Barfuss-Kurzurlaub in der Schweiz (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Barfüsser,
obwohl ich beruflich bedingt in letzter Zeit sehr wenig Zeit habe, und ich mich hier leider nicht oft melden konnte, bin ich natürlich noch voll dabei und verfolge das forum immer mit Spannung.
Gott sei dank haben sich ja die "Hauptmacher" trotz allen Widerwärtigkeiten nicht unterkriegen lassen, so dass trotz manchen Themen, die mir persönlich hier eigentlich nicht sehr gefallen, es sich immer noch lohnt, regelmässig reinzuschauen.
Schade finde ich, dass viele Barfüsser der "1.Stunde", also die in den Anfangszeiten des Forums recht aktiv waren, sich nicht mehr melden. Und auch, dass viele neue Forumsteilnehmer nach der Begrüssung ihr Vorhaben, uns mehr von ihren barfüssigen Unternehmungen zu erzählen, dann doch nicht wahrmachen.
Genug des Lamentierens. Hab mich ja schliesslich auch kaum noch beteiligt. Aber jetzt:
Nein, ich war nicht im Winter barfuss in der Schweiz. Mein Trip liegt schon einige Monate zurück. Was ich zu berichten habe, ist sicher nichts besonderes, aber in dieser an barfuss-Aktivitäten so armen Jahreszeit vielleicht trotzdem ein posting wert.
Also: ich war nur ca. 36 Stunden in der Schweiz. Aber das 100 % barfuss. Natürlich können da viele von euch nur müde gähnen, aber wer wie ich aus beruflichen Gründen leider sehr eingeschränkt ist im Ausleben des barfüssigen Lebensstils, wird verstehen, dass selbst 36 Stunden nonstop barfuss schon ein Genuss, aber auch eine Herausforderung für nicht ganz so geübte Barfüsse sein können.
Nach einer ca. 3-stündigen barfüssigen Radtour (kein Problem mit pappegeschützen Pedalen), einer ca. 5-6-stündigen Citytour durch Zürich waren meine Fussohlen doch etwas strapaziert, wobei sich das erst am nächsten Morgen so richtig zeigte. Doch es galt Zähne zusammen beissen und tatsächlich - nach einiger Zeit hatten sich die empfindlichen Fussohlen wieder beruhigt und ich konnte auch den zweiten Tag in ähnlicher Weise mit barfüssiger Radtour und ausgiebigem Stadtbummel barfuss absolvieren.
Was mir auffiel:
1.Ich wurde überall sehr freundlich behandelt. Im Bus, in Kaufhäusern, in Restaurants, nirgends gab es auch nur den Ansatz eines spöttischen Blickes auf meine nackten Füsse, auch kein einziger der vielen Tausend Menschen, die mir im Lauf des Tages begegnet sind, hat irgendeinen Kommentar oder auch nur kritischen Blick abgegeben.
2.Es war, auch in Zürich, extrem sauber. Überall schien ständig geputzt zu werden. Selbst nach stundenlangem Barfusslaufen waren die Füsse höchstens hellgrau.
3.Tagsüber sah ich in der city keinen einzigen Menschen barfuss laufen, was mich dann schon etwas verwunderte. Es hatte übrigens so um die 25 Grad. Und dann die Überraschung: während hierzulande die Erfahrung, andere Barfüsser zu treffen, nach meiner Erfahrung abends noch geringer ist, war es dort anders.
Zu später Stunde lief ein junger Mann barfuss im Bahnhof rum. Er habe nach der Arbeit noch einen Kollegen besucht und habe, da er nur Arbeitsschuhe dabei hatte, beschlossen, den Abend lieber barfuss zu verbringen. Wie auch sonst öfter mal. Wobei er betonte, nicht so ein hardliner zu sein wie der Klassenkamerad seiner Schwester, der in der gesamten Schulzeit nie, gar nie Schuhe anhatte, sondern aus religiösen Gründen immer barfuss gelaufen sei, im Sommer wie im Winter. Wäre sicher interessant, so jemanden mal zu treffen.
Das nur so als Beispiel für einen völlig unverkrampften Umgang mit barfüssigem Freizeitvergnügen.
Es waren dann auch am späten Abend einige junge Leute barfuss unterwegs, es schien irgendwie normal zu sein (ist es ja auch!!), nach einem Arbeitstag mit Schuhzwang abends seinen Füssen unbegrenzte Freiheit zu gönnen.
Vielleicht kommt es ja wirklich noch so, dass wenn man schon "gezwungen" wird, am Arbeitsplatz seine Füsse einzusperren, wenigstens in der Freizeit jeder machen kann, was er will, ohne barfussfeindliche Reaktionen oder auch nur Gedanken seiner Umgebung befürchten zu müssen.
So weit für heute - wer hat noch was zu berichten?
Gruss Moritz