"David im Wunderland" (Hobby? Barfuß! 1)

Georg II, Saturday, 23.01.1999, 12:48 (vor 9392 Tagen)

Hallo, liebe Barfuesser,

bereits vor einiger Zeit hatte ich mich mal kurz direkt beteiligt, aus meiner Wunschfirmierung "Georg II" wurde aufgrund mangelnder E.Mail-Praxis leider "Michael" - nochmals sorry an den Initiator diese Forums.

Aufmerksam machen wollte ich auf einen Film der vor wenigen Monaten zweimal im Fernsehen zu sehen war und wo das Thema Barfusslaufen sowohl bildlich als auch in den Dialogen eine Rolle spielte (hat offenbar keiner aus dem Forum gesehen...). Die Story drehte sich um zwei fünfzehnjährige Jungs, die sich in der Nähe von Stuttgart kennenlernten und aus völlig verschiedenen Milieus stammen: Michael, der etwas verwöhnte Sohn einer alleinerziehenden Aertzin lernt den gleichaltrigen David kennen, der zur Gemeinschaft der fiktiven "Jakobianer" gehört (enger Bezug zu den voriegend in USA und Kanda lebenden urchristlichen Gemeinden der Hutterer, Amischen und Mennoniten). David trägt wie diese schwarze Hosen , weißes Hemd und ist barfuß, barfuß bei der Feldarbeit, barfuß auf der Straße, zuhause etc.. David und Michael lernen interessiert die Welt des jeweils anderen kennen, wobei Michael David irgendwann fragt: "sag mal, läufst du eigentlich immer barfuß?" Davids freimütige Antwort: "ja, Schuhe sind mir zu hart!" Kurz darauf läßt Michael sich von David inspirieren und beide laufen durch das Heimatdorf von Michael auf nackten Sohlen, wobei sie prompt Michaels Klicke begegnen, deren "Sprecher" die provokative Frage stellt: "Sagt mal, warum lauft ihr eigentlich ohne Schuhe herum?" Michael springt dem etwas schüchternen David zur Seite und sagt schlichtund ergreifend: "na, weil ´s uns Spaß macht!"
Die Story spitzt sich zu und Michael beschließt abzuhauen. Da David keine Schuhe hat und er doch irgendwannlernen "muß", das Schuhe nicht zu hart sind, kauft Michael ihm von der Kreditkarte seiner Mutter ein Paar Sneakers für sage und schreibe 329 Mark, was der an Bescheidenheit gewöhnte David nur mit den Worten quittiert; so viel Geld..." Irgendwie bleibt David aber bei seiner Gewohnheit, läßt Michaels Geschenk beiseite liegen und läuft weiter barfuß. Als beide in einem Stuttgarter Lokal sitzen, sieht sich der Kellner ebenfalls genötigt mitzuteilen, daß "Barfußlaufen hier aber nicht erlaubt ist". Kurz zum Ende: David kehrt zu seiner Familie auf den Bauernhof zurück, und bald beschließen die Jakobianer die Rückkehr nach Kanada. Für ihr Gemeinschaftleben ist Deutschland halt zu klein und hat zu viele Vorschriften - das betrifft wohl auch die negativen Ansichten zum Barfußlaufen. Die letzte Einstellung ist jedenfalls, wie David ein Pferdefuhrwerk besteigt - barfuß natürlich, das ihn und die Seinen zu Bahnhof oder Flughafen bringt. Ob er auch den Flieger barfuß bestiegen hat, wurde leider nicht mehr thematisiert.

Fazit: Schade, daß die Jakobinaer nicht in Deutschland bleiben konnten und wollten - hoffen wir, daß die "Repressionen" gegen das Baruflaufen hier nicht so überhand nehmen, daß auch wir Barfüßer nach Kanada oder andere klimatisch und atmosphärisch lockerere Länder (Neuseeland!)auswandern müssen.

Herzliche Füsse

Georg II


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