Pressespiegel 26. und 27.06.99 (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Sunday, 27.06.1999, 23:34 (vor 9216 Tagen)

Hallo zusammen!

Zwar ist es mir momentan mal wieder zeitlich nicht möglich, mitzudiskutieren, den Pressespiegel möchte ich aber doch ins Forum stellen:

1) Passauer Neue Presse, Ausgabe 28.06.99

Mühldorfer Altstadtfest: Trotz Gewitter feierten 30 000 Gäste

Erstmals verkaufsoffener Sonntag und Modenschau - Bunte Feuervögel auf Stelzen

Mühldorf (ph). Etwa 30 000 Besucher drängten sich auf dem Stadtplatz und in den Gassen, auch von Regen, Blitz und Donner ließ sich keiner stören. Erstmals feierte Mühldorf das Altstadtfest an zwei Tagen - und alle waren bester Stimmung.

Der große Regen am Samstag abend tat der guten Laune und der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch: Während am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein vor allem Familien mit Kindern auf ihre Kosten kamen, drängten bis nach Mitternacht bei heftigem Platzregen und Donnergrollen Tausende an die Bars unter den großen Schirmen und unter die Arkaden.
Die kleinen Gäste tobten sich voll Begeisterung im überdachten Kinderland im Innenhof des Haberkastens aus: Hüpfburg, Kindereisenbahn, Zauberclown Manuela, eine Riesen-Malwand und das Zauberduo Kosa mit magischen Tricks sorgten für guten Laune. Nicht nur große Kinderaugen folgten Zauberer Tibor Kosa bei seinen Kunststücken, auch die Erwachsenen staunten nicht schlecht, als er seine hübsche Assistentin Jenny einfach wegzauberte.
Musikgruppen aller Stilrichtungen - von Bläsern bis Country - hatten für jeden Geschmack etwas zu bieten, und unter den Zelten und an den Bars rückte man enger und enger zusammen, je länger das Fest dauerte. Der Abend wurde immer stürmischer, und auch die Besucher feierten immer ausgelassener. Auf 500-Stadtplatz-Metern drängten sich Massen: Einige störte der warme Gewitterregen gar nicht - ohne Schirm und barfuß tanzten sie ausgelassen zu Trommelrhythmen der "Sambanausen" in knöcheltiefen Regenpfützen.
Eine ganz besondere Attraktion hatten sich die Mitglieder des "Kulturschupp`n" für das Fest überlegt: In bunten Feuervogel-Kostümen stelzten sie über den Stadtplatz. Feuer gab es auch bei Gregor Gravitiy: Er spuckte damit und balancierte waghalsig auf seinem Hochrad - und das, obwohl er das Altstadtfest nicht in guter Erinnerung hat: Im vergangenen Jahr zog er sich bei einem Sturz vom Hochrad einen komplizierten Beinbruch zu.
"Im Goa gibt`s keinen Strom, die kleine Regina sucht ihre Mami, und wo sind noch Parkplätze frei" - im Altstadt-Festbüro im Rathaus liefen alle Fäden zusammen. Hochbetrieb für Mitarbeiter und Organisatoren des gelungenen Festes.
"Auch wenn das Wetter besser sein könnte, sind wir sehr zufrieden. Es klappt bisher alles prima," lobte Peter Berger, der Leiter des Fremdenverkehrsamtes. Die Stadt veranstaltet das Fest der Superlative bereits zum neunten Mal: "Wir sehen es vor allem als Werbeveranstaltung", so Berger. Und weil sich im letzten Jahr alle so diszipliniert an die Sperrstunde um 24 Uhr gehalten hatten, durften die Besucher heuer wieder - wie früher - bis 1 Uhr feiern.
Alle Hände voll zu tun hatten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes: Sie mußten eine Extra- Nachtschicht einlegen, um den Stadtplatz nach der großen Party für das Familien-Einkaufsfest am Sonntag wieder blitzeblank zu machen. Als um 1 Uhr morgens die Stände die letzten Getränke ausgeschenkt hatten und sich auch standhafte Atstadtfestler auf den Heimweg machten, legten die Bauhofmitarbeiter richtig los.
Vom großen Fest gab`s am Sonntag nichts mehr zu sehen: Stattdessen war Einkaufsbummel für Familien angesagt: Modenschauen, Kinderaktionen und jede Menge Schnäppchen.

2) Aachener Zeitung, 26.06.99

Bei der Suche nach Knud viel über Umweltschutz gelernt

Baesweiler. Sie nannten sich Bären, Löwen, Robben oder Pinguine. Und sie starteten sternförmig von verschiedenen Orten aus - vom Claude-Monet-Ring, vom Spielplatz auf der Mooth, vom Hundeübungsplatz am Zechenberg und vom Spielplatz auf dem Schulhof der Grengracht-Schule. Die verschiedensten Aufgaben waren zu erledigen und Fragen zu beantworten. Und alles dreht sich um das Thema Umwelt.
Hier einige Beispiele: «Wie heißt das große Becken neben dem Spielplatz im Malerviertel? Wofür wird es genutzt?» Oder: «Hier stehen drei Container. Sie haben verschiedene Farben. Was darf man dort hineinwerfen?» Oder: «Wie heißt dieser Baum?» Manchmal wurden auch Rätsel eingebaut, etwa: «Welcher Zahn beißt niemals zu? Die Pflanzen am Wegrand helfen euch, es herauszufinden.» Zwischendurch lernten die Kinder viel über Pflanzen und Bäume. Sie sammelten Müll und entsorgten ihn in Abfallkörben und Containern.
Und immer wieder mußten sie Knud, ein grünes Männchen aus Stoff, suchen. Der kleine Umweltfreund hatte sich mal in einem Garten, mal auf dem Spielplatz versteckt.
«Diese Umweltrallye war uns ein besonderes Anliegen», sagt die Erzieherin Maria Görtz. «Denn manche Kinder kennen ihre nächste Umgebung nur aus dem Blick durchs Autofenster.» Damit zwischen den Rätseln und Aufgaben das Spielen nicht zu kurz kam, hatten die Erzieherinnen immer wieder Stationen eingebaut.
Es gab Fühlkästen, in denen die Kinder verschiedene Materialien mit den Händen ertasten sollten. Und auf dem Fußparcours gingen sie barfuß über Blätter, Steine, Erde, Sand, Stöckchen, Gras und Korken. Sie lernten Wildkräuter und Blumen kennen. Mitgebrachte Naturmaterialien wurden später in einem großen selbstgemachten Webrahmen verarbeitet.
Treuer Begleiter durch die letzten Wochen, die ganz unter dem Thema Umwelt standen, war Knud, der kleine grüne Umweltfreund. «Er wohnt im Wald. Vielleicht finde ich ihn dort einmal», sagte ein sechsjähriges Mädchen, das gerade ein paar Blumen in den Webrahmen steckte. «Knud sieht aber auch viele kranke Bäume im Wald», erklärte ein Junge beim Verweben verschiedener Gräser. «Das liegt an der schlechten Luft», meinte er fachmännisch.
Daß auch Erwachsene durch solche Aktionen viel lernen können, das bestätigten viele Mütter und Väter, die ihre Kinder bei der Rallye begleitet hatten. Sie zauberten auch ein tolles Picknick her, das bei strahlendem Sonnenschein im Garten des Kindergartens umso besser schmeckte.
Die eifrigen Mädchen und Jungen bekamen für ihren Einsatz bei der Rallye Urkunden. Ganz feierlich wurde es, als jeder Gruppe ein Knud-Oskar verliehen wurde - vom Kindergartenteam liebevoll aus Pappmaché gestaltet. Einen Sieger gab es bei der Rallye nicht. Die Freude war groß, als nach der Auswertung entschieden wurde: Alle haben bei der Umweltrallye 1999 gewonnen.

3) Sächsische Zeitung, 27.06.99

Auf ein Wort: Leben

Von Grit Moch

Blume im Haar. Am Fahrrad, am Gürtel. Sonne auf der Haut. Sonne im Gemüt. Ein bunter Wiesenstrauß im Steintopf. Omas Stühle zwischen Strohballen. Kinder hüpfen am Elbufer barfuß von Stein zu Stein. Ein sanfter Windhauch vom Fluß hinüber zum Hang. Offene Gärten, offene Fenster. Musik in den Gassen. Tanzen auf der Straße. Kerzenlicht, Vollmond. Und Feuerwerk. Leben bis zum Umfallen. Das Elbhangfest.
Und wir waren so, wie wir uns wünschen, immer sein zu können. Gelöst, frei, offen. Und heute? Frühstück noch schnell im Stehen. Lautes Hupen, weil der Idiot bei Gelb nicht mehr fährt. Termine und Telefonate. Feierabend, Fernsehen. Tür zu, Rollo runter.
Ein Wochenende waren wir im Einklang mit uns. Verdammt nochmal, warum nur dieses eine Mal?

Viele Grüße,

MarkusII


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