Pressespiegel 25.06.99 (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Friday, 25.06.1999, 23:13 (vor 9269 Tagen)

Hallo zusammen!

Hier wieder einmal der "Pressespiegel":

1) Passauer Neue Presse, Ausgabe vom 25.06.99

Buntes Programm zum Jubiläum mit Picknick am Jägerndorfer Niedermoor
Bund Naturschutz-Ortsgruppe sieht sich seit zehn Jahren als Anwalt und Helfer der Natur
Arnstorf (con). Seit zehn Jahren gibt es die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz. Grund genug für die Mitglieder, mit einem Picknick und Naturführungen am Jägerndorfer Biotop zu feiern.

Am 26. Januar 1989 wurde die Ortsgruppe Arnstorf aus der Taufe gehoben. Initiator war Sigi Brunner, der in der Gründungsversammlung zum Vorsitzenden gewählt wurde. Von Anfang an widmete sich die Ortsgruppe dem traditionellen Naturschutz, der Biotoppflege - allem voran dem Jägerndorfer Niedermoor, mit zwei Hektar das größte im Landkreis. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Hecken und Streuobst-Anlagen gepflanzt, bei der Amphibienwanderung Zäune aufgestellt. Den "gesammelten" Kröten halfen die Mitglieder sicher über die Straße und ermöglichten damit deren Fortpflanzung.
Großen Wert legte die Vorstandschaft stets auf die Aufklärung der Öffentlichkeit über verschiedenste Themen rund um Natur und Umwelt. So fanden viele Vorträge und Dia-Vorträge statt, über die heimische Flora und Fauna, bedrohte Tier- und Pflanzenarten, regenerative Energien und ökologisches Bauen. Akutelle Themen wurden gern aufgegriffen, auf Mißstände hingewiesen, Alternativen aufgezeigt (z. B. Müllvermeidung, Öko-Landwirtschaft).
Viel Zeit wurde in Stellungnahmen investiert, wobei immer versucht wurde, einen gangbaren Kompromiß zwischen Ökologie und Ökonomie zu finden. Herauszustellen ist laut Verein hier die Hochwasserfreilegung, wo durch den eigenen Anstoß eine umweltverträglichere Lösung realisiert worden sei.
"Der BN ist nicht der Nein-Sager und Verhinderer, als der er oft dargestellt wird." Auf diese Klarstellung legt die Vorstandschaft großen Wert. Den Menschen vor Ort nahezubringen, daß sie in und mit der Natur leben, sorgsam mit ihr umgehen und dabei auch stets an die nachfolgenden Generationen denken - das habe sich der BN auf seine Fahnen geschrieben. Und in diesem Sinne will die Ortsgruppe mit ihrem Vorsitzenden Xaver Sicheneder auch weitermachen.
Zum Jubiläum trafen sich 40 Aktive am Jägerndorfer Niedermoor, wo einmal nicht gearbeitet, sondern gefeiert wurde. Rudi Tändler führte eine Gruppe in das Biotop und gab einen geschichtlichen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Niedermoors. Viele der Gräser, Seggen und Orchideen, die im Biotop gedeihen, sind sehr selten und teilweise vom Aussterben bedroht. Tädnler erläuterte eingehend die Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Seggen und Gräser und wies auch auf die ätherischen Öle hin, die durch Verrottung entstehen. "Das ist kein Motorenöl, das vom Traktor ausgelaufen ist" witzelte er und hatte damit natürlich die Lacher auf seiner Seite. Für die Kinder war`s ein besonderes Vergnügen, im Moor barfuß zu gehen.
Forstamtsrat Georg Biersack führte seine Gruppe in den angrenzenden Wald, wo er nicht nur die verschiedenen Baumarten erläuterte, sondern auch auf ihre besonderen Anforderungen einging. Die Forstwirtschaft sei in unseren Breiten die ältestes Bewirtschaftungsart, da vor vielen hundert Jahren überwiegend Wald - und nicht wie heute Acker und Wiesen - die Landschaft prägte. Biersack sprach von den Bemühungen der Forstwirtschaft, einen naturnahen Wald zu bekommen, der auch wirtschaftlichen Nutzen bringen könnte.
Als ein großes Problem bezeichnete er die ständige Überdüngung des Waldes durch die Luft, wobei teilweise die Verholzung verhindert und den Bäumen damit ihre Widerstandsfähigkeit gegen Kälte genommen werde. Mit der drohenden Erwärmung in den nächsten Jahren um durchschnittlich ein Grad ("Das erscheint gar nicht viel, hat aber enorme Auswirkungen") kommen laut Biersack einige Probleme auf die Forstwirtschaft zu.
Bei herrlichem Wetter konnte man bis abends beim gemütlichen Zusammensein die vielen kulinarischen Schmankerl genießen, die die Mitglieder selbst zubereitet hatten.

2) Trierischer Volksfreund, 25.06.99

Gefühlvolle Bewegungen auf feuchtem Rasen

Zum zweiten Mal bauen, malen, schreiben, reiten und tanzen

Bombogener Schüler während der Unterrichts: Projekttage kommen gut an

Von unserer Mitarbeiterin PETRA GEISBÜSCH

WITTLICH-BOMBOGEN. Gegen Ende des Schuljahres läßt die Lust aller Schüler am theoretischen Lernen merklich nach. In der Grundschule Bombogen trägt man dieser Entwicklung Rechnung und veranstaltet zum zweiten Mal praktisch orientierte Projekttage. Acht hauptamtliche und vier stundenweise angestellte Lehrer erarbeiteten in gemeinsamer Anstrengung mit mehr als 20 Eltern ein buntes Themenangebot.
Zur Wahl stehen für die Schüler 27 Kurse: Drechseln, Bearbeitung von Sandstein, Brot backen, Tanz, eine Schülerzeitung erstellen, Basteln mit Nudeln, ein Kurs rund um die Erdbeere, das Thema Traum und vieles mehr. Die insgesamt 165 Kinder teilen sich in kleine Gruppen auf, wobei die Kursleiter weitgehend auf ihre Wünsche eingingen.
Ellen Ferner lädt, ausgerüstet mit umfangreichem Werkzeug, zu einem Kurs zum Bearbeiten von Speckstein ein. »Ein faszinierendes Material«, meint sie, »das rauh und farblos wirkt, aber nach dem Polieren seine ganz besondere Schönheit offenbart.« Die Kinder haben viele Ideen: Hasen und andere Figuren, Perlen, Würfel, Messer und sogar eine Pistole entstehen auf dem sonnenbeschienenen Schulhof.
Daneben baut eine andere fleißige Gruppe unter Anleitung von Karl-Heinz Zirbes Nistkästen für Erdhummeln. Hergestellt aus alten Blumentöpfen oder zusammengenagelten Brettern, gefüllt mit etwas trockenem Gras, gegen Mäuse gesichert mit Maschendraht: So einfach geht das. Ganz nebenbei erzählt Zirbes den jungen Handwerkern vom Leben dieser Insekten, die er im ökologischen Gesamtsystem fast für wichtiger hält als die Bienen. »Bienen brauchen warme Tage und leben in riesigen Völkern. Hummeln hausen in kleinen Gruppen und bestäuben die Blüten von März bis Oktober, auch an kalten Tagen«.
Ein anderer aktiver Vater ist Hermann Gehse. Er hat sich extra Urlaub genommen, um einer Gruppe handwerklich interessierter Kinder das Drechseln näher zu bringen. Die Augen geschützt durch dicke Brillen, bearbeiten sie konzentriert die rohen Holzstücke und sind stolz über ihre mit den unterschiedlichsten Beiteln gefertigten Ergebnisse.
Die Gruppe, die Hunde und Katzen aus Pappmaché baut, bemalt und lackiert, und die Schülerzeitungs-Gruppe teilen sich einen Klassenraum. Bis heute mittag soll das »Bombogener Schülerblatt« fertiggestellt sein. Die angehenden Reporter sammeln Fragen, die sie ihren Mitschülern stellen und bekunden ihren Spaß an der Arbeit. Marvin kann sich den Journalismus gut als seinen späteren Beruf vorstellen.
Ein besonderer Clou der Bombogener Projekttage: Zahlreiche Kurse sind aus dem Schulgebäude ausgelagert. Kurt Rach baut beispielsweise mit einer Schülergruppe ein Baumhaus im eigenen Garten. Lilo Fluck und Martina Land vermitteln einer anderen Gruppe die Freude am Ausdruckstanz. Barfuß hüpfen und laufen, schleichen und rennen sie auf dem noch feuchten Rasen der Familie Fluck herum und drücken phantasievoll die unterschiedlichsten Gefühle aus: Aggression, Freude, Trauer, Stärke und Schwäche... Irgendwo in der Nähe zeigt Dr. Hermann-Josef Ant einigen Schülern den richtigen Umgang mit Pferden. Dies ist der begehrteste Kurs, an dem zum Bedauern der Kinder »viel zu wenige teilnehmen können.«

Die Projekttage enden heute, Freitag, mit der Präsentation der Ergebnisse sämtlicher Kurse. Ab 15 Uhr sind alle Interessenten eingeladen, die handwerklichen und künstlerischen Objekte zu bestaunen. Es werden auch die erarbeiteten Tänze gezeigt.

Viele Grüße,

MarkusII


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