Hallo!
Nachdem ich mich schon vor längerer Zeit mal vorgestellt hatte (7. 9.), wollte Silvia noch etwas über meine Schulzeit wissen. Nun, da gibts eigentlich (leider) nichts aufregendes zu sagen, außer daß wir in der 1. und 2. Klasse eine Lehrerin hatten, bei der wir entweder mit Sportschuhen oder barfuß Sport machen konnten, und ich so in der 2. Klasse, wenn wir in der Turnhalle waren, eigentlich fast ausschließlich barfuß Sport gemacht habe. Im Gymnasium war ich allerdings dann kein einziges Mal beim Sport barfuß und meines Wissens gab es bei uns Jungs auch keinen, der jemals barfuß Sport gemacht hätte (bis zur 12. Klasse hatten wir nach Jungs und Mädchen getrennt Sport). Allerdings weiß ich, daß einige Mädels beim Sport barfuß waren, aber die waren halt in der anderen Halle. Ansonsten bin ich während meiner gesamten Schulzeit, speziell während des Gymnasiums, höchstselten barfuß gelaufen, nicht weil ich nicht wollen hätte, aber getraut habe ich mich irgendwie nie. Mein damaliger "Kompromiß" war dann barfuß in Birkenstocks. Die einzige Ausnahme waren dann irgendwelche Chor- oder Orchesterwochen oder Jugendlager im Sommer, da bin ich dann öfters mal barfuß gewesen und war auch nicht der einzige - gemeinsam läuft es sich halt einfach leichter barfuß...
Christian

Hi Christian und alle anderen !!

Ich komme leider viel zu wenig dazu, hier was reinzuschreiben (und es plagt mich auch schon ein leicht schlechtes Gewissen ob mancher Anfragen, z.b. Georg ...)

Deine Schulzeit-Erlebnisse decken sich wieder einmal 100% mit dem, was ich erlebt habe. Denn bei uns war es in der sogenannten "Volksschule" (ich glaube, in Deutschland sagt man Grundschule) auch manchmal an der Tagesordnung, barfuß Sport zu machen. Aber wie gesagt - und ich erinnere mich noch daran - nur manchmal. Einzige Ausnahme für mich war damals die Tatsache, dass ich mich bei einem Judo-Grundkurs eingeschrieben hatte - ein reiner Barfuß-Sport )
Ansonsten war es in dieser Zeit wenigstens im Sommer so, daß wir geschlossen in der grossen Pause auf die Schulwiese hinaus durften und mit Genehmigung der Lehrer durften wir da barfuß gehen ... ich erinnere mich noch gut, wie wir alle rausgestürmt sind und dann ist binnen Sekunden irgendwo im Eck ein Riesenhaufen an Schuhen und Socken liegengeblieben

Naja, mit der Zeit wurde es dann leider auch so, wie Du es beschrieben hast: Man ist dann irgendwie immer mehr in diesen Zwang hineingewachsen und man traut sich dann irgendwie nicht. Es ist Hochsommer und du sitzt mit Turnschuhen und Frotteesocken in der Klasse. Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich diese Norm einmal durchbrochen habe - sprich ich hab es GEWAGT, Schuhe OHNE Socken zu tragen mit dem Enderfolg: "He schau mal, der kann sich nicht einmal Socken leisten!"
Ich weiß nicht, ob das auch schon irgendwem von Euch so gegangen ist, aber wenn man dann der einzige in so einer Situation ist (in einer Klasse!) ... Puh!!!!
Irgendwie kommt man sich dann mit der Zeit blöd vor und kapselt sich irgendwie ab bzw. kommt sich mit dieser "Vorliebe" irgendwie total allein vor.

Sehen wir´s doch mal so: Jetzt haben wir uns hier alle kennengelernt und jeder hat (mehr oder weniger) geglaubt, daß er/sie der/die einzige ist, die heimlich irgendwo hinfahren, um einen Inkognito-Barfuß-Spaziergang zu geniessen.
Im Wald zum Beispiel: Ich hab auf meinem allerersten, längeren (ca. 2 Stunden) Barfußspaziergang durch den Wald so viel Kraft und Energie getankt - ich hab mich einfach SAUWOHL gefühlt !! Und irgendwie hat es mich dann auch auf einma nicht sooo gestört, jemandem zu begegnen (trotz Herzklopfen!), weil ich mich einfach FREI gefühlt hab.

Wiese, ja sogar unterschiedliches GRAS zu spüren; Waldwege, ob fest oder matschig --- alles für sich einmalig.

Der österreichische Kabarettist Josef Hader (kennt man den in D ????) hat in einem seiner Programme einen sehr weisen Satz gesagt, aber den will ich hier mal anbringen, weil ich denke, daß er doch soviel zu dem Thema aussagt:

"Haben wir nicht viel verlernt? Einfach verlernt ??"

..........................
Mach jetzt Schluß und bin gespannt auf Eure Meinung ...

Bis dahin grüßt Euch
barfüßigst (was sonst?)

Andy

PS: Für alle, die´s noch nicht wissen: Österreicher, 26 )

Hallo Christian,

Die einzige Ausnahme waren dann irgendwelche Chor- oder Orchesterwochen oder Jugendlager im Sommer, da bin ich dann öfters mal barfuß gewesen und war auch nicht der einzige - gemeinsam läuft es sich halt einfach leichter barfuß...

Schön, daß Du ein musikalischer Barfüßer bist! Ich habe auch ein paar Jahre in einem Orchester mitgespielt. Gleich beim ersten Mal habe ich gesehen, daß einige barfuß waren; und daraufhin habe ich meine Schuhe konsequent daheim gelassen, wenn das Wetter es irgendwie erlaubt hat.
Einmal bin ich auch als Trendsetter aktiv gewesen: Ich habe mal in einem Posaunenchor Horn gespielt. Neben mir saß ein hübsches Mädchen, das dasselbe Instrument spielte. Ich bin bei schönem Wetter nur barfuß zur Probe gegangen -- und nach ein Paar Wochen ließ sie ihre Schuhe auch zuhause. Kurz danach war nahezu der halbe Bläserchor barfuß!
Eine Zeitungsnotiz über einen Kinderchor, der barfüßig einen Wettbewerb gewonnen hat, habe ich auf das Web gebracht -- siehe den untenstehenden Link!

Mir wird das Barfußlaufen von allen Seiten leicht gemacht, denn ich erhalte viel anerkennende Rückmeldung und ernte so gut wie nie Spott oder Tadel. Selbst meine Chefs ignorieren wohlwollend, wenn ich barfuß im Büro sitze!

Schön, daß Du auch bei süddeutschen Barfuß-Wandertreffs mitmachen willst, vielleicht können wir diese dann musikalisch untermalen. Welches Instrument spielst Du eigentlich?

Mit barfüßig-musikalischen Grußen, Lorenz

Natürlich empfinden und erfolgreich sein