Herbstlaub, Matsch und feuchte Wiesen (Hobby? Barfuß! 1)

Georg @, Thursday, 01.10.1998, 18:29 (vor 9506 Tagen)

Hallo Freunde,
manchmal braucht man ja jemanden, der einem einen kräftigen Anstoß gibt.
So ging es mir jedenfalls mit dem Rat von Andreas in Sachen Herbstlaub. Obwohl ich in letzter Zeit häufiger barfuß wandern bzw. spazieren war, Waldböden hatte ich noch nicht ausprobiert. Das liegt zum einen daran, daß ich keinen Wald in relativer Nähe habe, zum anderen aber auch daran, daß bei uns der Wald "nicht aufgeräumt" wird - alles Abgestorbene bleibt aus ökologischen Gründen einfach liegen.
Da ich heute am Nachmittag etwas Zeit abzweigen konnte, bin ich mit dem Auto in ein Waldgebiet gefahren, das auch Naherholungsgebiet ist. Und ?
Es war phantastisch ! Ich wüßte nicht zu sagen, ob mir das Gehen über die Laubflächen, über Nadelwaldböden, über feuchte Wiesen oder durch den Matsch besser gefallen hat, denn alles fühlte sich ganz toll an.
Ein Problem bestand am ehesten darin, daß ich mich nicht gut auskannte und deshalb nach geeigneten Untergründen suchen mußte; dank der Größe des Terrains wurde ich aber immer wieder fündig.
Weniger als befürchtet störten mich die kleinen abgestorbenen Zweige, meinen Fußsohlen machten sie wenig aus. Etwas schwieriger waren die zugewachsenen Flächen, denn da mochte ich nicht so gerne hineintreten, ohne den Boden sehen zu können.
Nicht so wohl fühlte ich mich auf den Hauptwanderwegen - nicht so sehr wegen der anderen Spaziergänger, sondern weil sie so schuhfreundlich befestigt waren. Da hatten die Nebenwege bzw. Trampelpfade dem Barfußgeher viel mehr zu bieten : wechselnde Untergründe - und vor allem Matsch ! Um den macht ja jeder Beschuhte einen großen Bogen - aber barfuß freute ich mich schon auf jedes Schlammloch wegen des tollen Gefühls, das ich beim Joggen sonst auch nicht genießen kann (wegen der Gefahr des Wegrutschens). Außerdem trifft man um so weniger Leute, je schlechter die Strecke ist - und der ignorant-arrogante Typus Deutscher bleibt auch lieber auf dem Hauptweg ...
Der einzige negative Eindruck vom heutigen Ausflug bestand in einer Beobachtung, die auch mit dem Barfußgehen in Verbindung stand : um zu kontrollieren, wo ich hintrat, schaute ich relativ intensiv auf den Boden - und entdeckte auch abseits jedweder Pfade den liegengelasssenen Dreck anderer Leute (Flaschen, Plastiktüten ...).
Übrigens soll man in Naturschutzgebbieten etc. ja sinnvollerweise tunlichst auf den Wegen bleiben; das verbot sich mir natürlich, schließlich wollte ich ja den natürlichen Waldboden spüren. Schlechtes Gewissen ? Auch da halte ich es mit Andreas : mit Schuhen fügt man "Mutter Erde" Wunden zu - barfuß nicht !
Fazit/Empfehlung : bei passablem Wetter in nächster Zeit uuuunbedingt ausprobieren !
Herzliche Füße an alle
Georg


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