Karibikparty in Altenhof (Hobby? Barfuß! 2)
Karibikparty in Altenhof
Letztes Wochenende hatte ich geschäftlich in Ried im Innkreis in der Nähe von Linz zu tun. Da ich auch dort übernachtete, beschloß ich nachts um die Häuser zu ziehen und bin dabei über einen Flugzettel gestolpert auf dem es hieß "Karibikparty in Altenhof". Also habe ich mich ins Auto gesetzt, um diesen Ort zu suchen. Bei ein Tankstelle hat man mir den Weg erklärt. Meine nackten Füße wurden von den dort herumhängenden Jugendlichen bestaunt. Gesagt hat aber niemand was.
Nach 30 minütiger Irrfahrt habe ich diese Party tatsächlich gefunden. Ausgestiegen aus dem Auto bin ich mit angelegtem Schuhwerk (Feigling!). Am Parkplatz hat mich dann ein ca. 20-jähriger angesprochen, weil ihm mein Gefährt gefallen hat und mich auf ein Getränk mit seinen Freunden eingeladen - die saßen alle, fünf an der Zahl, in einem VW-Bus sich mit Wein zuschüttend, um beim Mut antrinken Kosten zu sparen. Max, so hieß der "Anführer", erklärte mir, daß drinnen bei der Party alles voll mit Meeressand und es sehr heiß ist. Das war natürlich mein Stichwort: Sand - Hitze - Karibik - Barfuß - logisch, und ich beschloß ohne Jacke und Schuhe dort rein zu gehen.
Nachdem ich mich der überflüssigen Kleidungsstücke entledigt hatte ging ich dann über einen steinigen Weg vorbei an staunenden Partybesuchern zum Eingang. Auch an der Kasse hat keiner was gesagt.
Tatsächlich! Alles voller Sand und ziemlich viel davon. Der war zwar nicht besonders warm, hat sich aber trotzdem toll angefühlt. Die Mädels mit Ihren Stöckelschuhen kamen kaum vorwärts. Ich habe mich an die Bar gesetzt und habe dort mit einem süßen Mädel geschrien (die Musik war extrem laut). Die hat meine nackten Füße erst gar nicht bemerkt. Erst später ist es Ihr aufgefallen, hat das aber lustig gefunden. Auch Ihre Freundinen fanden es sehr amüssant. Mein Argument, daß man mit Karibikparty barfuß und Badehose assoziert, hat trotzdem niemanden bewogen es mir gleich zu tun.
Auf der Tanzfläche war ich auf jedenfall eine optische Attraktion. Einer hat mich panisch vor herumliegenden abgebrochenen Flaschen gewarnt und hat begonnen diese aufzuheben und wegzuwerfen. Andere Barfüßer habe ich nicht gesehen. Ist bei der Landjugend wohl auch nicht üblich. Aber vielleicht hatte mein Auftreten ja den einen oder anderen (Um-)Denkprozess angeregt.
Am nächsten Morgen bin ich barfuß zum Frühstück erschienen. Es war so gegen 8h45. Am Stammtisch hat man sich bereits zum zweiten (Bier-)Frühstück versammelt und schweigend meine Füße bewundert, als ich mich am Buffet bediente. Die Wirtin hat mich drauf aufmerksam gemacht, daß seit 8h30 Parkscheine zu entwerten sind. Also bin ich barfuß zum Auto. Die Passanten - die Meisten mit Jacke bekleidet, obwohl es gar nicht so kalt war - waren erstaunt über meine Outfit. Nachdem ich mein Auto mit Parkschein geschmückt hatte, habe ich dann gefrühstückt.
Danach habe ich nochmal bei meinen Auftraggebern bei Antenne 1 vorbeigeschaut - allerdings mit Schuhen (Feigling!). Möglicherweise schaffe ich es eines Tages auch zu Geschäftsterminen barfuß zu erscheinen. Mal sehen.
Ich bin dann nicht nach Wien zurück sondern über Hohentauern zu meinen Eltern nach Klagenfurt gefahren. Unterwegs habe ich eine Stunde Pause mit barfuß im Schnee spazieren gemacht. Hat ca. 4 Grad gehabt. Ich war erstaunt, wie sich mein Körper im Laufe dieses Winters an diese Temperaturen gewöhnt hat. Letzten Herbst waren meine Zehen schon nach fünf Minuten ganz weiß und taub. Jetzt werden sie schön rosa sind zwar auch kalt aber nicht gefühllos. Auch nicht nach einer Stunde über Schnee spazieren. Kann richtig süchtig machen. Anderen Wanderern bin ich nicht begegnet, wahrscheinlich, weil es ein bißchen regnerisch und nicht sehr sonnig war. Trotzdem ist die Landschaft dort sehr schön. Nach einer Stunde bin ich dann erfrischt weitergefahren. War eine schöne Zeit, das Wochenende.