BARFUSS FUER DIABETIKER, JA ODER NEIN ? (Hobby? Barfuß! 1)

ANONYM, Thursday, 12.11.1998, 19:08 (vor 9537 Tagen)

Hallo, liebes FORUM

Ich möchte folgende Frage an Euch richten, die mich sehr bewegt:

Ich selbst bin begeisterter Barefooter.

Eine mir sehr nahestehende Person ist Diabetiker seit ihrer Kindheit. Man hat ihr immer gepredigt (Aertze, und in der Folge Elternhaus), Barfussgehen sei so ungefähr das Dümmste, das ein Diabetiker anstellen könnte, da die geringfügigste Verletzung am Fuss katastrophale Folgen habe (diabetesbedingte Gerinnungsprobleme in den Adern des Fusses erschweren die Heilung), und eine Amputation zur Folge haben würden.

Die Person hat also bis zu meinem Eintritt in ihr Leben nur beschuht gelebt; durch meinen schlechten (?) Einfluss läuft sie zuhause jetzt meist barfuss, mit positivem, weil stärkendem Einfluss auf ihre Fussmuskulatur, traut sich aber immer noch nicht, einen Fuss in die Natur zu setzen.

Global gibt die Schulmedizin den Diabetikern die unmöglichsten "Ratschläge", immer mit Androhung der schlimmsten Konsequenzen , deren Befolgung im Alltag kaum zu ertragen ist. In Wirklichkeit ist diese Krankheit bei vernünftiger und etwas disziplinierter Lebensweise sehr einfach zu handhaben, aber wenn man allen Drohungen der Aertzeschaft Folge leistet, ist das Leben für Diabetiker eine Qual.

Beispiel Ein Rat eines angesehenen Internisten an diese Person lautete beispielsweise, jeden Tag Sauerkraut zu essen, aber nur aus dem Reformhaus, wenn eine Lebenserwartung von X Jahren erreicht werden soll.Der vernünftig denkende Mensch stellt sich wohl die frage nach der Geniessbarkeit dieser Diät , oder ? Dies war natürlich bestimmt ein wissenschaftlich begründeter Ratschlag, vorgetragen mit der Autorität des Medeziners. Andere Beispiele für ähnlichen Unfug hat die betroffene Person unzählige bekommen, aus deren beklemmenden Einfluss sie sich im Laufe der Jahre befreit hat.

Ich habe so den Verdacht, dass die Antibarfusspropaganda in die gleiche Gattung gehört wie das zwangsweise Sauerkrautessen, u a.m.

Trotzdem sitzen solche Parolen, von früher Kindheit an eingeprägt, sehr tief.

Kann jemand im Forum mir eine fundierte, oder auch spontane Ansicht zum Thema geben, die die Person überzeugen können, ihre Aengste zu verlieren, oder haben die Götter in Weiss ausnahmsweise uneingeschränkt recht ?

Da es nicht um mich geht, sondern um eine Drittperson, schreibe ich unter "anonym", um jeden Rückschluss auf die betroffene Person zu vermeiden, und bitte um euer Verständnis

BARFUSS FUER DIABETIKER, JA ODER NEIN ?

Lorenz ⌂ @, Thursday, 12.11.1998, 21:16 (vor 9537 Tagen) @ ANONYM

Hallo begeisterter Barefooter,

Vielleicht helfen meine Gedanken ein bißchen weiter.

..... Man hat ihr immer gepredigt (Aertze, und in der Folge Elternhaus), Barfussgehen sei so ungefähr das Dümmste, das ein Diabetiker anstellen könnte, da die geringfügigste Verletzung am Fuss katastrophale Folgen habe (diabetesbedingte Gerinnungsprobleme in den Adern des Fusses erschweren die Heilung), und eine Amputation zur Folge haben würden.

Die heutigen Ärzte sind oft von vorneherein gegen das Barfußlaufen voreingenommen.

Ich bin kein Mediziner, arbeite aber in einer Firma, die auf dem Gebiet Diagnose und Behandlung von Diabetes einen bedeutenden Namen hat. Da geht man davon aus, daß ein gut (und mit geringer Schwankungsbreite) eingestellter und überwachter Diabetes ein völlig normales Leben erlaubt. Kann der Zucker im Normalbereich gehalten werden, so ist auch die Gerinnung und die Wundheilung o.k.

Falls die betroffene Person ihren Blutzucker gut im Griff hat und sonst keine Wundheilungsprobleme bestehen, sollte das Barfußlaufen auch kein Risiko sein. Andernfalls muß man schon vorsichtig sein -- allerdings auch mit Schuhen! Bei mir sind nämlich die häufigsten Fußverletzungen Blasen, die ich mir laufe, wenn ich wieder einmal Schuhe anziehen muß!

Beinamputationen bei Diabetikern werden erforderlich, wenn die Blutgefäße so verstopft sind, daß das Gewebe abstirbt. Diese Verstopfung wird durch dauerhaft erhöhten Zucker und die in der Regel damit verbundene Fettstoffwechselstörung verursacht, sie kommt sozusagen von innen. Schuhe bieten dagegen wirklich keinerlei Schutz. Vielleicht ist da die durchblutungssteigernde Wirkung des Barfußlaufens gar nicht so schlecht??

Gruß, Lorenz

[image] Barfußlaufen in der Natur

Nachtrag -- durchaus ermutigend

Lorenz ⌂ @, Friday, 13.11.1998, 16:57 (vor 9536 Tagen) @ Lorenz

Hallo,

1.) Ich habe heute mal kurz mit der Suchmaschine nach diabetes AND wundheilung recherchiert und etwas medizinische Fachinfo gefunden, die eigentlich bestätigt, was ich geschrieben habe. Amputationen werden danach tatsächlich erst durch Blutgefäßverschlüsse notwendig -- und die Wundheilung ist bei Insulinzufuhr o.k.

2.) Ein Kollege hat mir erzählt, daß seine Schwiegermutter seit 40 Jahren 3x täglich Insulin spritzen muß und gewissenhafte Blutzucker-Selbstkontrolle treibt. In letzter Zeit mußte sie sich einigen Operationen unterziehen, wobei keinerlei Probleme mit der Wundheilung auftraten.

Fazit: Wenn ein Diabetiker den Blutzucker gut im Griff hat und nicht unter Durchblutungsstörungen leidet, trägt er beim Barfußlaufen dasselbe Risko wie jeder von uns -- das ist nach meiner Erfahrung der Verlust einiger Tröpfchen Blut alle paar Jahre.

Gruß, Lorenz

[image] Barfußlaufen in der Natur

Nachtrag -- durchaus ermutigend

anonym, Friday, 13.11.1998, 18:13 (vor 9536 Tagen) @ Lorenz

Hallo,

1.) Ich habe heute mal kurz mit der Suchmaschine nach diabetes AND wundheilung recherchiert und etwas medizinische Fachinfo gefunden, die eigentlich bestätigt, was ich geschrieben habe. Amputationen werden danach tatsächlich erst durch Blutgefäßverschlüsse notwendig -- und die Wundheilung ist bei Insulinzufuhr o.k.

2.) Ein Kollege hat mir erzählt, daß seine Schwiegermutter seit 40 Jahren 3x täglich Insulin spritzen muß und gewissenhafte Blutzucker-Selbstkontrolle treibt. In letzter Zeit mußte sie sich einigen Operationen unterziehen, wobei keinerlei Probleme mit der Wundheilung auftraten.

Fazit: Wenn ein Diabetiker den Blutzucker gut im Griff hat und nicht unter Durchblutungsstörungen leidet, trägt er beim Barfußlaufen dasselbe Risko wie jeder von uns -- das ist nach meiner Erfahrung der Verlust einiger Tröpfchen Blut alle paar Jahre.

Gruß, Lorenz

Hi, Lorenz,

Vielen Dank für die ermutigende Information. Ich werde sie an die geeignete Person weiterleiten, und hoffe sie zu überzeugen

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