Allerlei Presseberichte (1) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Freunde,
ich weiß nicht so recht, ob ich eher positiv vermerken soll, daß bei jeder Suche mit Paperball einige Artikel zum Stichwort barfuß ausgewiesen werden, oder eher negativ, daß die angesprochenen Themen fast immer gleich sind.
Wie dem auch sei, hier einige einschlägige Zeitungsbeiträge aus letzter Zeit :
Feines Zählwerk auf Beinen
Merce Cunningham & Compagnie gastieren mit drei Stücken beim "Tanz im August"
Von Klaus Geitel Kein Überblick über sein Lebenswerk, diese tänzerisch - choreographisch - innovatorische Leistung eines jetzt achtzigjährigen Lebens. Nein Merce Cunningham und seine New Yorker Dance Company zeigen im Schiller - Theater nichts als drei Tanzstücke aus den letzten sechs, nach wie vor fruchtbaren Jahren [...] An Merce Cunningham und seiner Arbeit haben sich schon immer die Geister geschieden. Am Mainstream des Interesses am Tanz liefen Cunninghams Arbeiten regelmässig (und vorsätzlich) hoch erhobenen Hauptes vorbei [...] "CRWDSPCR" nennt sich, höchst eingängig, das älteste der drei Stücke, 1993 entstanden. Die Konsonantenfolge soll sich als "Crowd Spacer" oder "Crowds Pacer" lesen. Die grösste Überraschung: Das Stück gibt sich beinahe als Barfuß - Ballett, als ein Balanchine der nackten Sohlen. Es ergeht sich im wahrsten Sinne des Wortes in Schönheit und Durchsichtigkeit. [...]
[Die Welt, 27.8.1999
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Streifzug durch Bevergern
Was früher zur Kirmeszeit gefeiert wurde
Von RITA ALTHELMIG Mit dem Stadtrecht von 1366 in Bevergern war das Recht zur Abhaltung von Märkten verbunden. Im Jahre 1598 war die Stadt Bevergern an die Regierung Münster herangetreten, um zwei Jahrmärkte zuzulassen [...] Die Märkte wurden von auswärtigen Kaufleuten beschickt. Bis in die 50er Jahre gab es noch einen Markt im April, zuletzt in kleinem Rahmen. In Bevergern war dieser Markt hauptsächlich ein Ferkelmarkt, denn jeder Ackerbüörger hatte mindestens zwei Ferkel, es wurden aber auch Rinder und Haushaltswaren verkauft. Besonders bekannt und beliebt war früher der Bartholomäusmarkt. Die Kirmes in Bevergern wird am Sonntag nach Bartholomäus gefeiert. [...] In manchen Gegenden kannte man auch den Schäferlauf und Hirtentänze, die um diese Zeit veranstaltet wurden. Der Schäferlauf war ein Wettlauf für Burschen und Mädchen barfuß über ein langes Stoppelfeld. Der schnellste Bursche gewann einen mit Bändern geschmückten Hammel, die Siegerin unter den Mädchen erhielt ein Schaf, manchmal auch ein Kleidungsstück oder Silbergeld. Ein Stadtpfleger zu Pferde hatte den Wettlauf gestartet und ritt als Schiedsrichter neben den Läufern her. [...]
[Ibbenbürener Volkszeitung, 27.8.1999]
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Aufs Dach gestiegen
Komplett eingedrückt war das Dach eines auf dem Kirchheimer Bahnhofsvorplatz geparkten Ford- Fiesta, als der Fahrzeugbesitzer am 29. August gegen 1130 Uhr seinen Pkw wieder wegfahren wollte. Er hatte das Auto am 27. August gegen 21 Uhr dort abgestellt und musste nun feststellen, dass eine unbekannte Person barfuß von hinten nach vorne über den Wagen gelaufen war. Möglicherweise besuchte der Täter eine Geburtstagsfeier, die in der Nähe stattgefunden hatte. Der Schaden beträgt rund 2000 Mark.
[Mainpost, 31.8.1999]
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Weg von der Nabelschau
Mit «Mascara» feiert Annette Berr heute im BKA Premiere
Keck kann sie singen, schnodderig auch, fordernd lustwandeln, oder sich wie ein Kind Sterne herbeiwünschen. Mit Stimme und androgyner Präsenz füllt Annette Berr Bühnenräume. Nur in weißem Hemd und schwarzer Hose - oder barfuß im Spitzenkleid - verkörpert sie Großstadt-(Alb)-Träume. [...] Jetzt strebt die berlinische Frontfrau des Vorurteilsbruchs mit «Mascara» energisch auf Neuland. «Ich will weg von der Nabelschau, hinaus auf die Straßen», sagt sie. «Von 22 Liedern handeln nur zwei von Sehnsucht!» In Berlin, der «alten Hure mit den Tränensäcken», findet sie [...] Straßen - Stoffe [...] Das seit Jahrzehnten in der Kreuzberger Naunynstraße verwurzelte Multi - Talent Annette Berr, erst Malerin, dann Schriftstellerin («Nachts sind alle Katzen breit»), dann Balladen-Rock-Lady, nun Chansonette, hat sich die abgedrehten Texte einfallen lassen. [...]
[Berliner Morgenpost, 31.8.1999]
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HSV-Profi überlebte Erdbeben in Athen:
Die MOPO erreichte ihn fassungslos in den Trümmern
Grammozis: "Ich hatte totale Panik"
Athen - Notstand in Griechenlands Hauptstadt: Ein Tag nach dem verheerenden Erdbeben in Athen ist die Zahl der Toten [...] gestiegen [...] Mitten im Chaos: HSV-Profi Dimitrios Grammozis. Er wurde vom Erdbeben im Hotel überrascht. Die MOPO rief ihn sofort an - und traf auf einen fassungslosen, aufgewühlten HSV-Profi. Die Katastrophe passierte um 14.56 Uhr Ortszeit [...] Für zehn Sekunden lang hatte die Erde in Athen gebebt. Zehn Sekunden, die dem 21-jährigen Grammozis wie eine Ewigkeit erschienen. Für das Länderspiel gegen Albanien war der Grieche in seine Heimat geflogen - ohne zu ahnen, dass es die wohl furchtbarste Reise seines Lebens werden würde. [...] "Ich bin die Treppen hoch auf mein Zimmer gegangen. Das lag im zweiten Stock", berichtet Grammozis. Er schließt die Tür auf, legt sich aufs Bett. Abends würde das Länderspiel stattfinden, deshalb haben die Trainer - wie üblich - ihren Spielern Ruhe verordnet. "Ich hab mich bis auf die Shorts ausgezogen und aufs Bett gelegt, schloss dann die Augen. Ich wollte nur ein kleines Nickerchen machen. Und dann, oh Gott, auf einmal ging's los! [...] "Kurz dachte ich: Was ist das? Man kann das ja gar nicht richtig begreifen, weil es so schnell ging. Ich hatte totale Panik, wahnsinnige Angst. Das kann man gar nicht beschreiben. Ich wollte nur noch raus aus dem Hotel." Endlich kriegt er seine Zimmertür zu fassen, reißt erst an der Klinke, dann an der Tür. "Dann habe ich den Flur gesehen." Dort klirren alle Scheiben. Überall liegen Glassplitter und Gesteinsbrocken - und die Erde bebt noch immer. Grammozis rennt den Flur entlang, zum Treppenhaus - barfuß, an seine Füße, sein Lebenskapital, hat er nicht gedacht! "Da denkt man doch nicht an Schuhe. Man will nur raus." [...] Endlich. Das Beben ist vorüber. Was bleibt, ist ein Bild der Verwüstung. Grammozis: "Alle Scheiben waren kaputt. Über ganz Athen hat eine Staubwolke gestanden." [...]
[Hamburger Morgenpost, 8.9.1999]
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Schulanfang / Wenn der Ernst des Lebens beginnt: Erstklässler im Wandel der Zeit
[...] Eine 98 - Jährige, ein 63 - Jähriger und ein 6 -Jähriger berichten über ihren "ersten Tag'' Der Erstklässler von heute trägt einen Plastikranzen mit Gespenstern drauf - der Schulanfänger im Jahr 1942 war froh, das abgelegte "Mädlesmodell'' der Schwester schultern zu dürfen. Und die 98-Jährige? Sie erinnert sich daran, wie sie zitternd der Rede des Lehrers lauschte.
BIRGIT EBERLE Das geflügelte Wort, das den Schulbeginn umschreibt, ist "Ernst des Lebens''. [...] Gerhard Binder (Jahrgang '36) sind Tatzen und Hosenspanner dagegen nicht fremd. Er hat in der Ostschule in Heidenheim eine Tatze kassiert, weil er "ein kurzes Eisenstängle'' nach der Alteisensammlung behalten hat. Dieses Erlebnis konnte ihn jedoch nicht davon abhalten, selber Lehrer zu werden. [...] Ist aller Schulanfang sowieso schon schwer genug, lastete auf Gerhard Binder noch ein besonderer Packen: Er startete seine Schülerkarriere 1942, mitten im zweiten Weltkrieg. Zeichenblöcke, Hefte und Stifte waren nur auf Bezugsschein (mit Unterschrift des Lehrers) zu haben, im Sommer wetteiferten die Schüler darin, die dickste Hornhaut an den Fußsohlen zu züchten. Binder: "Wir gingen immer barfuß zur Schule. Schuhe waren Mangelware.'' Ganz nebenbei fand es Gerhard Binder gar nicht prima, dass er mit dem Mädlesranzen ("einer mit Riemen in der Mitte'') der Schwester herumlaufen musste. Zum Ausgleich hatte sich sein älterer Bruder Albrecht dafür mächtig ins Zeug gelegt und dem kleinen Gerhard ein Griffelkästchen gebastelt - aus Sperrholz, mit Scharnieren aus Leder. [...] "Schon der Erstklässler weiß heute, dass die Schule scheiße ist'', sagt er pessimistisch. [...]
[Suedwest Presse, 11.9.1999]
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Schuhe, die Zeichen der Liebe
"Heloise und Abelard" im Berliner Theater am Ufer
E. Anke Möller Der tiefere Sinn des Theaterabends liegt wohl in einem Paar roter Damenschuhe verborgen. Heloise streift sie sich zu Beginn von den Füssen und stellt sie vors Publikum. Die restliche Stunde bewältigt sie barfuß. Zum Schluss, wenn alles gesagt ist, zieht sie ihre roten Schuhe wieder an und entlässt die Zuschauer mit einem Satz, der alles, was man gesehen hat, wieder aufhebt: "Ich weiß, Sie haben nichts verstanden. Das Zeichen meiner Liebe ist, dass ich meine Schuhe ausziehe." Katharina Grzymala spielt Heloise, die Geliebte des Theologen Abelard. Abelard taucht nur in ihrer Erinnerung auf. So muss die Schauspielerin die schwarze Bühnenhöhle eine Stunde lang ganz allein mit ihrem Liebeswahnsinn füllen [...] Ulrike Dietmann, die den Monolog geschrieben hat, hat darin einen der größten theologischen Diskurse des Abendlandes aufbereitet [...]
[Berliner Zeitung, 11.9.1999 ]
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Über 50 Kinder kamen zur Disco-Party ins Bürgerhaus Horstmar
Trotz warmen Sonnenwetters zu fetziger Musik abgerockt
Horstmar (ibö)- Während draußen die Sonne schien, tobte im Bürgerhaus Horstmar gestern Nachmittag der Bär. Unter dem Motto "Oktoberfest" feierte Kerstin Brinkmann, Leiterin des Kinder- und Jugendbereiches, mit rund 50 Kindern eine Disco - Party [...] "Ich hätte nie gedacht, dass an einem so schönen Tag so viele Kinder kommen", wunderte und freute sich Brinkmann zugleich. Das aufgeblasene und gefüllte Planschbecken im Garten fand wenig Beachtung. Stattdessen wurde auf Barfuß zu fetziger Musik abgerockt. Gemeinsam sang man auf der Bühne "Hier kommt die Maus!" [...]
[Ruhr Nachrichten, 13.9.1999]
Soviel für den Augenblick, Fortsetzung folgt dieser Tage.
Gruß Georg