Gefühlskontakt mit einer wilden Flußlandschaft (Hobby? Barfuß! 2)

alex @, Sunday, 04.07.1999, 06:05 (vor 9210 Tagen) @ Lorenz

Hallo Barfußläufer und unerschrockene Diskutierer,
Meine Füße waren heute wieder mal richtig aktiv.
Am Nachmittag mußte ich meine Tochter zur Reitstunde fahren. Doch das war gar nicht so schlecht, denn der Reitverein ist in der Nähe der Isarauen südlich von München, und dort habe ich die zwei Stunden verbracht, während meine Tochter ihrem größten Vergnügen nachging. In diesem Bereich ist die Isar ein völlig unregulierter Fluß, der sich sein Bett zwischen Kiesbänken, Weidengebüschen und Auwäldern sucht. Die wilde Flußlandschaft an sich ist schon eine Augenweide, außerdem gedeihen etliche schöne Orchideenarten - z.B. auch der Frauenschuh.
In der "Pupplinger Au" ist der Boden so, wie die Natur ihn haben will: wunderbar abwechslungsreich - neben Kies und Sand gibt es auch schlammige Stellen und Möglichkeiten, im Fluß zu waten. Und sehr abenteuerlich für Barfußläufer ist der Waldboden, der von einem Gewirr von Baumwurzeln überwachsen ist. Dazwischen muß man irgendwie seine Füße setzen, ohne sich anzustoßen. Es ist die ideale Kombination von Sinnesgenuß und Fitnesstraining für die Füße!
Ich war in den vergangenen Jahren schön öfter dort, aber diesmal war ich doch sehr überrascht, daß das Hochwasser das ganze Gelände völlig umgestaltet hatte. Wo ich letztes Jahr noch mit meiner Familie gelagert hatte und eine große Sandfläche zum Volleyballspielen einlud, schoß jetzt nur noch das Wasser entlang, und an anderen Stellen hatten sich neue Kiesbänke gebildet. Vor allem hatte das Hochwasser sehr viel Sand angeschwemmt, so daß man über weite Strecken komfortabel lief wie am Strand. Natürlich trat auch noch genug Kies aller Größen zutage, um den Sohlen Abhärtung zu verschaffen. Doch die rundgeschliffenen Brocken waren weit besser zu verkraften, als das scharfkantige Zeug aus dem Steinbruch, das leider so gerne auf die Wanderwege geschüttet wird und leicht Probleme mit Hornhautrissen verursacht.
Wie überall konnte ich auch hier feststellen, daß den wenigsten Menschen der direkte Bodenkontakt etwas bedeutet. In diesem Bereich ist FKK üblich, ich sah auch einige Männer ohne Hose, aber mit Schuhen herumlaufen - genaugenommen bin ich also doch als einziger wirklich nackt herumgelaufen ...... Aber das ist nicht das Thema - nur haben wir ja kürzlich darüber diskutiert, warum die meisten FKK-Anhänger die Füße ausklammern.
Ob mit oder ohne Kleider, das ist Geschmackssache; aber es ist schade, wenn kaum noch jemand mit seinen Füßen den Kontakt zur Natur sucht!
Macht's besser und seid mir herzlich gefüßt, Lorenz

hallo lorenz,
ich hatte auch einen genialen hike an der isar unternommen (bei hohen-
schäftlarn richtung wolfratshausen). durch den vielen regen der letzten zeit war ein teil des weges richtig schön schlammig und ein
teil über den damm mit sehr angenehmen wiesenbelag versehen. war
wieder mal ein sehr schöner frühabend und ich hoffe, daß das wetter
noch eine zeit hält um noch einige hikes dieser art zu unternehmen.
es ist einfach wunderbar die natur so zu erleben, wie man es mit schuhen an den füßen niemals kann. besonders der schlammige teil war
wieder mal wunderbar. auch ein kieseliges stück war mit dabei, das
ist genau das richtige für meine fußsohlen zur abwechlung.den schlamm
zwischen den zehen zu spüren und auch die weiteren natürlichen böden
ist einfach eine wunderbares naturerlebnis, aber ich erzähle ja nichts
neues.
viele grüße alex


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