Tips für kaltes Wetter... (Hobby? Barfuß! 1)

Andreas 'BarefootAndy' Spring ⌂ @, Friday, 02.10.1998, 15:51 (vor 9578 Tagen)

Tja, es ist nicht mehr zu leugnen, der Herbst ist da... und zwar leider in der recht schmuddelig-grauen Variante.
Bevor der Oktober sich von seiner goldenen Seite zeigt, ist wohl erstmal Schmuddelwetter angesagt, mit Temperaturen nur noch um 10 Grad am Tag.
Klingt eigentlich nach absolutem Schuhwetter, allerdings habe ich inzwischen meine persönliche Untergrenze was Barfüßern angeht auf knapp über Null herunterschrauben können.

Wie geht sowas...? Nun, ein oder zwei Tips dazu:
1.) Melkfett!
Klingt zwar etwas bäuerlich, ist aber im Grunde eine der besten und günstigsten Hautcremes, die man sich vorstellen kann.
Eigentlich nichts anderes als eine Fettcreme, zuweilen mit Kräuterextrakten versetzt (z.B. Ringelblume), dient diese Creme sehr gut zur Erhaltung der Hautfeuchtigkeit (gerade bei nassem Wetter, und kaltem Wind, ist die Haut stark gefährdet, was Austrocknung angeht!!).
Auf einigen Dosen steht auch ausdrücklich drauf, daß Melkfett hervorragend geeignet ist als Massagecreme, zur Fußpflege und als Kälteschutz... also: wieso nicht alles kombinieren...?
Bevor es barfuß 'raus in den Herbst geht, die Füße waschen, und dann 'ran mit der Creme... sorgfältig die Füße eincremen, und auch die Creme einmassieren... schon nach kurzer Zeit merke ich dabei immer ein leichtes warm-wohliges Kribbeln...
...und der Barfußtag kann beginnen. :)

2.) Warme Kleidung!
Hmm, also statt Schuhen einen Extra-Pullover...?! Ja, wirklich, das hilft.
Sofern die Gesamtkörpertemperatur nämlich hoch gehalten wird, ist der Temperaturverlust an den nackten Füßen in etwa vergleichbar mit dem an den Händen (ohne Handschuhe).
Somit ergibt sich hier auch eine Antwort auf die 'ewige Frage': "Ist das nicht zu kalt???", die gerade in dieser Jahreszeit sehr oft an Barfüßer gestellt wird. :)

3.) Rauhe Oberflächen!
Also, nicht gerade Gleisbettschotter (grins!), aber doch etwas rauhere Oberflächen sind hervorragend geeignet, die Durchblutung der Füße richtig anzukurbeln.
Und das pflanzt sich dann schell bis in die Waden fort. Ein angenehmes Kribbeln stellt sich dabei auch recht schnell ein.

Alles kombiniert, dürfte für die kühlen Zeiten erstmal reichen.
Achja... natürlich müßt Ihr gerade bei kühlem Wetter noch verschärfter als bisher mit 'dem Blick' (TM) rechnen, also mit der Anstarrerei, mit der Barfüßer auch fast überall konfrontiert werden (wenn man mal von den klassischen Barfußländern absieht...).

In diesem Sinne, einen frohen Barfußherbst wünscht,
Andreas :)

[image] Happy Hippe Inc. - Andreas Spring's HomePage

Tips für kaltes Wetter...

Andy, Wednesday, 07.10.1998, 03:18 (vor 9574 Tagen) @ Andreas 'BarefootAndy' Spring

1.) Melkfett!
2.) Warme Kleidung!
3.) Rauhe Oberflächen!

Hallo ihr ....

zu 1.)
Hirschtalg geht auch sehr gut. Eignet sich besonders gut für Trips durch Wald und Wiese. Es ist zwar am Anfang etwas gewöhnungsbedüftig, aber auf Dauer sehr praktisch. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man eigentlich auf jedem Untergrund keine Probleme hat (Wiese, Kieswege, usw.)

zu 2.)
Besonders wichtig für den Winter!!!
Es kann ein echt tolles Erlebnis sein, barfuss im Schnee zu gehen ... allerdings ist die richtige, warme Bekleidung (wie von Andreas angeführt) wichtig - wenn der Körper oben herum warm gehalten wird und auch die Beine (z.b. mit Thermohosen u.dgl.) machen die niedrigen Temperaturen überhaupt nichts - da bin ich schon eine knappe halbe Stunde unterwegs gewesen ... war toll!!! (ich frage mich nur manchmal, was andere "konservative" Wanderer sagen, wenn sie die barfüssigen Spuren im Schnee sehen :-)

zu 3.)
Rauhe Oberfächen: Von der Wiese auf den Waldweg war am Anfang fürmich ein wenig Quälerei. Allerdings "trainieren" sich die Füsse derart schnell, dass ich schon bald ohne Probleme und total relaxed gehen konnte - und das auf fast jedem Untergrund. Besonders interessant finde ich es irgendwie, dass es einem mehr und mehr egal wird, was die Passanten sagen, je länger man unterwegs ist. Im Gegenteil: Einige - z.b. Reiter - haben sogar besonders freundlich gegrüsst !! Von anderen wiederum bekommt man Blicke ab, die fast ein wenig neidisch sind ... Marke "der traut sich" :-)

Leider haben wir hier in Österreich offenbar viel zu wenige - oder keine (???)- Barfüsser ...

Hallo Andy !

Georg, Wednesday, 07.10.1998, 21:08 (vor 9573 Tagen) @ Andy

Hallo Andy,
wie schön, nach längerer Zeit wieder einmal von Dir zu lesen !
Ich habe Dich in der Zwischenzeit hier schon mehrfach zitiert mit Deiner "legendären" Äußerung :

JA WIRKLICH - ICH BIN NICHT DER EINZIGE !!!!!
*jubel* *freu* Ich hatte echt schon den Eindruck mit der Zeit, dass ich mit dieser
Leidenschaft, barfuss zu gehen, ganz alleine bin.

Auch Deine Überlegung :

Manchmal denke ich mir, dass diese Gesellschaft schon ziemlich krank ist - wir
unterwerfen uns Zwängen und Normen der Bekleidung und nur ein kleiner Teil -
nämlich wir hier in diesem Forum - steht offen dazu, dass es barfuss einfach viel
schöner ist ... obwohl es eigentlich alle wissen. Schon komisch, oder nicht ???

finde ich berechtigt und bedenkenswert, auch wenn die Zahl der "Mitwisser" sicher über das Forum hinausgeht ...
Schreib doch mal was von Deiner barfüßigen Vergangenheit, ob Du als Kind schon gerne barfuß gingst (ich war nicht sehr oft in Österreich, aber barfüßige Kinder habe ich da recht regelmäßig gesehen) und wie Du es mit dem hier gerne besprochenen Thema "Barfuß beim Sport" hälst !
Herzliche Füße aus Köln nach ???
Georg

Tips für kaltes Wetter...

unci @, Thursday, 08.10.1998, 21:54 (vor 9572 Tagen) @ Andy

Es kann ein echt tolles Erlebnis sein, barfuss im Schnee zu gehen ... allerdings ist die richtige, warme Bekleidung (wie von Andreas angeführt) wichtig - wenn der Körper oben herum warm gehalten wird und auch die Beine (z.b. mit Thermohosen u.dgl.) machen die niedrigen Temperaturen überhaupt nichts - da bin ich schon eine knappe halbe Stunde unterwegs gewesen ... war toll!!! (ich frage mich nur manchmal, was andere "konservative" Wanderer sagen, wenn sie die barfüssigen Spuren im Schnee sehen :-)

es freut mich riesig, dass auch andere das schon genossen haben!

habe ich auch schon bis zu 40 minuten geschafft -
zuerst ist es kalt, dann furchtbar kalt, dann prickelt es, schliesslich nur noch ein "aha - kalt" gefühl ohne jegliches unbehagen!
macht unglaublich spaß, insbesondere wenn die sonne scheint, kein wind weht und der schnee angenehm ist
(pulverschnee ohne harschdecke).
harschiger schnee (mit überfrorener oberfläche) kann im extremfall die haut an dünnen stellen aufritzen....
(sogenannter "geldschnee", weil er so ähnlich klingt wie münzgeld)

mit fröhlichem schneeballwurf (schneeballschlachten gibts bei mir NUR mit nackten händen und füßen)

unci

Tips für kaltes Wetter...

unci @, Thursday, 08.10.1998, 21:46 (vor 9572 Tagen) @ Andreas 'BarefootAndy' Spring

1.) Melkfett!
Klingt zwar etwas bäuerlich, ist aber im Grunde eine der besten und günstigsten Hautcremes, die man sich vorstellen kann.
Eigentlich nichts anderes als eine Fettcreme, zuweilen mit Kräuterextrakten versetzt (z.B. Ringelblume), dient diese Creme sehr gut zur Erhaltung der Hautfeuchtigkeit (gerade bei nassem Wetter, und kaltem Wind, ist die Haut stark gefährdet, was Austrocknung angeht!!).
Auf einigen Dosen steht auch ausdrücklich drauf, daß Melkfett hervorragend geeignet ist als Massagecreme, zur Fußpflege und als Kälteschutz... also: wieso nicht alles kombinieren...?
Bevor es barfuß 'raus in den Herbst geht, die Füße waschen, und dann 'ran mit der Creme... sorgfältig die Füße eincremen, und auch die Creme einmassieren... schon nach kurzer Zeit merke ich dabei immer ein leichtes warm-wohliges Kribbeln...
...und der Barfußtag kann beginnen. :)

auch wichtig, um risse zu vermeiden, ist eine glatte oberfläche
(ganz abgesehen davon, dass sich diese besser anfühlt ....)
die haut an den kanten der fersen neigt bei mir dazu, trocken, rauh und rissig zu werden.
um eine glatte und dennoch widerstandsfähige haut zu erreichen, gibt es taugliche und untaugliche methoden.
die hornhaut mit einem messer abzutrennen oder mit einer rauhen feile abzurubbeln, ist nicht anzuraten.
besser ist feines sandpapier (oder grobes sandpapier, um ueberschuessige hornhaut abzutragen, und feines zur nacharbeit).
in der handhabung einfacher als sandpapier (und abwaschbar, also so gut wie endlos verwendbar) ist eine hornhautfeile (etwa von der firma scholl) - nicht mit "hornhautraspel" verwechseln!
auf beiden seiten hat sie eine oberflaeche wie verschieden feines sandpapier.
erhaeltlich in drogeriemaerkten.

2.) Warme Kleidung!
Hmm, also statt Schuhen einen Extra-Pullover...?! Ja, wirklich, das hilft.
Sofern die Gesamtkörpertemperatur nämlich hoch gehalten wird, ist der Temperaturverlust an den nackten Füßen in etwa vergleichbar mit dem an den Händen (ohne Handschuhe).
Somit ergibt sich hier auch eine Antwort auf die 'ewige Frage': "Ist das nicht zu kalt???", die gerade in dieser Jahreszeit sehr oft an Barfüßer gestellt wird. :)

richtig!

3.) Rauhe Oberflächen!
Also, nicht gerade Gleisbettschotter (grins!), aber doch etwas rauhere Oberflächen sind hervorragend geeignet, die Durchblutung der Füße richtig anzukurbeln.
Und das pflanzt sich dann schell bis in die Waden fort. Ein angenehmes Kribbeln stellt sich dabei auch recht schnell ein.

aber am besten nicht gleichzeitig - eine sehr schotterige oberflaeche ist noch-nicht-aufgewärmten füßen am anfang einer winterwanderung besser nicht zuzumuten.

Alles kombiniert, dürfte für die kühlen Zeiten erstmal reichen.
Achja... natürlich müßt Ihr gerade bei kühlem Wetter noch verschärfter als bisher mit 'dem Blick' (TM) rechnen, also mit der Anstarrerei, mit der Barfüßer auch fast überall konfrontiert werden (wenn man mal von den klassischen Barfußländern absieht...).

ich liebe die blicke der leute, die am wintermorgen die spuren nackter füße auf einem verschneiten weg entdecken!
dafür lohnt es sich, um halb sechs aufzustehen, wenn das wetter entsprechend ist ....

fluffles

unci

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