Bescheidener Erfahrungsbericht vom Lande... (Hobby? Barfuß! 2)

Lupu, Monday, 23.08.1999, 12:36 (vor 9160 Tagen)

So, nun ist es nach dieser ewig langen Renovierungs- und Umzugszeit mal wieder soweit, dass ich auch ein paar Barfußerfahrungen hier loswerden kann.

Wie sich einige noch erinnern, bin ich ja Ende Juli von Berlin in den Grüngürtel um die Stadt gezogen, in eine wunderschöne "Gartenstadt" direkt hinter der Stadtgrenze, die noch "ostig" und "unperfekt" genug ist, um mir zu gefallen. Am schönsten ist es, dass die Häuser wenigstens Grundstücke rundherum haben (und nicht wie in diesen Neubaugebieten mit ihren 2-Meter-Streifen) und dass wirklich jede Straße eine Allee ist - etwa 70% davon Kopfsteinpflaster, 10% Asphalt und 20% unbefestigt.

Georg hatte mir richtigerweise in diesem Forum vor dem Umzug empfohlen, hier am neuen Wohnort gleich barfuß zu starten . Aber ehrlich gesagt, ist das leider gründlich schiefgegangen.
Denn leider musste ich ziemlich oft wieder nach Berlin 'rein, ins Büro. Und leider liegt dies in der Friedrichstraße, mitten im nobelsten Zentrum des neuen Berlins. Da blieb mir nur noch die Fahrt mit der S-Bahn bzw. der Weg dorthin. Und das war mir dann zu aufwendig, ständig das Outfit zu wechseln.
Hier im Ort hatte ich wenig Gelegenheit, umherzuwandeln. Einige Male habe ich es auch barfuß gewagt. Meist aber bin ich im und um's Haus barfuß gegangen - und das ziemlich konsequent. Das empfiehlt sich hier auch wirklich, denn der Boden ist hier fast überall noch natürlich, sprich unbefestigt.
Immerhin ist meine Barfüßigkeit nach ersten erstaunten Blicken und Nachfragen (ist das nicht zu kalt, zu gefährlich etc.) schon bald von den Nachbarn akzeptiert worden. Und der kleine Nachbarsjunge (etwa 9 Jahre) hat es mir ziemlich konsequent nachgetan und lief so ziemlich immer barfuß hier herum, auch wenn es ihm seine Spielkameraden nicht nachtaten. Auch der 11jährige Nachzügler-Bruder meiner Freundin, der auch hier um die Ecke wohnt, war trotz größter Skepsis seiner "umsichtigen" Eltern immer öfter unbeschuht zu erblicken! Das hat mir nochmals gezeigt, wie sehr es auf's Vorbild ankommt, wie sehr es einer Widerlegung der gängigen Vorurteile bedarf.

Leider ging der Sommer hier nach der Sonnenfinsternis plötzlich zu Ende und seitdem hat es hier keinen wirklich warmen Tag mehr gegeben. Im Gegenteil, es ist so zugig und kalt, dass selbst ich mir 'ne Erkältung geholt habe und mich arg beschränken muß. Das war bisher ein kurzer Sommer, muss ich (für mich) feststellen...

Immerhin habe ich es geschafft, einige lange und interessante Runden barfuß durch die angrenzenden Wälder zu unternehmen. Die sind hier meist sehr sandig (Märkischer Sand halt) und da sinkt man manchmal ganz schön tief ein.
Und barfuß gejoggt bin ich nun endlich auch. Der Boden auf meiner Jogging-Route ist zwar eher unangenehm (da mit lauter kleinen Steinchen übersät), aber meine Füße haben das überraschenderweise ohne jede Blessur sehr gut gemanagt (ganz im Gegensatz zu früheren Erfahrungen dieser Art).

Alles in allem also ein sehr widersprüchlicher Sommer - aber immerhin haben meine Füße doch so einige freie Stunden (und manchmal gar viele Tage hintereinander) verleben können.
Und noch bleibt ja die Hoffnung, dass der (Spät-)Sommer hier einkehrt und mir noch einige barfüßige Tage beschert!

Euer Lupu

P.S.: Vielleicht kehrt ja im Forum auch wieder ein wenig Sommerfreude ein - in letzter Zeit muss man sich ja immer öfter ärgern, dass irgendwelche Leute ständig Diskussionen unterbinden wollen...
Wo seid Ihr alle? Alle barfuß unterwegs und im Urlaub? Gönnen tu ich's euch ja...

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