Folgenden Artikel bzw. Kommentar fand ich heute(12.08.99)im St. Galler Tablatt.

******************
«Meer läbed jo nüme so lang, meer läbed jo nüme so lang: Am 13. Mai isch dä Wältundergang.» Im Kindesalter und barfüssig, als wir auf dem Schulweg das Marschieren im Gleichschritt noch lustig fanden, half uns dieses Sprüchlein, den Takt zu halten. Was es aber mit dem Weltuntergang auf sich hatte, darüber machten wir uns freilich keine Gedanken. Selbst jeweils am 12. Mai fanden wir nicht im geringsten Anlass, nervös zu werden.

Heute tragen die meisten von uns Schuhe und finden das Exerzieren überhaupt nicht mehr amüsant. Dafür treibt uns jetzt eine Ankündigung des Weltuntergangs den Angstschweiss auf die Stirn. «Meer läbed jo nüme so lang, am 11. Auguscht isch dä Weltundergang», wurde uns seit Monaten von verschiedenster Seite hartnäckig versichert
**********************

Das Thema "Weltuntergang" hat sich inzwischen ja gelöst (er trat nicht ein!). Doch wer hier im Forum wünscht sich nicht jene (wohl nie selber erlebten) Zeiten herbei, als es ganz natürlich und üblich war, den Schulweg barfuss zu gehen.

Und hier stellt sich wieder die im Sinne immer gleiche Frage: Den Schulweg (oder auch Arbeitsweg) barfuss zu begehen würden wohl einige gerne, doch den Mut dazu aufzubringen, gegen die gesellschaftliche Norm und dem bewussten "Andersein", das gelingt nur wenigen.

Wie hatten es doch unsere Vorfahren schön...

spency