Zeitungsartikel (Hobby? Barfuß! 1)
Hallo Micha, Katja und alle Interessierten,
ich habe mich gestern abends zu dem Zeitungsartikel vorgearbeitet (das Laden dauerte ziemlich lange), weil Andreas ja von einer DSS - Information berichtet hatte, daß die Veröffentlichung am 7. 08. in der FAZ erfolgt sei. (Vergleiche dazu auch im "Best of" die letzte Rubrik "Und dann wäre da noch").
Der Artikel in der RZ geht, wie die Autorenangabe ausweist, auf Ute Eberle, eine Mitarbeiterin von dpa (Deutsche Presse Agentur) zurück, deren Material sicher alle deutschen und deutschsprachigen Zeitungen abonniert haben.
Es wäre sicher interessant zu wissen, aber (jedenfalls für mich) kaum zu ermitteln, wieviele Zeitungen diesen Beitrag so oder so ähnlich gedruckt haben.
Wer sich das Vorarbeiten zur RZ ersparen möchte und auf das dortige Barfußfoto verzichten kann, hier der Text als Zitat (Quelle : RZ, 7. 8. 1998, http://www.rhein-zeitung.de/on/98/08/07/magazin/news/barfuss.html):
"Barfuß wandern liegt im Trend - Nackte Füße auf dem Vormarsch
Immer mehr Amerikaner gehen barfuß wandern. Zehn Klubs gibt es schon, deren Mitglieder auf nackten Sohlen die Natur erobern. Das früher eher versteckte Hobby findet auch in anderen Ländern Nachahmer.
Der 42jährige Computerfachmann Mike Berrow aus Concord in Kalifornien, der seine Schuhe jetzt ganz ungeniert zu Hause läßt, berichtet von zwei weiteren Vereinen in Kanada und von ersten informellen Zusammenschlüssen in Großbritannien und Deutschland.
"Es ist ein sehr befreiendes Gefühl. Ich spüre gerne die Luft und den Boden an meinen Füßen", erklärt Berrow seine Vorliebe für "unten ohne". Gefahren angeschlagener Zehen, giftigen Efeus und Zeckenbissen schrecken ihn nicht.
Richard Frazine, der ein Buch über schuhloses Wandern schrieb, dem er sich schon seit 20 Jahren widmet, schwärmt: "Im Wald barfuß zu gehen, ist eine sehr sinnliche und angenehme Erfahrung."
Frazine berichtet, daß die ausdauerndsten der neuen Trend-Hiker sogar die über 3000 Kilometer des berühmten Appalachian-Trails vom Neuenglandstaat Maine bis Georgia im Süden der USA ohne Schuhe schafften.
Das sei gar nichts besonderes, findet Frazine. Die Griechen und Ägypter der Antike hätten schließlich fast ausschließlich barfuß Hochkulturen, Pyramiden und Weltreiche aufgebaut. "Aber aus irgendeinem Grund glauben die Menschen heutzutage, daß sie Schuhe brauchen, nur weil sie ein Mensch sind. Dabei benötige ich Schuhe nicht dringender als mein Hund."
"Die Leute haben komische Vorstellungen", sagt der 50jährige. "Sie befürchten, daß sie sich irgend etwas ganz Furchtbares holen, sobald sie ihre Schuhe ausziehen, wie Krankheiten oder schreckliche Blessuren. Aber der Fuß ist weniger verletzlich als die meisten Körperteile." Barfüßler entwickelten zudem schnell eine widerstandsfähige Hornhaut und achteten vor allem genau darauf, wohin sie träten. Hohe Absätze und schlecht sitzende Schuhe seien viel gefährlicher für den Fuß. Auch, daß nackte Füße gegen Hygienevorschriften verstoßen würden, stimme nicht.
Aber Vorsicht: Barfuß gehen macht offenbar süchtig. Frazine trägt höchstens vier Stunden täglich Schuhe, selbst im Winter: "Schmelzender Schnee an einem nicht zu kalten Tag ist eines der perfektesten Vergnügen." Berrow in Kalifornien geht sogar barfuß zur Arbeit: "Ich bin Teilhaber der Firma, deshalb geht das." Aber auch andere Anhänger der Frei-Fuß-Kultur berichten im Internet davon, wie sie sich immer weiter in Gelände vortasten, in das sich zuvor kein nackter Zeh wagte. Wie etwa zum Büro-Kopierer.
Die Nacktfüßler aus Leidenschaft haben im Internet ein Verzeichnis von barfußfreundlichen Geschäften eröffnet. Sie veranstalten auch Wanderungen für Anfänger. Ein jeder könne es, sagt Frazine: "Nie die Füße schleifen lassen, schlurfen oder treten. Das vervielfacht das Verletzungsrisiko.". Für Schüchterne, die sich keine Blöße geben wollen, gibt's übrigens sohlenlose "Barfuß-Sandalen".
Ute Eberle, dpa"
Herzliche Füße an alle
Georg