Nicht vor dem Herbst kapitulieren! (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz ⌂ @, Monday, 18.10.1999, 05:25 (vor 9105 Tagen)

Hallo zusammen,

Als ich gestern früh aus dem Fenster in den Nebel blickte und am Thermometer zwei Grad ablas, dachte ich ganz und gar nicht ans Barfußlaufen. Aber am späten Vormittag kam die Sonne durch und die Temperatur stieg trotz schneidenden Ostwinds auf sieben Grad. Meine Frau schlug einen Familienausflug nach Krün (nahe Mittenwald) vor - landschaftlich wunderschön gelegen. Dort wollten meine Damen Rollerskates fahren, während ich so etwas noch nicht besitze.

Auch dort war es ganz schön windig, aber die Temperatur schien mir doch knapp im zweistelligen Bereich zu liegen. Also packte ich die Schuhe mal wieder in der Rucksack, ganz ohne wollte ich aber doch nicht aufbrechen (auf den letzten Metern des Ausflugs wurde es dann auch so kalt, daß ich sie doch sehr zu schätzen wußte). Es gab da Asphaltwege, die in der Sonne eine angenehme Temperatur erreichten und weite Wiesen, die sich kneippmäßig erfrischend anfühlten. Ich fand es ganz toll, immer wieder zwischen den beiden Untergründen hin und her zu wechseln. An den Füßen fror ich dabei weniger als an den Händen, die ich vor dem kalten Wind meist in den Hosentaschen vergrub - ansonsten war warmer Pulli und Anorak angesagt. Natürlich wurde ich öfters von anderen Spaziergängern angesprochen, aber wie üblich im positiven Sinn.

Mit einem Familienvater, dessen Kinder Drachen steigen ließen, kam ich ins Gespräch, und der erzählte mir, daß in Farchant (nahe Garmisch-Partenkirchen) ein Fühlpfad eingerichtet worden ist (wäre ich nicht barfuß unterwegs gewesen, hätte ich davon nichts erfahren). Also machten wir auf der Heimfahrt einen kleinen Umweg, denn ich wollte mir das unbedingt anschauen - ich möchte ja gerne so etwas in meinem Heimatort einrichten. Was wir dann fanden, war eine nette Kneipp-Anlage am Rande eines Wildbachs: mit Wassertret- und Armbadebecken und einem ganz kleinen Rundweg mit verschiedenen Materialien jeweils auf 2-3 Metern Strecke. Drei verschiedene Arten Kies, gröbere Steinbrocken, zwei Arten Holzuntergrund, grober und feiner Rindenmulch, Moospolster und Rasen, Kiefern- und Tannenzapfen waren da zum Zwecke des gefühlsechten Gehens aufgeboten. Alles war ganz neu gemacht und hat auch meine Kinder sehr beeindruckt.

Wer also auf der Fahrt nach Süden durch Farchant kommt, kann mal einen kurzen Abstecher zwecks Erfrischung seiner Füße machen: man muß den Wegweisern Richtung Kuhflucht-Wasserfälle folgen (zunächst mit dem Auto) und noch ca. eine Viertelstunde zu Fuß gehen.

Serfuß, Lorenz

[image] Barfußlaufen in der Natur


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