Pressespiegel 24.06.99 (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Thursday, 24.06.1999, 18:42 (vor 9284 Tagen)

Hallo zusammen!

Hier wieder einmal der "Pressespiegel":

1) Die Rheinpfalz, 24.06.99

Wie riechen wilde Erdbeeren?

WATTENHEIM: Grundschüler erkunden den Wald mit den Sinnen

Wie fühlt sich Moos unter den Füßen an, wenn man keine Schuhe an hat? Wie riechen wilde Erdbeeren? Solche Fragen mußten sich die Grundschüler aus Wattenheim am Samstag beim Projekttag "Wald" beantworten. Mit viel Einsatz und Engagement hatten Elternausschuß, Lehrer, Förster sowie Vertreter von Vereinen und Umweltschutzorganisationen für die Grundschüler einen Parcours mit acht Stationen aufgebaut, wo es allerhand zu lernen gab.
Dieser erste Projekttag "Wald" löst den "Tag des Baumes" ab, erläuterte Regina Imblan, die Schulelternsprecherin, der RHEINPFALZ. Noch vor einem Jahr wanderten die Schüler durch den Wald und wurden von Forstbeamten an Ort und Stelle über Baumarten und Bewuchs informiert. Diesmal lief dies komplett anders ab. Statt passivem Zuhören war aktives Erleben angesagt. Die Schüler sollten den Wald mit den Sinnen erkunden.
Dazu wurden kleine Gruppen gebildet, die gemeinsam, teilweise in Elternbegleitung, auf einen Rundwanderweg mit acht Stationen geschickt wurden. Hinter der Hetschmühle beispielsweise galt es Gerüche des Waldes zu definieren oder mit den nackten Füßen über verschiedene Untergründe zu laufen. Über Moos, Laub, Tannenzapfen, Gras und kleine Steine ging die Tour, und dies alles mit verbunden Augen.
Die Kinder hatten sichtlich Spaß an den neuen Erfahrungen. Eine wichtige Aufgabe war es, Dinge aus dem Wald mitzubringen. Etwas Schönes, etwas Stachliges, etwas Weiches und etwas, das nicht in den Wald gehört, sollten die Grundschüler sammeln. Daneben gab es jede Menge Informationen.
Die Förster zeigten Baumarten, deren Laub und Nadeln, erklärten die Tierwelt. Direkt an der Schule konnten junge Falken im Nest beobachtet werden, im Schulgarten gab es Informationen zu Nistkästen und ihren Bewohnern. Die Kinder zählten, wieviele Nistkästen entlang des Weges hingen oder zeichneten die Markierungen der Waldwege auf.
Am Ende der Wanderung ging es zurück zu Schule, dort wurden die Exponate gesammelt, um im Laufe dieser Woche im Unterricht detailliert besprochen zu werden. Für ihren Einsatz am Samstag bekommen die Schüler einen Tag frei.
Nach der Wanderung gab es beim Musikverein Wattenheim ein gemeinsames Mittagessen für alle Wanderer und Helfer. (jös)

2) Mainpost, 24.06.99

Personal und Kinder des Weißenbacher Kindergartens hatten am Sonntag zu einem Eltern-Kind-Fest eingeladen. Mit einem gemeinsamen Lied und rhythmisch freier Bewegung zur Musik stellten die Kinder mit passendem Kopfschmuck die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft vor. Jeder konnte Spiel- und Bastelangebote wahrnehmen. Da wurden Räuchermännchen gebastelt, barfuß über die Fühlstraße gelaufen, Wattebälle ins Tor gepustet und vieles mehr.

3) Die Welt, 24.06.99

Hammoniale: Ea Solas Zeitreise ins Leben

Eine alte Frau erscheint am äußeren Bühnenrand. Ganz leise setzt der näselnde Gesang ihrer Stimme ein. "Voilà Voilà", die jüngste Produktion der vietnamesischen Choreographin Ea Sola, beginnt verhalten, fast meditativ, entwickelt im zweiten Teil Dynamik und Drive, um sich bis hin zu einem packenden Crescendo fiebrig klackender Holzschlaginstrumente zu steigern. Eine Zeitreise ins Leben könnte man das in Koproduktion mit der Hammoniale entstandene Stück auch nennen, das jetzt auf Kampnagel gezeigt wurde.
Wie bereits die zwei vorangegangenen Choreographien stellt auch diese eine zeitgenössische Inszenierung jahrhundertealter Musik- und Gesangstraditionen aus Vietnam dar. Ea Sola beschäftigt sich mit der Poesie und Musik der Kinh-Tradition. Neu ist, daß Ea Sola bislang unabhängig voneinander existierende musikalische Formen verwebt und gegenüberstellt. "Voilà Voilà" ist eine Choreographie der Körper sowie der Stimmen, ist mehr Chorspiel als Tanztheater.
Die Musik hebt das perkussive Element hervor, gespielt von hervorragenden Musikern auf archaischen Holzinstrumenten. Barfuß trippelnd schweben die Tänzerinnen/Sängerinnen herein, fädeln sich zwischen den herabhängenden Stoffbahnen hindurch. Aufkommende Süßlichkeit brechen sie mit harschen Gesten.
Ein Lachen durchbricht die anfangs entrückte Atmosphäre. Musiker und Sängerinnen mischen sich, lachen und palavern. Ganz lebensnah ist auf einmal die Stimmung. Ein Cello bringt neue Farben ins Spiel. Die Frauen haben die nonnenhaften Kostüme abgelegt, ihre Haare geöffnet und fallen in einen kurzen ekstatischen Tanz. Doch gleich kehren sie zur gewohnten Strenge zurück. Die radikale, poetische Kunst der Ea Sola ist eine zarte Pflanze. Bleibt zu hoffen, daß man auch in Hamburg ihren Weg weiterverfolgen kann. ik

4) Rheinpfalz, 24.06.99

Sportler mit buntem Programm

ERPOLZHEIM: Eindrücke vom Familienfest des Turnvereins 1906

Der Turnverein 1906 Erpolzheim e.V. hatte für den Sonntag zum Familienfest eingeladen. Um 10.30 Uhr war eigentlich Startschuß, doch es ging bereits vorher los. Die sehr aktive und erfolgreiche Abteilung Eisstockschießen hatte längst ihre Gäste empfangen, mit dem Turnier auf den Asphaltbahnen begonnen und die ersten Punkte gemacht. Die Sportler des Festes kamen von weit her. Manche hatten 500 Kilometer zu fahren.
Die besten Parkplätze waren längst mit Fahrzeugen besetzt, deren Kennzeichen recht ungewohnt waren. Die scharfen Knaller, mit denen die Stöcke gelegentlich an die Bande schlugen, waren unüberhörbar. Der Schiedsrichter mit seinem Maßstab war gefragt, denn hier geht es oft um den Millimeter.
Für 500 Personen war unter einem Zeltdach gedeckt. Ein Gast saß schon da. Der verführerische Duft, der sich vom Bratwurstgrill ausbreitete, war wohl daran schuld.
Auf dem Fußballfeld begann die Jugend. Die Kleinen in ihren auf Zuwachs geschneiderten profigerechten Anzügen wirbelten und kreischten über den grauen Platz, als seien es farbige Federbälle. Die kleine Brigit, wochentags im Kindergarten, stand neben ihrer Mutter und feuerte ihr Stürmeridol an, doch endlich das spielentscheidende Tor zu schießen. Genau wie bei den Großen.
Ab und zu wirbelte der Wind kleine Staubwolken vom Spielfeld, die den ersten Vorsitzenden daran erinnerten, daß der Platz sanierungsbedürftig ist, und mindestens 200.000 Mark beschafft werden müssen. Der Unterbau kommt nach oben und erhöht die Verletzungsgefahr für die Spieler. Aus den Mitgliedsbeiträgen und den Gewinnen der Gastronomie kann das nicht bezahlt werden.
Von klein auf positive Erlebnisse
Um die Mittagszeit waren die Familien vollzählig und alle Plätze besetzt. Die Großeltern waren erschienen und erinnerten sich immer wieder an die gute Zeit vor 30 Jahren, als der Verein mit seiner Handballmannschaft ganz oben gespielt hat. Der tiefere Sinn des Familienfestes wurde deutlich: Wenn die Kinder von kleinauf im Verein positive Erlebnisse haben, sind sie auch im Alter noch dabei.
Eine Fuhre weißer Sand war am Vortag angeliefert worden, und das passende Spielzeug stand bereit. Die ganz Kleinen hatten darin für den ganzen Tag ihr Auskommen. Als auch noch der Wasserhahn aufgedreht war, standen die Jüngsten barfuß in den Seen, die sich trefflich modellieren ließen. Der Sand wandert nach dem Fest zu den Bauherren und in die Spielkästen in den Gärten.
Die Fußball-Anfänger fand man wieder in einem Berg weißer legoähnlicher leichter Kunststoffsteine, mit denen sich Häuser bauen ließen. Nach dem Essen begann eine begabte Kosmetikerin damit, die Kinder, und wer es noch wollte, im Gesicht zu bemalen. Eine Tafel mit Beispielen der Phantasiegebilde machte die künstlerische Entscheidung leichter. Für eine Kutschenrundfahrt standen Pferd und Wagen bereit.
Der geplante Start von zwei Heißluftballons mußte ausfallen wegen zu starker Luftbewegungen, soll aber in den nächsten drei Wochen nachgeholt werden. Wer ausprobieren wollte, ob er ein Tennistalent ist, konnte dies mit den Trainern probieren. Am Nachmittag fiel dann ein erster Tropfen auf den heißen Stein Platzerneuerung. Die SPD-Fraktion des Gemeinderates spendete 4800 Mark. (kep)

Viele Grüße,

MarkusII


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