Sachliches- (Hobby? Barfuß! 2)

Caroline, Sunday, 23.05.1999, 14:38 (vor 9248 Tagen)

Also, irgendwie habe ich das Talent, mißverstanden zu werden. Nein, ich will Euer Forum nicht umkrempeln. Nein, ich will auch niemandem etwas wegnehmen. Seltsam, daß da bei einigen gleich Ängste erwachen.
Indem ich provoziere, wollte ich eigentlich erreichen, daß kontrovers diskutiert wird. Es ist doch viel interessanter, wenn einmal neue Thesen aufgestellt werden, die auf völlig unterschiedliche Reaktionen treffen. Dabei geht es keinesfalls nur um die Thematik meines ersten Beitrages. Auch beim zweiten Mal habe ich -andere- Standpunkte dargelegt und werde das auch jetzt tun. Einen Beitrag nach dem Motto "Gestern bin ich wieder eine Stunde barfuß gelaufen" kann ich natürlich auch schreiben. Aber ich dachte, eine etwas andere Betrachtungsweise der Thematik stelle eine schöne Ergänzung für das Forum dar. Nicht daß mir jetzt wieder vorgeworfen wird, ich würdigte die anderen Beiträge nicht genug. Nein, aber ich ziehe es nun einmal vor, in der Form zu schreiben, wie ich das getan habe. Vielleicht liegt das auch daran, daß ich hier zu den wenigen Frauen gehöre, und ich deshalb etwas vorsichtig damit bin, direkte Erlebnisse von mir zu schildern. Das steht durchaus in einem Zusammenhang zu dem, was ich das letzte Mal geschrieben habe, solange ich eine gewisse Distanz wahre, kann ich trotz "Mitlesern" auch unter allen Gesichtspunkten an die Thematik herangehen.
Insbesondere verstand ich das Forum so, daß auch neue, gewagte Thesen aufgestellt werden könnten, um das Forum zu bereichern. Aber bei Betrachtung mancher Reaktionen scheint das nicht der Fall zu sein. Dann jedoch dürft Ihr Euch nicht wundern, wenn sich Neue und gerade Frauen etwas schwer tun mit dem Forum.

An dieser Stelle auch noch etwas an den Verfasser mit dem "analytischen Sachverstand": Da scheinen ja schon ein paar althergebrachte Rollenbilder bemüht worden zu sein... Also, das war etwas zu pauschal. Ich glaube, daß ich genug Analytisches darlege. Übrigens gehöre auch ich zu einer Berufsgruppe, die analytisch und sachlich arbeitet...
Ich denke meine Art zu schreiben hat weniger mit meiner Rolle als Frau zu tun, als vielmehr damit, daß ich einfach etwas geschrieben habe ohne auf Regeln und Konventionen Eures Forums Rücksicht zu nehmen. Vielleicht war das falsch. Sollte also die Ansicht überwiegen, daß meine Beiträge bei Euch nicht reinpassen, dann werde ich das respektieren. Etwas anderes schreiben werde ich nicht, aber ich werde es halt unterlassen, überhaupt zu schreiben.
So, aber genug dazu, ich freue mich auf Reaktionen!

Jetzt aber eine Überlegung zum "Barfußlaufen". In diesem Zusammenhang habe ich im Hinblick auf Deutschland eine Besonderheit festgestellt: Auch wenn sich eine Verallgemeinerung verbietet, so scheint doch die deutsche Mentalität dem Barfußlaufen besonders reserviert gegenüber zu stehen. Ich habe längere Zeit im Süden der Vereinigten Staaten gelebt und dort ist Barfußlaufen etwas völlig normales. Zwar gibt es diese "no shirt, no shoes no service" - Schilder. Aber: die Barfußläufer waren zuerst da! Die Schilder sind eine Reaktion. Undenkbar ist es bei uns, daß für solche Schilder überhaupt eine Notwendigkeit besteht. Dort ist es etwas völlig normales, daß man auf der Straße barfuß läuft. Jetzt komme ich auf das in meinem letzten Beitrag gesagte zurück: Es wirkt deshalb völlig normal, weil generell eine gewisse "Lässigkeit" vorherrscht. Ich bitte um Nachsicht, wenn das alles etwas pauschalierend wirkt. Aber das Freizeitverhalten der
Südstaaten-Amerikaner, egal wie man zu diesem steht, scheint für solche Aktivitäten offener zu sein, als das deutsche. Allerdings, siehe meine letzten Beiträge, ist es dort auch selbstverständlich, daß sich eine Frau die Zehennägel lackiert und ein Mann sich auch mal in die Sonne, oder für deutsche Verhältnisse ins Solarium legt.
Diesen Eindruck konnte ich auch in Schweden und Frankreich gewinnen, um einmal die typischen Urlaubs- und Tropenregionen außen vorzulassen

Woran das liegt, kann ich mir nicht erklären. Aber es muß mit der gesamten Lebenseinstellung und Toleranzschwelle zusammenhängen.

So, soviel Sachliches für heute,

Grüße Caroline


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