Pressespiegel 10.06.99 (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Friday, 11.06.1999, 00:38 (vor 9298 Tagen)

Hallo zusammen!

Hier noch schnell der "Pressespiegel" (Quelle: PAPERBALL)!

1) Salzburger Nachrichten; 10. Juni 99; Schlagworte: Garten, Kindheit

A bißl Nelkn bezupfen, Pelargonien schnupfen

Sonja Wenger

Die Wiener Extremschrammeln besingen das unbeschreiblich gute Gefühl, das aufkommt, wenn man an einem heißen Sommertag im Garten alle Viere von sich streckt: "Ich lieg im Schattn, mei Hängemattn hängt grad unta'n Kirschenbam, daß i die Siaßn net versam. A bißl Ribisl streichln, Unkraut meuchln, bißl Nelkn bezupfn, Pelargonien schnupfen."
Der Garten ist Hochgefühl für die Seele. Im Garten haben wir als Kinder Völkerball gespielt. Wir sind, die Augen knapp über dem Boden, durch den Garten gekrochen, um ein vierblättriges Kleeblatt für die Tante zu finden. Im Garten liefen wir barfuß, und am liebsten gingen wir mit schmutzigen Füßen am Abend ins Bett. Nein, nicht waschen! Im Garten haben die Erwachsenen Karten gespielt, unterm Sonnenschirm waren sie mild gestimmt und gut gelaunt. Nicht einmal die Bienen, die uns dick geschwollene Klumpfüße stachen, konnten uns die Lust auf den Garten nehmen.
Was wir wissen, seit Adam und Eva im Garten Eden wandelten, ist längst auch erforscht. Der Zauber der Blüten, das Graben in Erde, das Jäten, Setzen und Ziehen wirken heilsam auf den Menschen. Gartenarbeit macht ausgeglichen, Straftäter weniger aggressiv, Depressive glücklicher, Kranke schneller gesund.
Es braucht nicht den großen Landgarten für das Glück. Auch eine Terrasse, ein Balkon, ja selbst noch das Fenster einer Stadtwohnung lassen sich in Oasen verwandeln. Die Natur beschenkt jeden im Übermaß. Eben stehen die Lilien mit prallen Knospen vor dem Erblühen. Die Sonne wird die zartgelb schimmernden Blütenblätter bald in paradiesisch duftendes Feuerrot tauchen.

2) Mainpost Newsline; 10.06.99; Schlagworte: Rhön, Kreuzotter, Schutzprojekt, Verhaltensbeschreibung Kreuzotter bei Kontakt mit Menschen;
Anmerkungen:
a) In diesem Artikel wird zwar leider vom Barfußlaufen abgeraten, ABER: Da hier im Forum auch bereits von der Begegnung mit einer Kreuzotter berichtet wurde (von Dir, Lorenz, glaube ich), schadet es bestimmt nicht, eine genaue Beschreibung ihres Verhaltens bei Kontakt mit Menschen zu kennen!
b) Ursprungsartikel: Nicht stören, sondern melden. Bestandserfassung von Kreuzotter-Vorkommen im Biosphärenreservat läuft an. Gleiche Zeitung, 10.06.1999 (Kann ich bei Bedarf ebenfalls zur Verfügung stellen.).

Schlange braucht ihr Gift für Beutetiere

OBERELSBACH (NIC)

Eine Schlange wurde im vergangenen Sommer in Unterweißenbrunn gesehen. Die Warnung an alle Eltern: Kinder nicht barfuß spielen lassen.
Wo Giftschlangen leben, ist da Gefahr für den Menschen? Die Kreuzotter, die durch ein länderübergreifendes Projekt in der Rhön geschützt werden soll, weckt schon beim bloßen Erwähnen Ängste.
Diese Ängste versteht Harald Nicolay, der Leiter des Projekts: Die Schlange ist seit Menschengedenken ein Mythos, steht für das Gefährliche, das Unheimliche und Hinterhältige. Doch wirklich gefährlich ist das Kriechtier für den Menschen eher selten.
Obwohl in den röhrenförmigen Zähnen der Kreuzotter Nerven-, Blut- und Gewebegifte stecken, ist dem Schlangenforscher kein Todesfall aus den letzten 50 Jahren bekannt. Ganz im Gegenteil würde die Schlange, wenn sie Menschen beiße, fast immer giftlos beißen. Denn die Zähne sind ein- und ausklappbar, ein von der Schlange bewußt steuerbares System.
"Die Schlange verschwendet ihr Gift nicht an den Menschen.", meint Harald Nicolay. Das Gift setzt die Viper berus, die Kreuzotter, zum Lähmen und Verdauen ihrer Beutetiere ein. Willkürlich würde die Kreuzotter einen Menschen nie angreifen und beißen nur, wenn sie beträchtlich gereizt werde, sagt der im Umgang mit Schlangen erfahrene Mann.
Selbst bei Abwehrbissen blieben die Giftzähne meist eingeklappt. Den Biß beschreibt Nicolay als unangenehm, aber normalerweise nicht lebensgefährlich. Wenn tatsächlich Gift injiziert werde, treten starke Schmerzen im Bereich der Bißwunde auf. Rötungen, Schwellungen und Störung der Blutgerinnung, allergische Reaktionen und Kreislaufprobleme können nach einigen Tagen wieder abklingen.
In selteneren Fällen ist ein Serum gegen das Schlangengift notwendig, den Einsatz sollte ein Arzt entscheiden.
Spaziergänger, die eine Kreuzotter am Waldesrand oder etwa auf den Basaltsäulen in der Rhön sichten, können das Tier in aller Ruhe aus zwei Meter Entfernung betrachten. Die Kreuzotter verläßt sich auf ihre Tarnfärbung und wird nicht fliehen. Anschließend empfiehlt Schlangenspezialist Nicolay aber, das Tier zu ignorieren. Denn schon aus gesetzlichen Schutzbestimmungen heraus darf eine Schlange nicht gefangen oder getötet werden.
Wird tatsächlich eine Kreuzotter gesehen, wünscht sich der Schlangenforscher, die Schlange in Ruhe zu lassen, dafür ihm ausführlich über den Fund zu berichten.

3) Saarbrücker Zeitung Newline; 10.06.99; Schlagworte: St. Wendel, Ferienprogramm für Kinder, Wanderung auf Barfußpfad Bad Sobernheim

Barfuß wandern und Indianer spielen

St. Wendel (np). Die Sommerferien stehen vor der Tür. Die Kreisstadt St. Wendel hat für alle Kinder, die die Ferien zu Hause verbringen, wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Vom 5. bis 23. Juli werden verschiedene Workshops und Ausflüge angeboten. Da die Teilnehmerzahl bei verschiedenen Veranstaltungen begrenzt ist, bittet die Stadtverwaltung um rechtzeitige Voranmeldung.
Auf dem Ferienprogramm stehen unter anderem zwei Seminare "Masken Afrikas", ein Besuch der Burg Eltz bei Münstermaifeld, eine Fahrt zur Naturbühne Gräfinthal mit Besuch des Stückes "Michel aus Lönneberga", eine Kinder-Museums-Freizeit mit dem Thema Textilkunst, ein Indianercamp oder eine Wanderung auf dem Barfußpfad in Bad Sobernheim.
Voranmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen ist ab 21. Juni möglich, (0 68 51) 8 09-1 32. Das Programm der St. Wendeler Ferienfreizeit wird rechtzeitig an alle Schüler der sieben St. Wendeler Grundschulen verteilt. Es kann aber auch beim Kulturamt der Kreisstadt St. Wendel im Rathaus am Schloßplatz, Zimmer 104, abgeholt oder telefonisch oben genannter Telefonnummer angefordert werden.

Viele Grüße

MarkusII

Kreuzottern

Lorenz ⌂ @, Friday, 11.06.1999, 05:23 (vor 9298 Tagen) @ MarkusII

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Hallo,

Hysterie will konsequent ausgelebt werden:

Eine Schlange wurde im vergangenen Sommer in Unterweißenbrunn gesehen. Die Warnung an alle Eltern: Kinder nicht barfuß spielen lassen.

Kinder werden eher in die Hand gebissen, weil sie das Tier anfassen wollen.

..... Doch wirklich gefährlich ist das Kriechtier für den Menschen eher selten.
Obwohl in den röhrenförmigen Zähnen der Kreuzotter Nerven-, Blut- und Gewebegifte stecken, ist dem Schlangenforscher kein Todesfall aus den letzten 50 Jahren bekannt.

Ich habe dagegen gelesen, daß es pro Jahr 300 Opfer von Bienen- und Wespenstichen geben soll -- meist wegen allergischem Schock. Und meine Mutter hat mir von einer Frau erzählt, die durch einen Narkosezwischenfall bei einer Hallux valgus-Operation um's Leben kam:
eindeutig ein Schuh-Opfer!

Spaziergänger, die eine Kreuzotter am Waldesrand oder etwa auf den Basaltsäulen in der Rhön sichten, können das Tier in aller Ruhe aus zwei Meter Entfernung betrachten. Die Kreuzotter verläßt sich auf ihre Tarnfärbung und wird nicht fliehen. Anschließend empfiehlt Schlangenspezialist Nicolay aber, das Tier zu ignorieren. Denn schon aus gesetzlichen Schutzbestimmungen heraus darf eine Schlange nicht gefangen oder getötet werden.

Am vergangenen Sonntagwar wieder mal eine Kreuzotter an unserem Lieblingsbadeplatz. Meine Tochter sah sie aus dem See an Land schwimmen, da saß sie dann am Unfersrand und war in kurzer Zeit von einem Dutzend barer Füße umgeben, in weniger als einem Meter Abstand! Sie hatte genau das Muster wie auf dem oben gezeigten Bild, war aber insgesamt dunkler gefärbt, wie das die Ottern aus dem Moor gerne sind. Das vermutlich junge Tier von ca. 40 cm Länge duckte sich, so gut es konnte zwischen die Grasbüschel und stellte sich tot. Wer nicht wußte, wo sie steckte, konnte sie kaum erkennen. Allmählich wurde die Otter doch ein wenig bervös und suchte einen Fluchtweg, aber immer wieder kam ihr ein Fuß entgegen. Einigemale konnte man schon sehen, daß sie in Abwehrstellung ging, um notfalls zustoßen zu können. Diese Botschaft wurde schließlich verstanden, nicht zuletzt, weil ich den Leuten gut zuredete, doch einen Fluchtweg freizumachen. Und so konnte die Schlange endlich ihrer inneren Stimme folgen: weg von den vielen Leuten, die sie unversehens in ihrer Naturidylle störten. Dies war nun schon das dritte Mal, daß ich an diesem Badeplatz eine Kreuzotter gesehen habe. Aber ich habe nie gehört, daß dort jemals einer der unzähligen Barfüße gebissen wurde, die sich da an schönen Tagen tummeln. In eine Wespe bin ich dort allerdings schon einmal getreten, aber das war nicht weiter schlimm.

Obwohl ich in einer Gegend lebe, die sehr reich an Kreuzottern ist, sehe ich für meine Familie keine Veranlassung, daß Barfußgehen in der Natur einzuschränken. Wir vermeiden allerdings, in den entsprechenden Biotopen außerhalb der Wege zu laufen, wo ich ein am Boden sitzendes Tier nicht sehen könnte.

Barfußgehen heißt auch, sich auf die Natur einzulassen -- gerade deshalb macht es mir Spaß!

Serfuß, Lorenz

[image] Barfußlaufen in der Natur

Kreuzottern

MarkusII, Saturday, 12.06.1999, 01:59 (vor 9297 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz!

Entschuldige, daß ich angesichts der vorgerückten Stunde schon wieder "kurz" bin, aber:
- Gut, daß wir Deine wirklich "praxisnahe" Beschreibung und Einordnung der Dinge ebenfalls im Forum haben!
- Es gibt die Möglichkeit, zu diesem Artikel einen Kommentar an die Redaktion der Main Post oder Main Post Newsline zu senden. Ich meine, daß Du dies mit Deinen Ausführungen nach Möglichkeit tun solltest. Die URL ist (freundlicherweise wurde mir die Beschreibung, wie es geht mit dem "Linken", zur Verfügung gestellt, aber: "lernen" muß ich sie noch...):
http://www.mainpost.de/nl2view/?id=7MH1I&action=answer

Viele Grüße und viel Spaß bei Eurem Barfußtreffen!

MarkusII

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