Neulich im Siebengebirge (Hobby? Barfuß! 2)
Nachdem ich hier schon von Barfußwanderungen im Bergischen Land und Westerwald erzählt habe, soll es sich heute einmal ins und ums Siebengebirge drehen. Das liegt zwischen den beiden anderen Gebieten, gegenüber dem Bonner Stadtgebiet auf der rechten Rheinseite, und ist dank Autobahn von Köln aus gut zu erreichen.
Schon als Kind fuhr ich mit meinen Eltern dorthin : nach Königswinter und dann auf den Drachenfels - wo fast alle Touristen langlaufen und der Weg fein betoniert ist.
Da ich als Barfußwanderer nicht auf die Begegnung mit den Touristen und schon gar nicht auf den Betonweg erpicht bin, started ich lieber woanders, letzte Woche am Spätnachmittag in Bad Honnef am Sportplatz Scherfbachtal (für die Ortskundigen).
Das Scherfbachtal aufwärts führt über ein längeres Stück ein gut zu begehender Naturpfad, dem ich frohgemut folgte. Hinter einem Wanderparkplatz hatte die Naturparkverwaltung erkannt, daß ab hier die Wanderermassen gebündelt und trockenen Fußes geführt werden müssen : es gab also den hier leider klassischen geschotterten Wanderweg, den meine Fußsohlen wahrscheinlich nie liebgewinnen werden, aber schon nach kurzer Zeit führte ein gut erkennbarer Pfad durch den Wald bergauf; er kam mir wie gerufen und führte auf einen anderen, breiteren Naturpfad, der sich in einem Rodungsgebiet ziemlich verlor - doch durch den Wald führte eine verfolgbare Spur ins Scherfbachtal zurück, direkt an eine Wegekreuzung, die auf der anderen Talseite auf natürlichem Pfad bergauf führte.
Leider endete dieser Weg auf einer dieser Wandererschneisen, doch glücklicherweise von einem Pferdeweg begleitet. Diesem folgte ich, da ich mir sein Begehen als bedeutend erfreulicher als die leicht verkniffene Gangart auf dem Schotter (oder gar den Griff zu den Sandalen im Rucksack) vorstellte.
So gelangte ich schließlich zur Löwenburg in ein Gebiet, das ich aus meiner beschuhten Zeit ganz gut kannte, und suchte für den Rückweg den Lieblingsweg unseres Jüngsten, einen durch ein kleines Kerbtal, einen Siefen (die gaben dem Gebirge per Lautverschiebung seinen Namen), abwärts führenden Naturpfad. Und dann ging ein gehöriger Gewitterregen los, den ich von einem Baum geschützt ganz gut überstand - aber dann fingen die Probleme an, denn der matschige und abschüssige Pfad war wie Schmierseife (und das sorgte ja schon früher im Fernsehen bei "Spiel ohne Grenzen" für die schönsten Ausrutscher).
Als ich unten ankam, hatte ich jedenfalls leichte Probleme mit meinem Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit und machte mich am Rande von Bad Honnef auf die Suche nach meinem Parkplatz. Eine ältere Dame meinte, am einfachsten, aber ziemlich weit, sei es durch die City (eine Idee, die mir wegen der Matschspuren nicht so behagte). Als sie mit ihrer Erklärung fertig war, ich mich bedankt hatte und weiterging, kam noch ein "Oh Gott, barfuß" - das war also wohl doch bemerkenswerter als der Matsch, aber nicht mein Problem.
Ich versuchte mich dann an einer Abkürzung, traf auch die Richtung ganz gut, landete aber nach nicht einfachem Abstieg in waldigem Gelände im Tal in einem Areal, das zur Talstraße hin von Brennesseln umzingelt war. So blieb nach längerem Suchen nur der Versuch, über ein Industriegelände die Straße zu erreichen - doch der von mir befürchtete wadenbeissende Hund existierte glücklöicherweise nicht.
Die richtige Wegführung für einen empfehlenswerten Barfußwanderweg im Siebengebirge war das noch nicht, aber ich kann ja auch noch ein Weilchen weitersuchen ... Wenn ich sie habe, veröffentliche ich eine Beschreibung hier und/oder bei Btreff.
Hat jemand von Euch vielleicht einen Tip, wie man barfuß über einen feuchten Naturpfad den Abhang hinunter kommt ?
Trockene Füße an Euch alle
Georg
PS : Wie immer beim Barfußwandern war dies ein sinnliches Vergnügen dank der zahllosen Reize, die die vielen Nerven der Fußsohlen melden. Unter "erotisch" stelle ich mir freilich etwas anderes vor, was ich eh nicht öffentlich machen will - und im Kontext dieses Forums erst recht nicht.