Gommiswald, sondern überall hin. Vorgestern Abend beispielsweise gaben wir mit der Musikgesellschaft Alpenrösli für ein Mitglied ein Geburtstags-Ständchen. Da ging ich auch barfuss hin. Überhaupt laufe ich Sommer und Winter fast immer barfuss herum. Mir wird je länger, je mehr bewusst, wie stark ich diesen starken Bezug zur Erde für meine Gesundheit brauche. Dabei geht es nie um eine Provokation, sondern nur um mein persönliches Wohlbefinden.
Wann stossen Sie damit an Ihre Grenzen?
Bruno Ruosch: Im Winter kann ich momentan bis zu knapp einer Stunde barfuss im Schnee unterwegs sein. Länger liegt ohne mentale Vorbereitung noch nicht drin, was ich auch nicht bewusst suche. Wichtig ist für mich, die Empfindungen von frischem Schnee, von Wasser, Steinen, Naturstrassen oder Wiesen zu spüren und in mich aufnehmen zu können. Wasser, Sand und Wiesen bevorzuge ich, und im Sommer kommt der Vorteil hinzu, dass diese Barfuss-Wanderungen zeitlich unbegrenzt möglich sind.
Opernbesuche unternehmen Sie auch barfuss?
Bruno Ruosch: Nein. Wie gesagt, ich will die Leute um mich herum nicht vor den Kopf stossen. Deshalb gibt es gewisse Anlässe, die ich in Schuhen besuche. Kürzlich nahm ich eine Einladung zum Essen an. Dabei fragte mich die Gastgeberin, ob es nicht möglich wäre in Schuhen zu kommen, weil einige Gäste sonst vielleicht brüskiert reagieren könnten. Natürlich erfüllte ich ihr den Wunsch. Ein anderes Beispiel sind sämtliche Auftritte unserer Musikgesellschaft in Uniform: Da gehört das Schuhwerk einfach dazu.
Benötigen Sie für diese Barfuss-Läufe eine spezielle Vorbereitung?
Bruno Ruosch: Bis zu einer halben Stunde, manchmal auch länger, geht es gänzlich ohne Vorbereitung. Bei längeren Zeitspannen von bis zu einer Stunde schadet eine mentale Vorbereitung nie. Entscheidend ist immer auch, was man während dieser Zeit macht. Silvester feierte ich an einer Schneebar im Freien. Dabei war ich dermassen in Gespräche vertieft, dass ich von der Kälte nichts mitbekam. Schlimm für meine Füsse ist das Streusalz. Dieses brennt an meinen Fusssohlen. Dann muss ich jeweils schnell auf ungesalzenen Schnee wechseln und meine Füsse sauber reiben.
Die Reaktionen der Leute?
Bruno Ruosch: Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich keine negativen Reaktionen bekomme. Viele Leute kommen durch mich darauf, das Barfuss-Laufen auch wieder vermehrt zu pflegen, andere wollen etwas über meine Beweggründe erfahren, und schliesslich gibt es solche, die fragen, ob das nicht gefährlich ist. Das ist es nicht. Und krank bin ich, bis auf kleinere Schnupfen, und die meistens im Sommer, auch nie. Vielen Leuten erkläre ich auch, dass ich durch das Barfuss-Laufen nicht die Öffentlichkeit suche, sondern bewusst etwas für meine Gesundheit mache.
Sie führen eine Praxis für Kinesiologie. In welchen Bereichen sind Sie da tätig?
Bruno Ruosch: Nach Aus- und Weiterbildungen in «Touch for Health», Psychokinesiologie, Wirbelsäulenkorrekturen [...] und Meditation geht es mir grundsätzlich darum, den Mitmenschen eine ganzheitliche Gesundheitsvorsorge anzubieten. «Touch for Health» gehört zum Bereich der Präventivmedizin und dient der körperlichen, geistigen und seelischen Erhaltung der Gesundheit. In der Psychokinesiologie geht es um die Unterstützung und Hilfe beim Auflösen von alten Strukturen, Schocks und Traumas. Wirbelsäulenkorrekturen und Meditation ergänzen diese Tätigkeiten.
Wie wichtig ist für Sie die Meditation? Bruno Ruosch: Zur Bewältigung von Stress im Alltag, zur Selbstfindung oder einfach als Entspannung hat die Meditation eine grosse Bedeutung. Für mich persönlich gehört Meditieren zum Alltag. [...]
Und der Job als Masseur und Mental-Betreuer der Spieler des Fussballclubs Herrliberg: Eine Herausforderung?
Bruno Ruosch: Ja. Bestimmt. Es handelt sich um eine junge Mannschaft, in der eine familiäre Stimmung herrscht. Die Arbeit dort gehört zu meinem Aufbau und bringt mir gute Erfahrungen. Die Prävention ist für alle, auch für Nichtsportler, entscheidend. Das wird insbesondere jenen schlagartig bewusst, die krank werden oder geworden sind.
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Hätte er einen Internetzugang, er wäre gewiß eine Bereicherung für unser Forum ! Wer versucht mal, ihn zu erreichen ?
Serfuß
Georg