Schnee: Spaß und Gefahren (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz @, Thursday, 11.02.1999, 22:21 (vor 9349 Tagen) @ unci

Hallo unci,

Vielen Dank, daß Du nach Deinen eigenen Erfahrungen so genau beschreibst, wo die Grenze liegt:

So schön sich das anfühlt, bei temperaturen deutlich unter dem gefrierpunkt (also so ab ca. -5 °C) ist äußerste vorsicht angesagt.
Bei kälte sind die nerven nicht mehr so empfindlich, daher werden eventuelle erfrierungen erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
Ich spreche aus eigener erfahrung, aber ein freund hat die gleichen symptome gehabt: die haut löst sich ab, und es bildet sich eine wassergefüllte blase.
Hinweis zur therapie, wenn es doch zu spät ist: nicht die abgelöste haut entfernen!
Mit einer sauberen, sterilen nadel an der seite die blase anstechen, damit das wasser herausfließen kann.
Dann tagsüber ein pflaster drüber und schonen, damit sich unter der blase möglichst ungestört neue haut bilden kann.
Das kann bis zu einer woche dauern, also geduld haben.
Ich wäre der letzte, der euch den schneespaß madig machen will, aber wenn es unter null geht, konzentriert euch auf die sinneseindrücke der füße, und schaut sie euch immer wieder einmal auch von unten an.
Vorher gut einfetten, und immer an eine fluchtmöglichkeit denken!
Wenn dann der schnee am schmelzen ist, bei temperaturen über dem gefrierpunkt, ist die verletzungsgefahr weit geringer - unglaublich, was so ein paar grad ausmachen können.

Offensichtlich ist eine Erfrierung so ziemlich dasselbe wie eine Verbrennung. Ich habe kürzlich nach ca. 4 min bei -7 Grad eine geringfügig schmerzende Zehenspitze gehabt, aber keine Blase bekommen, während bei 0 Grad inzwischen eine Viertelstunde mein (Genuß-) Pensum ist, das ich auch völlig unbeschadet überstehe. Im tiefen Schnee (wir haben jetzt einen halben Meter) reichen mir allerdings 2-3 min! Die Oberseite der Füße und die Waden sind doch ganz schön empfindlich -- aber da probiere ich es mal mit Einfetten.

Warme Füße, Lorenz


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