Pressespiegel 31.5.-2.6.99 (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Thursday, 03.06.1999, 01:00 (vor 9241 Tagen)

Hallo zusammen!

Wegen begrenzter Zeit hatte ich die jeweils aktuellen Artikel nur schnell bei mir gesichert und noch nicht ins Forum gestellt. Nachfolgend nun die Texte.

Den Veronika-Ferres-Artikel hatte ich übrigens seinerzeit nicht aufgenommen, weil ihr Barfuß-Auftritt einfach zu schwach war. Claudia hat diese Ansicht später ja deutlich bestätigt.

1) Westfälische Nachrichten; 31.5.99; Schlagwort: Sprichwort; Anmerkung: Nur ein Sprichwort aus einem Artikel, der sich mit der Situation der Kirche in Deutschland beschäftigt. Frau Marie-Theres Kastner (Bürgermeisterin von Münster) sprach es aus. Es steht im Artikel wohl eher in negativem Kontext für die Barfußläufer, läßt sich aber garantiert auch barfußfreundlich verwenden!

»Oft wollen wir Schnürsenkel an Menschen verkaufen, die lieber barfuß laufen.«

2) Berliner Morgenpost, 1.6.99., Schlagworte: Gottfried Benn, Dichter, Kindheit, Sellin

Kindheitsorte

Gottfried Benn ist ein Buntbuch gewidmet

BM Frankfurt (O.) - Keine Gedenktafel erinnert in dem Dörfchen Mansfeld in der Westprignitz im nordwestlichsten Zipfel Brandenburgs an den Dichter Gottfried Benn (1886 - 1956). Das Pfarrhaus, in dem er geboren wurde, und die Kirche seiner Taufe aber sind noch da, gelegentliche Pilgerstätten von Kennern und Liebhabern der Literaturgeschichte.
Das 23. der Frankfurter Buntbücher, herausgegeben von der Kleist-Gedenk- und Forschungsstätte, macht auf diesen und andere Kindheitsorte Benns aufmerksam. Der Journalist und Publizist Kai-Uwe Scholz hat zusammengetragen, was er dazu finden konnte.
Bereits der einjährige Benn siedelte mit seiner Familie nach Sellin (heute Zielin) in die Neumark jenseits der Oder über. Dort eigentlich sah Benn daher auch seine Heimat, sein Kinderland, über das er schrieb: «Ein Dorf mit siebenhundert Einwohnern in der norddeutschen Ebene, großes Pfarrhaus, großer Garten, drei Stunden östlich der Oder. Das ist auch heute noch meine Heimat . . . Dort wuchs ich mit den Dorfjungen auf, sprach Platt, lief bis zum November barfuß . . .»
Das Wohnhaus der Benns ist - völlig umgebaut - noch erhalten, aber auch ohne jede Gedenktafel. Erst in Frankfurt (O.), wo Gottfried Benn ab 1896 das Friedrichs-Gymnasium besuchte, findet man eine aktuelle Spur des Dichters: Sein Bild hängt als das eines Abiturienten des Jahrgangs 1903 in der Nähe des Schulgründers, des preußischen Königs Friedrich I.
Das alles ist nachzulesen auf 16 höchst informativen Seiten des Buntbüchleins, das gut bebildert ist und für 8,50 Mark einschließlich Porto und Verpackung bei der Kleist-Gedenkstätte, Faberstraße 7, 15 230 Frankfurt (O.) bestellt werden kann. pf

3) Salzburger Nachrichten, 2.6.99, Schlagworte: Alternative Nobelpreisträger, Hans-Peter Dürr, Manfred Max-Neef, mechanistische Denkweise, mechanistische Wissenschaft, Barfuß-Ökonomie; Anmerkung: Der Artikel hat auf den ersten Blick nur wenig mit dem Barfußlaufen zu tun; wenn aber ein Träger des alternativen Nobelpreises eine "Barfuß-Ökonomie" begründet (über die hier leider nichts näheres gesagt wird), sollte dies schon zu denken geben. Vielleicht hat jemand Zeit und recherchiert, was es damit auf sich hat. Es könnte natürlich "nur" bedeuten "Arme-Leute-Ökonomie" - wenn ich jedoch den Artikel lese, glaube ich, daß wesentlich mehr dahinter steckt (z.B. Natürlichkeit, Erkennen und Berücksichtigen der tatsächlichen Bedürfnisse des Menschen und der Umwelt).

Das Leben ist nicht greifbar wie eine Maschine

Der Mensch geht an die Bausteine des Lebens so heran wie an eine Maschine. Das funktioniere aber nicht, meinen alternative Denker.

Von Josef Bruckmoser
SALZBURG (SN).
Scharfe Kritik an einer rein mechanistisch verstandenen Wissenschaft auf der einen Seite, aber ungebremster Optimismus, daß das Leben sich einem derartigen manipulativen Zugriff verweigern werde, auf der anderen - zwischen diesen beiden Polen schwankten am Montag abend jene Alternativen Nobelpreisträger, die der ORF Salzburg zum 23. Humanisgespräch eingeladen hatte. Der deutsche Kernphysiker Hans-Peter Dürr meinte, "unser Denken ist geprägt von Greifen, von Manipulieren". Dagegen sei das Leben wie eine Form zu verstehen, "die man nicht greifen kann, ohne sie zu zertrümmern". Es sei unsinnig, so Dürr bildlich, in den Rillen einer Schallplatte zu suchen, wo der Sopran aufgenommen sei. Die Gentechnik ist für Dürr jenes wissenschaftliche Feld, auf dem die bisherigen Kriterien einer mechanistischen Weltsicht scheitern würden. "Man meint, das Lebendige könne nicht anders funktionieren als eine riesige Maschine, die wir bislang nur noch nicht ganz durchschaut haben. Das ist aber ein Irrtum."
Sowohl Dürr als auch der Begründer der "Barfuß-Ökonomie", Manfred Max-Neef, haben Hoffnung, "daß wir am Ende der Dummheit angekommen sind". Das mechanistische Weltbild gehöre bereits der Vergangenheit an, auch wenn es oberflächlich noch beherrschend sei.
Die Gesprächsrunde im ORF fand im Rahmen der dreitägigen Konferenz der Alternativen Nobelpreisträ-ger statt, die Dienstag abend im Salzburger Bildungshaus St. Virgil zu Ende ging. Der Diskussionsleiter und ORF-Intendant Manfred Jochum beharrte deshalb mehrfach auf seiner Frage, wie weit die Alternativen Nobelpreisträger nicht nur ein anderes Denken, sondern auch ein anderes Handeln bewirken könnten.
Helena Norberg-Hodge, die 1975 die "Ökologische Entwicklungsgruppe für Ladakh" gründete, verwies dazu auf die wachsende internationale Vernetzung. Ein Beispiel sei die Verhinderung des Wirtschaftsabkommens "MAI" gewesen. "Einer kleinen Gruppe von weltweit einigen hundert Menschen ist es gelungen, dieses Vorhaben abzuwenden."
Positiv wirke sich derzeit für alternative Gruppen das Internet aus. "Demgegenüber ist es unmöglich, in großen internationalen Medien eine Diskussion anzustoßen, die dem Liberalisierungs-Dogma widerspricht. Jede Auseinandersetzung über die negativen Auswirkungen der weltweiten Kapitalspekulationen wird verhindert", sagte Norberg-Hodge.
Die Alternative Nobelpreisträgerin forderte ein Moratorium: keine weiteren Zusammenschlüsse von immer größeren Wirtschaftsimperien; keine noch stärkere Liberalisierung der Wirtschaft. Statt dessen müsse eine neue Balance zwischen der Produktion im je eigenen Land und dem internationalen Handel gefunden werden. "Es ergibt keinen Sinn, sondern vergeudet nur wertvolle Ressourcen, wenn Butter tonnenweise aus Neuseeland nach Großbritannien transportiert wird."

4) Frankfurter Neue Presse; 2.6.99; Schlagworte: Beachhandball, Beach-Handballturnier, Nied

Nied ruft zur großen Sandkasten-Party mit Samba und 100 Mannschaften

Nied. Heiße Samba-Rhythmen, Mädchen in knappen Bikinis und aufwirbelnder Sand: Das 3.Beach-Handballturnier der SGNied von Donnerstag bis Sonntag (3. bis 6.Juni) soll wieder ein unterhaltsames Ereignis rund um die junge und aufstrebende Funsportart werden. Knapp 100Mannschaften (bestehend aus drei Spielern und einem Torwart) aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter Masters-Sieger TSG Münster, werden bei der viertägigen Party in den großen Sandkasten an der Niddakampfbahn, Oeserstraße 74, steigen. Mehr Teams konnten die Veranstalter aus organisatorischen Gründen nicht aufnehmen.
"Wir mußten sogar noch 20 Mannschaften abweisen. Die Nachfrage war enorm, vor allem bei der Jugend", sagt Nieds stellvertretender Vorsitzender Peter Willems. Das Nieder Motto "Raus aus der Halle, rein in den Sand" lockt die Handballer in Scharen an. Auch deshalb, weil es ein Qualifikationsturnier für das DHB-Masters im August in Cuxhaven ist - gleichzusetzen mit einer deutschen Meisterschaft.
Noch steckt Beachhandball in Deutschland in den Kinderschuhen (obwohl es Barfuß gespielt wird). "Es gibt in der Bundesrepublik insgesamt erst 20 bis 30 Turniere", sagt Dieter Hellwig, Vorsitzender des ausrichtenden "Vereins zur Förderung des Handballsports der SGNied" (VFH). Mit steigender Beach-Handball
Tendenz. Der Grund: "Es geht nicht so ernst zu. Im Hintergrund läuft peppige Musik, die Handballer haben einfach Spaß", meint Nieds Pressesprecher Stefan Ruh. Ende des Jahres werde sogar erstmals eine Europameisterschaft ausgetragen, auch eine Nationalmannschaft soll in Kürze entstehen, deutet Peter Willems auf kommende Neuerungen hin. Und: "Im nächsten Jahr gibt es dann die erste WM."
So hoch hinaus wollen die Nieder nicht. "Unser Förderverein unterstützt nur den Amateursport", erläutert Dieter Hellwig. Dennoch gibt es dank der finanziellen Unterstützung von Sponsor Clariant GmbH und der Stadt Frankfurt, die laut Hellwig "einen guten vierstelligen Betrag beisteuerte", Preise bis zu 2000 Mark zu gewinnen.
Den Auftakt des Turniers macht der Nachwuchs am Donnerstag (ab 9 bis 19.30 Uhr). Von der C- bis zur A-Jugend (weiblich und männlich) sind alle Alterklassen vertreten. Am Freitag abend steht ab 19 Uhr der 4. Flutlicht-Cup mit neun Damen- und acht Herrenteams an. Das Endspiel ist für 23.10 Uhr angesetzt. Gleichzeitig läuft ein Beachfußballturnier und ab 20 Uhr im Rahmenprogramm eine Party.
Am Samstag beginnt schließlich das Hauptturnier, der "Clariant-Cup". Von 13.30 Uhr wird bis 20Uhr gespielt. Ab 21 Uhr folgt eine Beachparty mit 15 Samba-Trommlern und drei Samba-Tänzerinnen. Obwohl so mancher Handballer bis spät in die Nacht feiern dürfte, geht es am Sonntag sportlich ab 10Uhr weiter. Die Halbfinals beginnen dann um 15 Uhr, die Endspiele um 16.10 Uhr. Obwohl schönes Wetter für eine Veranstaltung am "Strand" Grundvoraussetzung ist, kann auch bei Regen gespielt werden. Die beiden Sandplätze hatten die Nieder vor drei Jahren in geschätzten 250 Arbeitsstunden selbst aufgeschüttet. (joi)

Viele Grüße an Euch alle

MarkusII

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