Enttäuschung bei open-air (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd, Sunday, 01.08.1999, 02:08 (vor 9179 Tagen)

Immer im Juli ist bei uns in Karlsruhe Deutschlands größtes, kostenloses open-air-Konzert. Dieses Teil hat vor einigen Jahren mal den Titel "Woodstöckle" bekommen und das nicht ohne Grund. Seit 15 Jahren geht es hier sehr friedfertig zu und es ist jedes Jahr eine riesige Party-Athmosphäre. Und gleichzeitig ein El Dorado für Barfüßer! So viele Menschen trifft man sonst in dieser Stadt nicht mal in einem Jahr zusammengezählt. Bisher war es durchaus üblich, daß locker 20% der Besucher barfuß waren und das bei Gesamtbesucherzahlen von fast 150.000 Besuchern am Wochenende. Tja, aber dieses Jahr ist wohl leider die negative Trendwende eingetreten. Am letzten Freitag war es nicht sonderlich warm, aber auch nicht gerade besonders kalt. Dennoch: ich habe keinen einzigen anderen Barfüßer getroffen! Und dieses Wochenende ging es mit open-air gerade so weiter. Im Rahmen des Radrennesn Breitling-Grand Prix spielte heute abend Nena vor ca. 40.000 Besuchern. Zu Beginn gab es zumindest noch einige Barfüßer, die im Verlauf des Abends jedoch alle ihre Schuhe wieder anzogen, obwohl es ja heute Nacht genial warmes Wetter ist. Faszinierend war für mich, daß viele Frauen mit hohen Absätzen einen extrem steilen Hügel hinuntergelaufen sind oder andere beim tanzen fast ihre Schuhe verloren haben. Dennoch kam keiner auf die Idee, sich dieses lästigen Begleitwerks zu entledigen. Irgendwie werden die Leute immer verrückter! Schade, daß dieser Konzert-Barfußtrend wohl auf dem Rückzug ist. Aber: ich werde trotzdem barfuß bleiben!

Bernd

Enttäuschung bei open-air

Marco @, Sunday, 01.08.1999, 13:55 (vor 9178 Tagen) @ Bernd

Immer im Juli ist bei uns in Karlsruhe Deutschlands größtes, kostenloses open-air-Konzert. Dieses Teil hat vor einigen Jahren mal den Titel "Woodstöckle" bekommen und das nicht ohne Grund. Seit 15 Jahren geht es hier sehr friedfertig zu und es ist jedes Jahr eine riesige Party-Athmosphäre. Und gleichzeitig ein El Dorado für Barfüßer! So viele Menschen trifft man sonst in dieser Stadt nicht mal in einem Jahr zusammengezählt. Bisher war es durchaus üblich, daß locker 20% der Besucher barfuß waren und das bei Gesamtbesucherzahlen von fast 150.000 Besuchern am Wochenende. Tja, aber dieses Jahr ist wohl leider die negative Trendwende eingetreten. Am letzten Freitag war es nicht sonderlich warm, aber auch nicht gerade besonders kalt. Dennoch: ich habe keinen einzigen anderen Barfüßer getroffen! Und dieses Wochenende ging es mit open-air gerade so weiter. Im Rahmen des Radrennesn Breitling-Grand Prix spielte heute abend Nena vor ca. 40.000 Besuchern. Zu Beginn gab es zumindest noch einige Barfüßer, die im Verlauf des Abends jedoch alle ihre Schuhe wieder anzogen, obwohl es ja heute Nacht genial warmes Wetter ist. Faszinierend war für mich, daß viele Frauen mit hohen Absätzen einen extrem steilen Hügel hinuntergelaufen sind oder andere beim tanzen fast ihre Schuhe verloren haben. Dennoch kam keiner auf die Idee, sich dieses lästigen Begleitwerks zu entledigen. Irgendwie werden die Leute immer verrückter! Schade, daß dieser Konzert-Barfußtrend wohl auf dem Rückzug ist. Aber: ich werde trotzdem barfuß bleiben!
Bernd

Hallo Bernd,

meinst Du etwa "Das Fest"? Dann hab ichs wohl dieses Jahr verpasst.
Wundert mich aber sehr, daß dort immer so viele Barfüßer gewesen sein sollen und jetzt auf einmal kaum noch welche?
War am Freitag in KA, allerdings im ZKM (genial!)

Ciao,

Marco

Selbst ich nehme zu Open-Airs Schuhe mit....

Schnaxel ⌂ @, Monday, 02.08.1999, 12:11 (vor 9177 Tagen) @ Bernd

[image] [image]

Hi Leute!

Barfuß auf Open-Airs macht ja durchaus Spaß, aber ich muß ehrlich feststellen daß es günstigere Gelegenhieten gibt, sein Leben auf bloßen Füßen zu geniessen. Im Gedränge vor der Bühne wird ein bloßer Fuß schonmal übersehen, oder man tritt u.U. in wenig schöne Dinge.
Ich fahre dieses Wochenende wieder in den Hohen Norden auf´s Wacken-Open-Air (bei Itzehoe) und ich werde Schuhe dabei haben. Auch wenn man mich auf dem Zelplatz und auch auf dem Weg nach wacken mit Sichherheit nicht Beschuht antreffen wird, so werde ich das eigentliche Konzertgelände nur beschuht betreten. Das Risiko mir wegen irgeneinem unachtsamen Idioten die Füße zu verletzten und deswegen mehrere Tage überall beschuht rumlaufen zu müssen ist mir einfach zu groß...

Fuß zum Gruß!

Schnaxel

[image] Wacken-Open-Air-1999

Weiter von der Bühne entfernt sind sie wohl nicht nötig

MarkusII, Monday, 02.08.1999, 18:19 (vor 9177 Tagen) @ Schnaxel

Hallo Schnaxel!

Ich glaube, ich würde auch Schuhe zu einem Open-Air-Konzert mitnehmen, wenn ich wie Du vorne an der Bühne stehen würde. Nur wirst Du mich dort nicht finden, da ich mich in dem Gedränge sehr unwohl fühlen würde und meine Ohren bei den dortigen Lautstärken zu sehr schmerzen würden.

Weiter hinten, wo alles schon "aufgelockerter" ist, oder auch hinten und etwas seitlich, wo die Mitten schwächer und der Baß im Verhältnis schön kräftig ist, konnte ich bisher jedoch keine Gefahren für die Füße erkennen (meine Erfahrung ist allerdings beschränkt, aber immerhin war ich seit der R(h)einkultur auch auf anderen Konzerten, die aber alle "Eintritt frei" waren). Die Scherbenquote war erstaunlich gering, und Scherben sind ja glücklicherweise für geübte Füße meist ungefährlich.

Wenn ich aber an die "Fußpilzcontainer" denke, von denen mir ein Apotheker sagte, daß man den Pilz dort nicht mehr herausbekommt ("es hilft nur noch wegwerfen, aber das wollen die Leute ja nicht hören" - und er ist praktisch in jedem Schuh drin, und wehe, wenn die Abwehrkraft der Haut auch nur für einen Moment nachläßt), ja also wenn ich daran denke, worin ich mit verschwitzter und aufgeweichter Haut ständig stehen würde - dann gibt es für mich nichts Unschöneres mehr, in das ich barfuß treten könnte! Zudem der ständige Kontakt mit Luft, Licht und dem Untergrund auch beliebig Unschönes ganz schnell ungefährlich macht.
Die R(h)einkultur war ja sehr "vermüllt" und es klebte so manches Mal unter den Sohlen. Da ich aber im Wald gerne auch auf matschigen Wegen wandere, hat mich das vergleichsweise bißchen Matsch auf der R(h)einkultur nicht im mindesten gestört; im Gegenteil, es ist für mich genauso angenehm wie Gras, Sand, Erde, Kies, etc. etc. Und vom hygienischen Aspekt her: s.o. (und die Eier des Fuchsbandwurms im Wald sind tatsächlich gefährlich...).
Auf dem Rückweg zum Quartier waren einige Kilometer Wiese mit frisch gefallenem Tau, und wie ich bereits berichtete, hätte die auch gründlichste Dusche nicht gründlicher sein können.

Tja, soweit also meine Erfahrungen hierzu!

Viele Grüße an Euch alle

MarkusII

Weiter von der Bühne entfernt sind sie wohl nicht nötig

Schnaxel ⌂ @, Tuesday, 03.08.1999, 11:01 (vor 9176 Tagen) @ MarkusII

Hi markus!

Scherben machen mir keine Angst, a) sieht man die, b) weichen sie auf weichem Untergrund eh nach unten aus, c) muß ne Scherbe, die durch meine Hornhaut will schon gut sein....
Trotzdem schreckt mich allein die Tatsache, daß viele Leute auf soclhen Veranstaltungen in jede beliebige Ecke pinkeln ein wenig ab, abgesehen davon muß ich mich als Mitarbeiter eines Musik-Magazins relativ weit nach vorne wagen, und auch im Pressegraben ist manchmal ein arges Gedränge, bei dem normalerweise alle durch ihre Sucher auf die Bühne gucken, und keiner den Boden im Blick hat.
Open-Airs gehören zu den wenigen Gelegenheiten, wo ich auch im Sommer meine guten Springerstiefel rauskrame, wobei sich die Leute dann manchmal über meinen regelmässigen radikalen Wechsel von barfuß auf Stiefel köstlich amüsieren.

Schnaxel

[image] Powertrip - Das Hard & Heavy Magazin

Weiter von der Bühne entfernt sind sie wohl nicht nötig

MarkusII, Tuesday, 03.08.1999, 14:49 (vor 9176 Tagen) @ Schnaxel

Hallo Schnaxel,

unter den von Dir beschriebenen Umständen würde ich mich auch nicht barfuß blicken lassen.

Urin ist übrigens i.d.R. steril; Carmen Thomas hat ein größeres Buch geschrieben, in dem sein Einsatz als Heilmittel beschrieben wird (etwa wie "man nehme soundsoviel frischen Mittelstrahlurin").

Aber vielleicht hat uns die Natur den Ekel vor sehr vielen und trotzdem meist unschädlichen Dingen ja mitgegeben, weil unsere Überlebenschancen dadurch eben doch erhöht wurden. Unter den vielen harmlosen Dingen waren mit Sicherheit immer auch einige fiese.

Hinzu kommt, daß man z.B. immer wieder Menschen beobachten kann, die ihre Füße samt Schuhsohlen gedankenlos in die Hand nehmen (und von dort ist es nicht weit zu Gesicht und Mund). Für mich ist sowas unvorstellbar. Und wenn im eben geschilderten Fall dann das o.g. Ekelgefühl für die Empfindlichkeit des Mundes "dimensioniert" ist, ist das ja auch sinnvoll.

Viel Spaß auf dem Festival wünscht Dir

MarkusII

Weiter von der Bühne entfernt sind sie wohl nicht nötig

sven @, Tuesday, 10.08.1999, 11:32 (vor 9169 Tagen) @ MarkusII

Urin ist übrigens i.d.R. steril; Carmen Thomas hat ein größeres Buch geschrieben, in dem sein Einsatz als Heilmittel beschrieben wird (etwa wie "man nehme soundsoviel frischen Mittelstrahlurin").
Aber vielleicht hat uns die Natur den Ekel vor sehr vielen und trotzdem meist unschädlichen Dingen ja mitgegeben, weil unsere Überlebenschancen dadurch eben doch erhöht wurden. Unter den vielen harmlosen Dingen waren mit Sicherheit immer auch einige fiese.

Viel Spaß auf dem Festival wünscht Dir
MarkusII

Hallo Markus,

Urin ist ist zwar (wenn keine Infektion des Harnsystems vorliegt) steril (wenn keine Infektion des Harnsystems vorliegt), aber zu Therapiezwecken wird ausschließlich der EIGENURIN angewendet.
Einen Kontakt mit fremden Urin sollte man doch vermeiden ...
Aber gesunde Füße haben da ja genug Schutz und ein Besuch (barfüßig) auf dem dem Männerklo dürfte da wesentlich "urinlastiger" sein als ein Festivalbesuch!

Gruß aus BS
sven

RSS-Feed dieser Diskussion