Schnee tut gut (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Thursday, 11.02.1999, 19:57 (vor 9415 Tagen)

Anfang Januar habe ich von meinen Barfußerfahrungen im Schnee während unseres Schwarzwaldurlaubs zwischen Weihnachten und Sylvester berichtet. Seither war leider nichts drin in Sachen Fortsetzung mangels Schnee im Rheinland, aber heute morgen lag alles um uns herum unter einer Schneedecke.
Ich konnte daraufhin während der Mittagszeit bei Sonnenschein loslaufen und bin gleich wieder eine gute halbe Stunde unterwegs gewesen.
Am Ende wurde es dann auch Zeit, nicht so sehr wegen Frierens, sondern weil ich deutlich merkte, daß meine Füße immer empfindlicher wurden und mich die Spuren eines Fahrzeugprofils im Schnee zu schmerzen begannen.
Jedenfalls war es mal wieder sehr schön, und ich kann allen nur empfehlen, die umfangreichen Empfehlungen in der "Winterrubrik" im Best of zu studieren und es dann selbst zu probieren !
Übrigens kam mir ein Hundehalter entgegen, der zu schmunzeln begann, als er meine nackten Füße sah. Ich habe freundlich gegrüßt, was er mit einem "Das tut gut !" quittierte. Ich habe sachlich "Jedenfalls eine ganze Weile" geantwortet und bin zügig weitergegangen - zum Stehenbleiben und Quatschen war es mir doch zu kalt.

Warme Füße Euch allen
Georg

Schnee: Spaß und Gefahren

unci @, Thursday, 11.02.1999, 22:00 (vor 9415 Tagen) @ Georg

Am Ende wurde es dann auch Zeit, nicht so sehr wegen Frierens, sondern weil ich deutlich merkte, daß meine Füße immer empfindlicher wurden und mich die Spuren eines Fahrzeugprofils im Schnee zu schmerzen begannen.

So schön sich das anfühlt, bei temperaturen deutlich unter dem gefrierpunkt (also so ab ca. -5 °C) ist äußerste vorsicht angesagt.
Bei kälte sind die nerven nicht mehr so empfindlich, daher werden eventuelle erfrierungen erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
Ich spreche aus eigener erfahrung, aber ein freund hat die gleichen symptome gehabt: die haut löst sich ab, und es bildet sich eine wassergefüllte blase.

Hinweis zur therapie, wenn es doch zu spät ist: nicht die abgelöste haut entfernen!
Mit einer sauberen, sterilen nadel an der seite die blase anstechen, damit das wasser herausfließen kann.
Dann tagsüber ein pflaster drüber und schonen, damit sich unter der blase möglichst ungestört neue haut bilden kann.
Das kann bis zu einer woche dauern, also geduld haben.

Ich wäre der letzte, der euch den schneespaß madig machen will, aber wenn es unter null geht, konzentriert euch auf die sinneseindrücke der füße, und schaut sie euch immer wieder einmal auch von unten an.
Vorher gut einfetten, und immer an eine fluchtmöglichkeit denken!

Wenn dann der schnee am schmelzen ist, bei temperaturen über dem gefrierpunkt, ist die verletzungsgefahr weit geringer - unglaublich, was so ein paar grad ausmachen können.

Schnee: Spaß und Gefahren

Lorenz @, Thursday, 11.02.1999, 22:21 (vor 9415 Tagen) @ unci

Hallo unci,

Vielen Dank, daß Du nach Deinen eigenen Erfahrungen so genau beschreibst, wo die Grenze liegt:

So schön sich das anfühlt, bei temperaturen deutlich unter dem gefrierpunkt (also so ab ca. -5 °C) ist äußerste vorsicht angesagt.
Bei kälte sind die nerven nicht mehr so empfindlich, daher werden eventuelle erfrierungen erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
Ich spreche aus eigener erfahrung, aber ein freund hat die gleichen symptome gehabt: die haut löst sich ab, und es bildet sich eine wassergefüllte blase.
Hinweis zur therapie, wenn es doch zu spät ist: nicht die abgelöste haut entfernen!
Mit einer sauberen, sterilen nadel an der seite die blase anstechen, damit das wasser herausfließen kann.
Dann tagsüber ein pflaster drüber und schonen, damit sich unter der blase möglichst ungestört neue haut bilden kann.
Das kann bis zu einer woche dauern, also geduld haben.
Ich wäre der letzte, der euch den schneespaß madig machen will, aber wenn es unter null geht, konzentriert euch auf die sinneseindrücke der füße, und schaut sie euch immer wieder einmal auch von unten an.
Vorher gut einfetten, und immer an eine fluchtmöglichkeit denken!
Wenn dann der schnee am schmelzen ist, bei temperaturen über dem gefrierpunkt, ist die verletzungsgefahr weit geringer - unglaublich, was so ein paar grad ausmachen können.

Offensichtlich ist eine Erfrierung so ziemlich dasselbe wie eine Verbrennung. Ich habe kürzlich nach ca. 4 min bei -7 Grad eine geringfügig schmerzende Zehenspitze gehabt, aber keine Blase bekommen, während bei 0 Grad inzwischen eine Viertelstunde mein (Genuß-) Pensum ist, das ich auch völlig unbeschadet überstehe. Im tiefen Schnee (wir haben jetzt einen halben Meter) reichen mir allerdings 2-3 min! Die Oberseite der Füße und die Waden sind doch ganz schön empfindlich -- aber da probiere ich es mal mit Einfetten.

Warme Füße, Lorenz

Schnee: Spaß und Gefahren - danke für die Info!!

moritz, Thursday, 11.02.1999, 22:47 (vor 9415 Tagen) @ unci

Am Ende wurde es dann auch Zeit, nicht so sehr wegen Frierens, sondern weil ich deutlich merkte, daß meine Füße immer empfindlicher wurden und mich die Spuren eines Fahrzeugprofils im Schnee zu schmerzen begannen.

So schön sich das anfühlt, bei temperaturen deutlich unter dem gefrierpunkt (also so ab ca. -5 °C) ist äußerste vorsicht angesagt.
Bei kälte sind die nerven nicht mehr so empfindlich, daher werden eventuelle erfrierungen erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
Ich spreche aus eigener erfahrung, aber ein freund hat die gleichen symptome gehabt: die haut löst sich ab, und es bildet sich eine wassergefüllte blase.
Hinweis zur therapie, wenn es doch zu spät ist: nicht die abgelöste haut entfernen!
Mit einer sauberen, sterilen nadel an der seite die blase anstechen, damit das wasser herausfließen kann.
Dann tagsüber ein pflaster drüber und schonen, damit sich unter der blase möglichst ungestört neue haut bilden kann.
Das kann bis zu einer woche dauern, also geduld haben.
Ich wäre der letzte, der euch den schneespaß madig machen will, aber wenn es unter null geht, konzentriert euch auf die sinneseindrücke der füße, und schaut sie euch immer wieder einmal auch von unten an.
Vorher gut einfetten, und immer an eine fluchtmöglichkeit denken!
Wenn dann der schnee am schmelzen ist, bei temperaturen über dem gefrierpunkt, ist die verletzungsgefahr weit geringer - unglaublich, was so ein paar grad ausmachen können.

Hallo unci, find ich echt gut, dass du auch mal über negative Erfahrungen schreibst. Du bist ja sicher einer der erfahrensten Winter- und Schnee-Barfüßer. Manchmal hörten sich die winterlichen Barfußberichte im Forum so an, als müsse man nur die Anfangsschwierigkeiten überwinden und könne dann problemlos und gefahrlos bei jeder Schneelage und bei allen Temperaturen barfuß laufen. Ich kann mir vorstellen, daß die von dir geschilderten Erfrierungserscheinungen äußerst schmerzhaft waren, so daß du anderen ähnliches sicher ersparen willst. Ganz abgesehen davon, ist so was ja ein "gefundenes Fressen" für die große Zahl an Spöttern und Skeptikern - "wie kann man auch nur bei diesem wetter barfuß laufen, das muß ja so ausgehen" usw.... kann man sich ja sehr gut vorstellen. Daher sollten wir uns da echt gegenseitig auf dem laufenden halten bzw. eben auch solche Schattenseiten des Barfußgenusses nicht verschweigen.
Was mich doch noch interessieren würde: Bist du/seid ihr besonders lange barfuß unterwegs gewesen, bevor das passierte oder war es einfach noch kälter als sonst? An mangelnder Praxis kann es doch nicht gelegen haben, nach dem du ja schon einige Monate barfüßiger Ausflüge bei jedem Wetter hinter dir hast!?
Mußt du dir den Genuß des barfüßigen Uni-Besuchs jetzt etwa versagen oder haben sich deine Füße schon wieder so weit erholt??
Ich wünsch dir trotzdem noch viel Barfuß-Spaß im Schnee bei hoffentlich bald wieder erträglicheren Temperaturen!
Moritz

Außerdem macht es süchtig....

Schnaxel ⌂ @, Thursday, 18.02.1999, 11:34 (vor 9408 Tagen) @ unci

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Tach auch...

Das Problem mit den Erfrierungen hat sich bei mir bisher noch nicht ergeben, da ich auch noch nicht länger als jeweils eine Viertelstunde den Yeti gespielt hab, allerdings hab ich irgendwie den Eindruck, daß man da süchtig von wird...

[image] Schnaxel-Online

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